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Archiv für den Monat: Februar 2010

Historisches Zentrum

Aus dem Stadtführer „wupper tal – ein Stadtporträt“, Rundschau Verlag
Wuppertals tolle, bunte Geschichte wird ganz spannend und bildhaft erzählt

Es steht ein Pferd auf dem Flur

Historisches Zentrum mit Museum für Frühindustrialisierung und Engels-Gedenkstätte

Wuppertal zählt zu den interessantesten Industriestädten Nordrhein-Westfalens. Die Entwicklung der deutschen Industriegesellschaft hat um 1750 an der Wupper begonnen und war eine Folgewirkung von ratternden Hämmern und Kotten an bergischen Bächen. Diese beispiellose Vergangenheit zeichnet das Museum für Frühindustrialisierung an der Engelsstraße eindrucksvoll nach. Wuppertal ist mehr als 500 Jahre Textilgeschichte, Keimzelle der metallverarbeitenden Industrie mit ihren technologischen Fortschritten, Heimat von verschiedenen Kirchengemeinden und religiösen Sekten, glanzvolle Kunst und Kultur, Theater und Musik, Geburtsort berühmter Sportler und des neben Karl Marx zweiten Erfinders des wissenschaftlichen Sozialismus, Friedrich Engels (1820-1895). Die Bandbreite reicht vom Bundespräsidenten Johannes Rau bis zur einmalen Schwebebahn. Technologische Neuerungen, wirtschaftliche, soziale und gesellschaftliche Umwälzungen, aber auch städtebauliche Veränderungen, haben sich im 19. Jahrhundert besonders früh und drastisch vollzogen.
Für Wuppertal reicht ein Heimatmuseum alter Prägung nicht aus. Das nach neuesten pädagogischen Erkenntnissen gestaltete Historische Zentrum in Barmen bildet den Rahmen, Geschichte nachvollziehbar und erlebbar zu machen – für Einheimische und Gäste aus Nah und Fern. Eine quasi „bewegende“ Ergänzung dazu bilden 13 themenorientierte Stadtteilrouten unter dem Titel „Fäden, Farben, Wasser, Dampf“. Unterwegs wird das Industriezeitalter bildhaft.

Museum für Frühindustrialisierung
Es steht ein Pferd auf dem Flur! Diese Karnevalsgeschichte könnte in Barmen geschrieben sein, denn auf der Museumsrampe steht ein künstliches Pferd, das daran erinnert, dass in der Remise, wo nahe der Empfangstheke das Geschwisterroß wartet, früher das Fuhrunternehmen Reddehase zuhause war. Kaltblüter zogen die ersten Fuhrwerke, bevor die Motorisierung einsetzte. Die Vierbeiner hatten ihre Boxen in der ersten Etage.
In der 1983 als Museum eröffneten ehemaligen Kannegießerschen Fabrik lassen verschiedene Maschinen den Holzboden erzittern, wenn gezwirnt, gespult und gewebt wird. Erst die Bleicherei („Garnnahrung“) an Wupper und anderen Bächen. Dann das Färben der Garnbündel und nachfolgend Handarbeit in dunklen Räumen. Mit der „Spinning Jenny“ wurde die erste Maschine aus England gestohlen und nachgebaut. Bänder und Barmer Artikel sorgten für bescheidenen Wohlstand, der allerdings mit Kinderarbeit erkauft wurde. Da blieb für Bildung und Ausruhen der Fabrikkinder nicht viel Zeit. Das „Elberfelder System“ symbolisiert das Erkennen sozialer Probleme und die Verbesserung der Armen- und Krankenpflege. Zuwanderungen aus dem Oberbergischen Land (Homburg), aus Waldeck, Schwarzenberg und dem Märkischen machten Wohnungsbau im großen Stil notwendig. Viele Pflasterer waren zur Befestigung der Straßen nötig. Kirchen schossen wie Pilze aus dem Boden. Lutheraner, Reformierte und katholische Christen erlebten hohe Zuwachsraten. Die Gesellschaft war von alteingesessenen Familien und neue Dynastien geprägt. Namen wie Bayer, Vorwerk, Mittelsten-Scheid, Duisberg und Bredt stehen dafür. Energie (Kohle, Strom, Gas), Mobilität (Pferdekutsche, Eisen-, Straßen-, Schwebebahn) und die gesellschaftlich-kulturelle Entwicklung sind weitere wichtige Stichworte, die im Museum bildhaft dargestellt werden. Ein Gang durch die Jahrhunderte ist spannend und lädt zum Mitdenken ein. Ein Stadtmodell erinnert an das Wuppertal der 1930er Jahre und zahlreiche Kriegsverluste. Ein kleiner Tunnel dokumentiert den Schwerpunkt Zeit als neue Dimension mit ihren vielen Variationen: Zeit ist Geld, Zeitbestimmung, Zeiterfahrung, Laufzeit, Zeitzone, alle Zeit der Welt, Zahn und Lauf der Zeit. Weil unser ganzes Leben von der Zeit regiert wird, kann man die Blicke in die Lebens- und Arbeitswelt mit anderen Augen betrachten.

Engels-Haus
„Marx ohne Engels ist wie Brötchen ohne Mehl!“ So wurde einmal im Tal geschrieben, denn hätte der Fabrikantensohn aus Barmen nicht seinen Freund Karl Marx finanziell unterstützt, wäre das kommunistische Manifest „Das Kapital“ dünner oder ganz ausgefallen. Dort, wo die reiche Familie im Quartier „Bruch“ residierte, verschafft das Historische Zentrum einen hervorragenden Einblick in die Aufbruchjahre 1780 bis 1850. Im industriell weiter entwickelten England wurde Engels jr. mit der Realität der Arbeiterklasse konfrontiert und prägte seine politische Haltung maßgeblich. Er träumte von einer klassenlosen Gesellschaft und stellte sich in den Dienst des so genannten sozialistischen Realismus. Im Wohnhaus des Vaters von Friedrich Engels begegnen sich fast mehr studierende Besucher aus dem fernen China, als einheimische Gäste, nutzen Bibliothek und Fotosammlung. Die Wertschätzung ist ungleich verteilt, weil ein Teil der Bevölkerung nicht zum Friedenschluss mit Friedrich Engels bereit war. Aber schließlich wird das große „Reich der Mitte“ auch noch von der Kommunistischen Partei geführt.

Engelsgarten mit gewaltiger Plastik
An der zum Opernhaus gelegenen Ecke des Engelsgartens hat einmal das Wohnhaus von Friedrich Engels jr. gestanden. Eine schlichte Steinplatte erinnert an ihn und daran. Ansonsten dehnt sich der Park auf der Fläche aus, auf der sich im Bruch früher die Fabrik der Familie Engels – „Engelsche Kolonie“ genannt – befand. Der Kontrast kann nicht größer sein. Wo einst die Fabrikanten-Dynastie Reichtum anhäufte, erhebt sich seit vielen Jahren die von Alfred Hrdlicka geschaffene, gewaltige, weiße Marmor-Plastik, die Überzeugungen und Ziele des Sozialisten Friedrich Engels visualisiert. 

Manuelskotten im Kaltenbachtal
Das historische Hammergebäude „Manuelskotten“ ist seit 1993 eine Außenstelle des Historischen Zentrums. Eine Besichtigung empfiehlt sich in Verbindung mit einer Fahrt mit Oldtimern der Straßenbahn, die alle zwei Wochen von der Kohlfurth durch das Kaltenbachtal nach Cronenberg rollt.

Industriezeitalter in 13 Routen
Nach wertvollen Grundsatzinformationen im Historischen Zentrum empfiehlt sich eine – so wörtlich – weitergehende Bildung durch das Begehen von 13 Stadtteilrouten, die nach jahrelanger Forschungsarbeit durch Mitglieder und Freunde des Bergischen Geschichtsvereins 2007 fertig gestellt wurden und anschaulich, an historischen Orten und mit informativen Tafeln, Wissen vertiefen und Lust auf Mehr machen.
In Cronenberg geht es thematische um die Entwicklung vom Erzabbau zur Werkzeugindustrie. Beyenburg kümmert sich um die Nutzung der Wasserkraft und Entwicklung des Wegenetzes. Auf der Route 3 von Oberbarmen durch Heckinghausen in die Öhde erlebt der Besucher 500 Jahre Textilgeschichte rückwärts: vom Bleichen zur Kunstseide. In Ronsdorf begibt man sich auf den Spuren der Bandwirker und einer vorindustriellen Stadtgründung. Friedrich-Ebert-Straße und Arrenberg in Elberfeld stehen für die Themenvielfalt von einer Prachtstraße mit Fabriken bis zum Arbeiterviertel und vielen armen Menschen. Aus Wichlinghausen wurden Spitzen, Litzen und Bänder in alle Welt geliefert. In Unterbarmen, entlang der repräsentativen Allee, blühte das gesellschaftliche Leben. Um Alltag und Politik geht es in der Elberfelder Nordstadt, dem berühmt-berüchtigten „Ölberg“. Westlich davon steht der Ostersbaum beispielhaft für sozialen Fortschritt mit sozialen und kulturellen Einrichtungen. Vohwinkels Schwerpunkt ist der Weg vom frühen Verkehrsknoten zur Stadtgründung. So sehr Wuppertals Westen mit dem Niederbergischen verbunden war, reichen des Ostens Bande in Form von Langerfeld weit ins Westfälische. Erst 1922 nach Barmen eingemeindet, stellt der Stadtteil die Urbanisierung und den Weg vom Dorf zu Stadt dar. Das Zooviertel ist ein konzeptionell geplantes Villenviertel vor den Toren der damaligen Stadt Elberfeld. Bestens geeignet für das Thema Gehobenes Wohnen von Fabrikanten und Kaufleuten. Den Schlusspunkt setzt die Route 13 mit dem Sedans-/Wichelhausberg in Barmen, der von der Genossenschaft „Vorwärts“ und vom Wohnungsbau der Barmer Baugesellschaft für Arbeiterwohnungen geprägt wurde.

Klaus-Günther Conrads

Weitere Informationen sind online im Internet erhältlich:
www.historisches-zentrum-wuppertal.de
www.bgv-wuppertal.de
www.engelshaus-wuppertal.de
Adresse: Historisches Zentrum mit Museum für Frühindustrialisierung und Engels-Haus, Wuppertal-Barmen, Engelsstraße 10; Telefon (0202) 563-4182
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10.00-13.00, 15.00-17.00 Uhr 

Text aus WuRu-Stadtführer

Flugplatz Langerfeld

Der Flugplatz Langerfeld ist ein ehemaliger Flugplatz der damaligen selbstständigen Großstadt Barmen auf dem Gebiet des heutigen Stadtbezirks Wuppertals Langerfeld-Beyenburg an der Grenze zu Schwelm. Er wurde von 1926 bis kurz nach dem Zweiten Weltkrieg betrieben und ist mit dem Flugpionier Gottlob Espenlaub verbunden.

Topographie
Das Gelände grenzte im Norden an die Bahnstrecke Elberfeld–Dortmund der Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft, im Osten an Schwelm, östlich der heutigen Dieselstraße. Im Süden war es durch die Schwelmer Straße begrenzt, damals gegenüber dem Gut Röttgen. Die Karl-Bamler-Straße bildete im Westen die Grenze. Karl Bamler war Lehrer am Barmer Gymnasium und gründete 1902 in Barmen den Niederrheinischen Verein für Luftschifffahrt (NVfL).[1] Die Karl-Bamler-Straße stellte die Zufahrt zu dem Flugplatz dar und dort lag ein kleiner Ballonschuppen mit einer Gasabfüllanlage für Ballons sowie eine kleine rund 20 mal 15 Meter große Flugzeughalle. Das Feld selber bestand aus einer begradigten Wiese mit leichtem Gefälle.

Geschichte

In den 1920er-Jahren suchte der Niederrheinische Verein für Luftschifffahrt ein geeignetes Gelände und fand es in Langerfeld, das seit 1922 zu Barmen gehörte. 1926 entstand der Langerfelder Flugplatz, der ein Start- und Landeplatz für Segel- und Motorflugzeuge sowie Freiluftballone war. Die Erschließung übernahm die Stadt. Auch eine Ferngasleitung wurde verlegt, so dass eine Gasabfüllanlage betrieben werden konnte. Diese ermöglichte den Aufstieg von zwei Dutzend Ballons gleichzeitig. Am 12. Mai 1927 erfolgte die Benennung der Karl-Bamler-Straße.

Ab 1927 wurden die „Langerfelder Flugtage“ ausgetragen, bei denen auf sonntäglichen Schauflügen tausende Zuschauer anwesend waren. Bekannte Ballonfahrer wie Hugo Kaulen oder Alexander Dahl stiegen hier mit ihren Ballons auf. Aber auch Motorflugzeuge, meist Doppeldecker, wurden hier gezeigt. Kunstflieger wie Ernst Udet, Gerhard Fieseler, Elly Beinhorn oder Thea Rasche zeigten ihre Kunststücke. Mitunter wurden auch Fallschirmabsprünge vorgeführt.

1938 ging ein gewisser Johann Albert K. durch die Nachrichten, er spionierte für Frankreich unter anderem den Flugplatz aus und wurde von seiner eigenen Frau, aus nicht überlieferten Gründen, an die deutsche Gestapo verraten. Für seine Spionagetätigkeiten in den Jahren 1937 bis 1939 wurde er vom Volksgerichtshof in Berlin zum Tode verurteilt und 1940 hingerichtet.

1939 mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges errichtete Gottlob Espenlaub am West- und Nordrand des Flugplatzes eines seiner Espenlaub-Flugzeugwerke, in dem rund 3000 Beschäftigte Flugzeugteile herstellten und Reparaturen an Maschinen der Luftwaffe ausführten. Dieses größere Gebäude existiert noch heute. Während des Krieges wurden hier Militärflugzeuge repariert, die aber zum größten Teil auf dem Landweg nach Langerfeld kamen. Eine weitere Flugzeugwerkstatt wurde am südlichen Rand des Flugplatzes an der Schwelmer Straße eröffnet.

1944 verlegte Espenlaub seine Werke in Düsseldorf und Kassel auch hierhin. Zuvor hatte Espenlaub die Genehmigung erhalten in vier nahegelegenen Eisenbahntunnel sogenannte Verlagerungsbetriebe einzurichten. Dort im Linderhauser Tunnel, auf Schwelmer Stadtgebiet, entstand mit dem Tarnnamen „Meise 1“ im Sommer 1944 das Werk 4. Am 23. Oktober wurde dort mit rund 1000 Mitarbeitern die Arbeit aufgenommen. Nach dem Krieg kam 1945 die Firma Espenlaub zum Erliegen und wurde 1946 vorerst geschlossen.

Nach dem Krieg wurde das Gelände an Bauern verpachtet, die es als Wiesen- und Ackerland nutzten. In den 1950er Jahren wurde das Gelände parzelliert und im ein Industrie- und Gewerbegebiet umgewandelt. Auch die Bundesautobahn 1 überspannt nun mit der Talbrücke Langerfeld das Gelände. An der nordwestlichen Ecke starteten hin und wieder noch Ballons. 1959 wurde die Straße In der Fleute nach Osten (also durch das ehemalige Flugplatzgelände) verlängert.

Die Espenlaub-Flugzeugwerke erloschen 1982, zehn Jahre nach dem Tode Espenlaubs am 8. Februar 1972.

Literatur:
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie, Seite:
http://de.wikipedia.org/wiki/Flugplatz_Langerfeld

Flechtmaschine

Die Flechtmaschine ist eine Apparatur, mit der automatisch Litzen oder Schnüre geflochten werden.
Dazu werden auf Spulen aufgerollte Fäden kreisförmig um den Flechtpunkt herumgeführt. Diese Spulen werden in Schlangenlinien näher zum und wieder weiter entfernt vom Flechtpunkt auf Spulenträgern, den sogenannten Klöppeln geleitet. Dadurch dass Fäden sowohl im als auch gegen den Uhrzeigersinn verlaufen, werden sie verflochten.
Die Fadenanzahl und Fadendicke bestimmt die Stärke des Geflechts.
Die Klöppel oder in Österreich auch Docke (vom norddeutschen Wort Puppe) tragen die Spule. Zum Ausgleich der Entfernung vom Flechtpunkt hatten die Klöppel früher ein Bleigewicht, auch als "Lot" bezeichnet und heute eine Feder, so dass der Faden immer gespannt verarbeitet wird. Die Klöppel haben eine Fadenüberwachung, die die Flechtmaschine bei Fadenbruch abstellt.

Litzen und Schlauchgeflechte

Abhängig davon, ob die Klöppel immer jeweils in eine Richtung laufen oder an den Endpunkten umkehren, ergibt sich ein Schlauchgeflecht (Schnur) oder ein Flachgeflecht (Litze). Üblicherweise ergeben sich durch die Technik bei einer ungeraden Anzahl von Fäden eine Litze, bei einer geraden Anzahl eine Schnur. Die kleinsten Geflechte sind mit drei Fäden, wie bei einem Zopf als Litze, bei vier Fäden eine Schnur. Durch Zuführen einer Seele im Flechtpunkt von unten, kann man das Schlauchgeflecht zu einer Schnur noch betonen. Außerdem kann diese Seele Zugkräfte aufnehmen, ohne dass sich ein Geflecht zusammenzieht.

Historisches
Die Flechtmaschine wurde bereits Ende des 18. Jahrhunderts erfunden, jedoch erst um 1880 industriell hergestellt. Führend auf diesem Gebiet waren die Hersteller in Wuppertal-Barmen. Diese Börtelflechtereien, wie sie oft bezeichnet wurden, waren vielerorts der Beginn der Industrialisierung. Vor allem in Gebieten, in denen Wasserkraft als Antrieb des Wasserrades vorhanden war, entstanden diese Fabriken schon vor der Elektrifizierung. Später wurden diese Antriebe durch Dampfmaschinen oder Lokomobile ersetzt.
Die Flechtmaschinen wurden nebeneinander auf sogenannten Flechttischen zusammengestellt. Diese waren einfache Holzgestelle, die der Länge nach eine Antriebswelle hatten und die Maschinen einzeln über Kegelräder antrieben. Eingeschaltet wurden diese Maschinen durch einfaches Bewegen der Maschine, so dass die Zahnräder in Eingriff kamen. Aus dieser Zeit stammt auch die Ausdrücke Einrücken und Ausrücken für Einschalten oder Ausschalten der Maschine. Angetrieben wurden die einzelnen Tische über eine Transmission.
 
Diese Fadenüberwachung ist bemerkenswert, da es diese Automatik ohne eine heute bekannten Sensorik nur bei diesen Maschinen gab. Bei Bandwebmaschinen war diese Überwachung nicht möglich, so dass die Flechtmaschine einen großen Teil der Produkte der vorher schon bekannten Webereien ablöste. Erst in den 1970er Jahren, löste die Erfindung der Nadelwebstühle und der Häkelgalonmaschinen, die eine wesentlich höhere Produktivität haben, die Flechtmaschinen wieder größtenteils ab. Nur mehr Spezialgebiete der Textilindustrie arbeiten heute mit Flechtmaschinen.
Bekannte Industriegebiete, die über eine große Anzahl solcher Erzeugungen verfügten waren der Raum Wuppertal in Deutschland und das Waldviertel (bekannt auch als das Bandlkramerland) und das Wiener Becken in Österreich.

Anwendungsbeispiele

Schnürsenkel (Schuhbänder)

  • Gummilitze, die als Einziehgummi in Kleidungsstücken verwendet werden
  • Schlangen oder Zackenlitzen, die als Ziergeflecht aufgenäht werden.
  • Kerzendochte können geflochtene Schnüre sein
  • Es gibt aber auch technische Geflechte, wie:
  • Schlauchgeflechte werden z.B. für Duschschläuche eingesetzt, wo ein Gummischlauch mit Stahldrähten umflochten wird. Bei Koaxialkabeln wird die Schirmung geflochten.
  • Litzen werden auch als Entlötlitze verwendet.
  • Kupferlitzen, die als Masseverbindung bei Fahrzeugbatterien verwendet werden.
  • Umflochtene elektrische Leitungen bei denen der Kabelmantel entweder durch eine Umflechtung geschützt ist (z.B. Bügeleisen Zuleitung)oder diese ersetzt (sogenannte Pendelschnur bei Hängelampen mit Aufrollautomatik, bzw in letzter Zeit immer öfter bei Kopfhörerkabeln) um eine größere Flexibilität des Kabels zu erreichen.
  • sogenannte Einziehstrümpfe, bei denen das Zusammenziehen des kurzen Schlauchgeflecht-Abschnitts genutzt wird, um ein Kabel oder einen Schlauch zu fassen und diesen in ein Schutzrohr oder Kabelkanal einzuziehen, ähnlich einer chinesischen Fingerfalle.

Literatur Bernhard Lepperhoff:
Die Flechterei. Leipzig (1914)
wikipedia, Link:
http://de.wikipedia.org/wiki/Flechtmaschine

Die Färberei

Die Färberei in Oberbarmen

Von der Färberei Richard Dungs zum Kommunikationszentrum

(kgc). Auf den 1. Mai 1903 datiert die Gründung der Bleicherei und Strangfärberei (Färberei für Baumwollgarne und Kunstseide) Richard Dungs Co.. Teilhaber sind Richard Dungs und ein Herr Neuhoff. Die erste Fabrik entsteht & an der Rosenaustraße 13a, neben dem Gelände der Fa. J.P. Bemberg an der Rosenau. 1923, nach Inflation und Währungsreform, entsteht der Neubau einer modernen Färberei im Stennert 6-10. Der Einzug findet 1925 statt. Es ist ein kubischer Hauptbau in moderner klassizistischer Form. Im Keller sind Farbenlager und Brunnen, im Parterre Verwaltung und Labor, in der 1. Etage Trockenraum. Die Trockenzeit betrug eine Nacht, ab 1935 durch Trockenmaschine Reduzierung auf eine 1 Stunde. In der 2. Etage Kühlraum. Abkühlung der gefärbten Garne als chemischer Vorgang, Wasserbassin für die Vorratshaltung des Wassers. Die neue Färbehalle wurde mit einem geschwungenen hohen Dach versehen. Die „Englische Laterne“, eine besondere Dachkonstruktion, diente der besseren Abluftentsorgung und Belichtung. In der Färbehalle befanden sich große hölzerne „Barken“, die mit Kupfer ausgeschlagen waren. Das Privatbüro von Richard Dungs war mit Seidentapete und feinen Umrahmungsleisten aus Eichenholz ausgestattet.
Es gab Anfang des 20. Jahrhunderts ca. 100 Färbereien in Wuppertal, überwiegend an der Wupper. Die größte war die Fa. Dienst & Sohn, Moritzstraße. Die Kunden der Fa. Dungs & Com. waren z.B. RIRI (Reißverschlüsse) und Fa. Vorwerk & Co (Teppiche).
In zwei Nebengebäuden zur Berliner Straße 6 + 8 befanden sich zwei Kesselanlagen (Dampfmaschinen), zwei Garagen und ein Gebäude mit dem Chemikalienlager und den Sozialräumen der Belegschaft. Für die Garntransporte stand ein Citroen-Lieferwagen zur Verfügung. Die Geschäftsreisen unternahm Richard Dungs mit einer Kutsche und zwei Reitpferden. Das Pferdegeschirr war mit echtem Silber beschlagen. Diese standen allerdings an seinem Wohnhaus Jägerstraße (heutige Normannenstraße); später Schimmelsburg 23. 

Es wurden Kunstseide, reine Seide, Wolle und Baumwolle gefärbt. Es waren 15–20 Personen beschäftigt, davon 3 Färbermeister. Es wurde an 5 Tagen insgesamt 48 Stunden gearbeitet, mittags 1/2 Stunde Pause. Für einen halben Samstag lohnte es sich nicht, die Heizungen in Betrieb zu nehmen. Am Samstag wurden die technischen Anlagen kontrolliert.1927 trat Alma Offermann ins Unternehmen ein. Am 1. Mai 1928. fand das 25 jährige Betriebsjubiläum statt Otto Schmitz erhielt Prokura. 1931 starb Richard Dungs. Weltwirtschaftskrise. Konkurs. Prokurist Otto Schmitz übernahm die Konkursmasse von 1.400 Reichsmark. Sohn Egon Dungs gründete eine eigenen Färberei im Rauental.

1935 wurde eine Entnebelungsanlage installiert, die die beträchtlichen Nebelschwaden in der Färbehalle milderte; man konnte oft nur einige Meter weit gucken. Wegen der gesundheitlichen Belastung und erhöhter Unfallsgefahr wurde dies von der Berufsgenossenschaft vorgeschrieben. 1935 wurde auch die Stückfärberei Max Eulenhöfer & Co. in das Werksgelände aufgenommen. So konnten die Anlagen (Kesselanlagen, Heizungen, etc.) besser ausgenutzt werden. Die Firma Eulenhöfer aus Langerfeld färbte vorwiegend Futterstoffe. 1936/37 wurde eine Färbemaschine angeschafft, in der zwischen 20 – 100 kg Seide oder 2000 kg Baumwolle gefärbt werden konnten. Nun konnte auch Mischwolle gefärbt werden.

1942 erhielt Alma Offermann, mit 26 Jahren, Prokura. Sie hatte zuvor als kaufmännische Angestellte seit 1927 im Unternehmen gearbeitet und in Abendkursen der Textil-Ingenieurschule vier Semester besucht. Ein Semester fehlte ihr noch zum Abschluss des Ingenieurstudiums. Sie kümmerte sich ebenfalls um die Laborarbeiten, Rezepturen etc. Aufgrund des Abendstudiums hatte sie Stellenangebote von renommierten Firmen wie Bayer und J.P. Bemberg.

1952, zum 25-jährigen Dienstjubiläum, erhielt Frau Offermann einen Teppich von Vorwerk. Frau Offermann war mit 16 Jahren und einem Abschluss der Handelsschule ins Unternehmen eingetreten. Der Chef, Richard Dungs, verhinderte eine Ausbildung und nahm sie gleich als kaufmännische Angestellte. Er änderte auch den Vornamen des Lehrmädchens in „Edith“. Als gute kaufmännische Kraft erhielt sie 100 Mark Monatsgehalt. Als kaufmännische Leiterin verdiente sie gut. 1938, drei Monate vor Kriegsausbruch. konnte sie sich einen Mercedes anschaffen. Doch wegen den Krieges wurde er nach drei Monaten konfisziert. Frau Offermann war zeitlebens „mit dem Beruf verheiratet“. Otto Schmitz hatte keine Kinder und so wurde Frau Offermann auch Teilhaberin der Färberei.

Nach dem zweiten Weltkrieg (1939-45) hatte die Firma über viele Jahre Hochkonjunktur. 1960 begannen die ersten Textil-Importe aus Italien, die Krise der Textilindustrie kündigte sich an. 1962 musste die Fa. Schmitz den Färbereibetrieb einstellen und einen entscheidenden Teil des Grundstücks an der Berliner Straße wegen der Erweiterung der B7 an die Stadt verkaufen. Zuvor hatte schon ein Pachtvertrag mit der Fa. Glanzstoff AG bestanden, der nun nicht umgesetzt werden konnte. Mit der Abfindung sollte ein neues Werk in Langerfeld errichtet werden (z. B. Eulenhöfer). Zwei Wochen nach Verkauf des Grundstückes wurden die Häuser an der Berliner Straße abgerissen (Kesselhaus, etc.). Ein Grossteil des Maschinenparks, moderne Barken aus V 4A Stahl, etc, wurden von der Fa. Vorwerk & Co. erworben und in ein Werk nach Afghanistan gebracht. Alma Kopperschläger-Offermann: „Ich weiß noch, wie Herr Dr. Mittelsten Scheid mit einem Scheck über 250 000 DM zu uns kam.“ Zunächst hatte die Stadt Wuppertal Mietshäuser als Ersatz angeboten. Das hatte Frau Offermann abgelehnt. Herr Schmitz und Frau Offermann erhielten beide eine Leibrente von der Stadt Wuppertal. Viele andere Textilfabrikanten sagten später, die Firma sei genau rechtzeitig aufgelöst worden, später, in den Krisenzeiten an 1965, war das erheblich weniger lukrativ. am 11. September 1994 kam Alma Kopperschläger-Offermann zur Eröffnung der alten Färberei als Begegnungszentrum.
Am 26. Januar 1987 wurde das Objekt in die Denkmalliste der Stadt Wuppertal eingetragen. Im September 1992 begannen die Umbauarbeiten für eine Begegnungsstätte für behinderte und nicht behinderte Menschen.



Jeder Mensch ist eine einmalige Persönlichkeit
Begegnung und Kommunikation in der Färberei
(kgc). In der Wuppertaler Industriegeschichte haben die Färbereien entlang der Wupper von jeher eine bedeutenden Rolle gespielt. Auch das Gebäude Stennert 8 wurde im Jahre 1923 als Produktionsstätte einer Färberei errichtet: "O. Schmitz, Barmen-Rittershausen, Färberei für Seide, Kunstseide und Baumwolle", wie es heute noch an der Südfassade als Inschrift in Stuckbuchstaben zu lesen ist. Bis 1962 war die Färberei Otto Schmitz in Betrieb. Mit seinen Putz- und Backsteinfassaden, Pfeilern, Segmentbögen und den aufgesetzten gläsernen Dachelementen ("Englische Laterne") über der Halle gibt das Gebäude ein historisches Zeugnis von den Arbeits- und Produktionsstätten im Barmen der 20er Jahre. Das Gebäude ist in städtischem Besitz und wurde im Januar 1987 in die Liste der Baudenkmäler eingetragen. Im November fasste der Rat der Stadt den Grundsatzbeschluss für die Nutzung des Fabrikgebäudes als Kommunikationszentrum für behinderte und nichtbehinderte Menschen unter der Trägerschaft des Vereins "Kommunikationszentrum für behinderte und nichtbehinderte Menschen e.V." Von September 1992 bis August 1994 wurde das alte Produktionsgebäude unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes und der Bedürfnisse behinderter Menschen umgebaut. Am 13. August 1994 wurde das Gebäude bei einem Festakt von der Oberbürgermeisterin Ursula Kraus dem Trägerverein zur Nutzung übergeben. Aus Achtung vor der Tradition der Färbereien in Wuppertal hat der Trägerverein dem Kommunikationszentrum den Namen "Die Färberei" gegeben.

Ziele
Die Färberei ist ein Kommunikationszentrum für behinderte und nichtbehinderte Menschen! Das Angebot der Färberei richtet sich grundsätzlich an erwachsene Menschen, wobei gewisse Ausnahmen, beispielsweise Nachhilfeunterricht für ausländische Kinder oder ähnliches möglich sind. Hauptziel der Färberei ist: besonders behinderten Menschen durch verschiedenste Angebote und Aktivitäten, sowie in der Begegnung mit nichtbehinderten Menschen Integration zu ermöglichen, das Selbstbewusstsein durch solidarische Unterstützung zu fördern. In diesem Sinne bietet die Färberei folgende Möglichkeiten: das Cafe` als zentraler Treffpunkt, Teilnahme an verschiedenen Kursen und Seminaren (Angebote der Färberei, der VHS und andere), Treffen von Selbsthilfegruppen, ein kulturelles Angebot (Musik, Theater, Literatur etc.), Vorträge, Podiumsdiskussionen, Informationsveranstaltungen, Tagungen, Sitzungen von Arbeitsgemeinschaften, Flohmärkte, Feiern, Chor, Theatergruppe, politische Veranstaltungen, Bilderausstellungen sowohl behinderter als auch nichtbehinderter Künstler/innen, psychosoziale Beratung, „Informationsbörse“ und vieles mehr. Besonders wichtig ist außerdem, dass die Färberei Arbeitsplätze für behinderte Menschen hat, die auf dem offenen Arbeitsmarkt so gut wie keine Chancen hätten, einen Arbeitsplatz zu finden.
Die Färberei sieht sich auch als Stadtteilzentrum in Oberbarmen an, das drückt sich z. B. in der aktiven Teilnahme im Bürgerforum Oberbarmen aus bzw. ein Teil des Angebotes richtet sich speziell an die Bevölkerung Oberbarmens.

Öffnungszeiten:
Die Färberei („als Ganzes“) ist die ganze Woche über von 8-22 oder 23 Uhr geöffnet. Diverse „Veranstaltungen“: Kurse, Seminare, Tagungen, die psychosoziale Beratung und anderes finden auch in den Vormittagsstunden statt.
Büro-Sprechstunden Montag – Freitag von 8-12 Uhr. Info-Telefon 643064.
Psychosoziale Beratung: Offene Sprechstunde Donnerstag 16 – 17 Uhr, alle anderen Termine nach Vereinbarung (vor- und nachmittags).
Das Cafe:
*  Montag geschlossen
*  Dienstag – Donnerstag, 14 – 22 Uhr
*  Freitag/Samstag, 14 – 23 Uhr
*  Sonntag, 14 – 20 Uhr
*  jeden 1. So. im Mo. 11-14 Uhr, Brunch,
    anschl.14-20 Uhr normaler Cafebetrieb
    Cafe a. d. Terrasse (i. Sommer)14-21Uhr

Zusammenarbeit mit: 
+ VHS Wuppertal
+ Bergische Musikschule Wuppertal
+ Büro für Musik und Theater
+ Stadtbibliothek
+ Caritas
+ Katholisches Bildungswerk
+ Gesundheitsamt
+ Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft
+ Bezirksvertretung Oberbarmen
+ Paritätisches Bildungswerk
+ Polnischer Club Wuppertal
+ Deutsch-Indische Gesellschaft
+ diverse Vereinen und Institutionen

Familienpaten

Familienpaten können ermutigen, bestärken, anregen, Vorbild sein, Halt geben und Freude am Familienleben wecken! Diesem Ziel folgend hat der Sozialdienst Katholischer Frauen eine neue Initiative gestartet. Die SkF-Geschäftsführerin Dr. Simone Jostok (l.) sucht gemeinsam mit Patin Christel Simon (r.) Frauen und Männer, die sich ehrenamtlich als Familienpaten zur Verfügung stellen und (jungen) Familien helfen, einen guten Lebensweg zu finden. Über Einzelheiten informieren Theodora Reiners und Hiltrud Bernhardt-Isken via Telefon 9312625. Weitere Informationen gibt es online im Internet: www.skf-wuppertal.de.
 

Wuppertal-Bewegung

Liebe Mitglieder, Spender, Unterstützer und Interessierte der Wuppertalbewegung e.V.,

gemeinsam haben wir in 2008 viel bewegt. Zum Jahresende dafür Ihnen allen ein sehr herzliches Dankeschön! 

Highlights waren unter anderem:

  • Januar 2008: Erstellung der Bewerbungsunterlagen für den EU-Tourismuswettbewerb durch Olaf Nagel/Wuppertalbewegung e.V. gemeinsam mit der Bergischen Entwicklungsagentur
  • Februar 2008: Diskussion mit Stadt und Umweltschutz über den notwendigen Umfang und Kostenrahmen von Fledermausuntersuchungen auf der Trasse
  • 25. März 2008: Besuch von Herrn Städtebauminister Oliver Wittke in Wuppertal und Verkündung der Unterstützung des Projektes durch Städtebaumittel i.H.v. € 8,5 Mio
  • 18. Mai 2008: 2. Trassenfest am Ottenbrucher Bahnhof mit Draisinenfahrten, Live-Musik und mehreren Tausend Besuchern (Organisation Annette Gerhardt, Martin Belz und Jens Wilhelm/Wuppertalbewegung e.V.)
  • 26. Mai 2008: Förderzusage für die außerstädtischen Trassenbereiche durch Frau Ministerin Thoben
  • 2. Juni 2008: Ausstellung über die Aktivitäten der Wuppertalbewegung e.V. in der Stadtsparkasse Wuppertal, zusammengestellt von den Themenkreisleitern und Christa Mrozek/Wuppertalbewegung e.V.
  • 7. Juni 2008: Tunnelkonzert im Fathloh Tunnel (Bergische Musikschule und Schlagzeugklasse Thomas Kinzel/Wuppertalbewegung e.V.)
  • 21. Juni 2008: 2. Trassenkino im Rotter Tunnel mit mehreren Hundert Besuchern, organisiert von Dajana Meier/Wuppertalbewegung e.V.
  • 28. Juni 2008: öffentliche Trassenbegehung (Organisation Bürgerverein Kothen, Klaus Lang/Wuppertalbewegung e.V.)
  • 3./4. Juli 2008: „Mittendrin – Eingriffe in die Nordbahn-Trasse“, eine Ausstellung studentischer Arbeiten des Fachbereichs Architektur am Mirker Bahnhof (Profs. Heinrich Weid und Klaus Overmeyer, Gabriele Hillebrand Knopff/Wuppertalbewegung e.V.) 
  • August/September 2008: Säuberung des Einschnittes Bramdelle und Erstellung eines weiteren Wegestückes (wassergebundene Decke) von rund 500 m Länge durch die Wuppertalbewegung e.V. externe Sponsoren (Fa. Rohleder, MVS, Leonhards Landschaftsgärtner, Kalkwerke Oetelshofen)
  • Juli/August 2008: Sanierung der Bahnsteigüberdachung am ehemaligen Bahnhof Wichlinghausen (Organisation & Leitung Rolf Dellenbusch/Wuppertalbewegung e.V.; großzügige Unterstützung durch örtliche Handwerkerinnungen und Firmen)
  • Juli/August 2008: gemeinsame Überarbeitung der Bauwerksgutachten durch die Ingenieure der Wuppertalbewegung e.V. und die Stadt Wuppertal, Einigung auf Sanierungsstandards (Leitung Peter Immel, Olaf Nagel/Wuppertalbewegung e.V.)
  • 29. August 2008: Besuch von Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers, Staatssekretär Peter Hintze, Städtebauminister Oliver Wittke, OB Peter Jung auf der Trasse am Bahnhof Wichlinghausen, offizielle Eröffnung des ersten Teilstückes
  • 13. September 2008: Schimanowski Trassenlauf auf einem Teilstück der Nächstebrecker Schleife (Johannes Schimanowski/Wuppertalbewegung e.V.)
  • September 2008: Gestaltung des Tanztunnels Dorrenberg durch ein Team um Dajana Meier/Wuppertalbewegung e.V.
  • 26./27. September 2008: durch die BEG moderierter „Trassenworkshop“ mit Vertretern der Stadt, externen Experten, Vertretern des Ministeriums, Wuppertalbewegung e.V.
  • 22. Oktober 2008: Preisverleihung des Wettbewerbs zur Neugestaltung einer Brücke am Bahnhof Wichlinghausen im Foyer der Stadtsparkasse vor über 350 Gästen (Profs. Schwalbenhofer, Königs, Organisation Gabriele Hillebrand-Knopff/Wuppertalbewegung e.V.)
  • November 2008: Erstellung der Rahmenplanung für den innerstädtischen Trassenteil durch die Bietergemeinschaft R. Beck/Kost/Siepen in einem breiten Beteiligungsverfahren unter Einbindung der Öffentlichkeit20. November 2008: Öffentliche Vorstellung der Rahmenplanung in der Oberbarmer Färberei, durch Robert Maus (Westdeutsche Zeitung) moderierte Diskussion zur Gestaltung der Trasse
  • 18. Dezember: Erhalt des Bewilligungsbescheides für die innerstädtischen Teilstücke
  • 2. Dezember 2008: Jahreshauptversammlung in der vollbesetzten Pauluskirche, Scheckübergabe über 4.350 € durch Herrn Stefan Jukic von der Brauerei Schwelm – herzlichen Dank an die Brauerei und alle Trassengold-Genießer, denn nach wie vor erhält die Wuppertalbewegung e.V. von jedem verkauften Kasten Trassengold 1€!
  • Dezember 2008: Herausgabe des Jahreskalenders 2009, ermöglicht durch zahlreiche Firmensponsoren, gestaltet von Christa Mrozek/Wuppertalbewegung e.V.
  • 23. Dezember: Kauf der Nordbahntrasse von der Bahn gemeinsam durch die Stadt Wuppertal und die Wuppertalbewegung e.V.


Trassenfieber – das Musical von Sascha Gutzeit

Am 6. März 2009 feiert Saschas neues Soloprogramm "Trassenfieber – die Nordbahnrevue" große Premiere in Wuppertal! Dabei handelt es sich um eine erlebnisreiche, humorvolle und natürlich extrem musikalische Bahnfahrt entlang der "Rheinischen Strecke" quer durch Saschas Heimat. Und das Bühnenbild der Revue besteht aus nie gesehenen Fotos und historischen Filmaufnahmen von der Nordbahntrasse.

Der Vorverkauf für die Premiere am 6.3.09 im Rex-Theater läuft! Es gibt noch einige Restkarten unter:  www.sascha-gutzeit.de/

 
Verkehrsknoten Wuppertal

Soeben erschienen ist das sehr lesenswerte Bahnbuch aus dem Wuppertal. Vorgestellt von einem Arbeitskreis von Bahnexperten aus der Region. Neben den Eisenbahnen werden auch die schienengebundenen Nahverkehrsträger der Stadtwerke gebührend betrachtet. Zugrunde liegt der Zeitraum vom Beginn der Eisenbahnen im Tal anno 1841 bis etwa 1975. Mit insgesamt 235 Bildern, darunter auch vielen schönen Nordbahntrassenaufnahmen, ist dieser Band ein tolles Dokument der Wuppertaler Verkehrs- und Stadtgeschichte. Mit etlichen Übersichten und unzähligen Informationen im Begleittext und den ausführlichen Bildlegenden. Zum Stöbern und Verschenken.
(Arbeitskreis Bahnen Wuppertal: Verkehrsknoten Wuppertal, EK-Verlag, Freiburg/Br. 2008, € 19,80, ISBN 3-88255-249
www.bahnen-wuppertal.de


Nordbahntrassenkalender 2009

Ermöglicht durch das großzügige Sponsoring zahlreicher Wuppertaler Firmen war es uns möglich, der Westdeutschen Zeitung 1.000 Exemplare des Nordbahntrassenkalenders 2009 zur Verfügung zu stellen. In weniger als 2 Stunden waren diese allerdings komplett vergriffen. Einen kleinen „Handbestand“ von 40 Kalendern hatten wir noch zurück gehalten – sollten Sie bisher keinen bekommen haben, aber gerne einen haben wollen, so bitten wir um Zusendung eines kurzen emails – den ersten 40 Einsendern werden wir dann zurückmailen, wo Sie sich Ihren Kalender abholen können.

Wir freuen uns auf das erste große Teilstück der Nordbahntrasse in 2009! Wenn alles weiterhin nach Plan läuft, werden im Sommer die Bauarbeiten im Bereich zwischen Rott und Ostersbaum begonnen werden! Dazu benötigen wir jetzt nach Erteilung der Bewilligungsbescheide durch die Bezirksregierung die zugesagten Eigenmittel und werden unsere Spender in einem separaten Anschreiben zu Jahresbeginn um Einlösung ihrer Spendenzusagen bitten, sofern nicht bereits geschehen.

 

Herzliche Grüße und Ihnen allen ein gutes Jahr 2009!
Ihre

Olaf Nagel, Jens Wilhelm, Annette und Carsten Gerhardt
Wuppertalbewegung e.V.

A-Meise

Aus der „Wuppertaler Rundschau“ vom 27.02.2008
Autorin: Ruth Hoffmann

A-Meise als Maskottchen
Den Stadtteiltreff besuchen Menschen von 1 bis 88 Jahren

Eine Ameise als Maskottchen? Das ist garnicht so abwegig, wenn es sich um einen Stadtteiltreff an der Ecke Amsel-/Meisenstraße mit Namen A-Meise dreht. Der Treff auf dem Sedansberg hält soziale und kommunikative Angebote für Jung und Alt bereit. 2004 wurde der Treff von der Caritas eröffnet, der aus einer Kooperation zwischen Caritas, Gemeinnütziger Wohnungsbaugesellschaft (GWG) und der Stadt Wuppertal beruht. Seitdem ist die Nachfrage nach Angeboten für Kinder, Jugendliche, Familien und Senioren stetig gewachsen.
„Unser jüngster Besucher ist drei Monate alt, und unsere älteste Besucherin ist 88 Jahre“, erzählt Harald Schäfer, Diplom-Sozialarbeiter und Leiter des Stadtteiltreffs. Nicht nur beim Publikum trägt die erfolgreiche Arbeit Früchte. Das Projekt wurde auch ins bundesweite Förderprogramm Mehrgenerationenhaus aufgenommen. In solchen Häusern soll nach Anforderung des Bundesfamilienministeriums das Miteinander der Generationen im Mittelpunkt stehen. „Deshalb wollen wir unsere Angebote noch ausweiten“, so Schäfer. Dazu kommt die Bundesförderung genau im richtigen Moment.
Als Ziel hat sich die Caritas-Crew die Vernetzung der erfolgreichen Angebote gesetzt. „Zum Beispiel können wir uns gut vorstellen, dass der Kinder- und Jugendtreff und der Kochclub für Senioren gemeinsam kochen,“ blickt Harald Schäfer in die Zukunft. „Und wenn wir Internet-Präsenzen einrichten, könnten Jugendliche unseren Senioren den Umgang mit dem Internet beibringen. So könnte ein wechselseitiges Lernen gefördert werden, was beiden Generationen Spaß macht.“ Einen Vorgeschmack  hierauf bot am 17. und 18. März 2008 das Generationenkochen. Neben dem Kochclub gibt es auch einen Seniorentreff in der A-Meise. Da wird zusammen gefrühstückt und sich unterhalten. „Schön, dass wir in das Netz der Caritas eingebettet sind und auch auf das Angebot des Verbandes zurückgreifen können“, sagt Harald Schäfer. Und wer Beratung braucht, bekommt Antworten und Hilfe. Dazu können auch individuelle Termine vereinbart werden. Ein Anruf genügt!
Die A-Meise bietet heute schon für alle Generationen etwas. Das übergreifende Angebot soll dank der Förderung noch durch ein Anwohner-Cafe´ ergänzt werden. Dazu stehen barrierefreie Räume im Hochhaus an der Amselstraße, gleich neben der katholischen Kirche St. Marien, zur Verfügung. „Das soll im Laufe des Jahres 2008 das Herzstück unseres Angebots werden“, erklärt Susanne Bossy, Pressesprecherin des Caritasverbandes Wuppertal.
Informationen sind telefonisch via 976 9650 oder via E-Mail an stadtteiltreff.a-meise@caritas-wuppertal.de erhältlich.

Männergesangverein Cäcilia Barmen

Nach seiner Gründung im Jahr 1868 durch katholische Lehrer in Barmen unter dem Namen „Kirchlicher Gesangverein“ bestand der Verein 2008, im Jahr seines 140. Geburtstages (Festkonzert am 9. November in der Immanuelskirche) aus 29 aktiven Sängern und trägt den Namen „Männergesangverein Cäcilia 1868 Barmen e.V.“
Im Jubiläumsjahr ist Simone Bönschen, mit der der Chor in den vergangenen Jahren seine Leistung kontinuierlich verbessert hat. Ein durchschnittlicher Probenbesuch von über 90 Prozent zeigt, wie die Sänger mitziehen.
Zum Repertoire des Chores zählen Messen und Lieder von Schubert, Rübben und Mutter, ebenso wie Volkslieder aus Rhein- und Moselgebieten, bis hin zu modernen Stücken, wie „Über den Wolken“ und „Diplomatenjagd“ von Reinhard Mey, „Yesterday“ von den Beatles und „Memory“ aus dem Musical „Cats“.

Im Jahr 2007 hatte der Chor im Rahmen der Wuppertaler Chorwoche großen Erfolg mit einem eigenen Konzert in der Erlöserkirche, unterstützt von dem berühmten Pfarrchor aus Gossensaß in Tirol.

Im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft Ost im Sängerkreis Wuppertal beteiligt sich der MGV Cäcilia immer wieder an Advents- und Frühjahrskonzerten.

Ganz besonders liegt es den Sängern am Herzen, regelmäßig im sozialen Bereich in Altenheimen oder Krankenhäusern zu singen, ganz nach dem Motto „Gott zu Ehren und den Menschen zur Freunde“!

Kommunikation:
Schriftführer Hans-Peter Krieger
Grundstraße 45
42389 Wuppertal

12. Europaveranstaltung am Berufskolleg Barmen-Europaschule

Unter dem Motto, „Wege die verbinden – Verkehrswege vom bergischen Raum durch Europa“, wurde am Berufskolleg Barmen-Europaschule am Donnerstag, den 8. Mai 2008, die 12. Europaveranstaltung begangen. Verschiedene Klassen aus dem Bereich der Speditionskaufleute und der kaufmännischen Assistenten Fremdsprachen hatten in den letzten Wochen an diesem Projekt gearbeitet.

Nach der Eröffnung der Veranstaltung durch die Schulleiterin, Frau Dr. Annette Koewius, und einstimmenden Grußworten durch Lorenz Bahr, als Bürgermeister der Stadt Wuppertal, sowie dem Vorsitzenden der Projektgemeinschaft „Barmen 2008“, Klaus-Günther Conrads, wurden dann die Ergebnisse der Schülergruppen, zum Teil in englischer, französischer und spanischer Sprache, in praxisnahen Rollenspielen, präsentiert.
In einer anschließenden Podiumsdiskussion kamen dann neben Lorenz Bahr, verschiedene Vertreter bergischer Transport- und Logistikunternehmen zu Wort. So waren hier die Firmen Cretschmar, Flesche und Birkart vertreten. Schwerpunkte waren u.a. Fragen zu den beruflichen Perspektiven im internationalen Güterverkehr und Aspekte der ökologischen Herausforderungen, im Zusammenhang mit dem wachsenden europäischen Transportaufkommen.
Die IHK Wuppertal- Solingen- Remscheid, für die diese Themen ebenfalls von großem Interesse waren, wurde durch deren Hauptgeschäftsführer, Michael Wenge, repräsentiert, der die gesamte Veranstaltung aktiv mitgestaltete.
Um den Tag abzurunden, gab es dann bei einem Imbiss die Gelegenheit zu weiteren Gesprächen; ein Angebot, welches gerne genutzt wurde und das die festliche Europastimmung erkennen ließ.


 
Eine kurze Geschichte der Wuppertaler Wirtschaft

Oberbürgermeister Gottfried Gurland im Oktober

Oberbürgermeister Gottfried Gurland im Oktober 1983 zum 120-jährigen Bestehen des Barmer Verschönerungsvereins 1984 in den „Bergischen Blättern“ (Sonderheft 90 Jahre Barmer Bergbahn)

„Wälder reinigen die Luft, gewähren Schutz vor Stürmen, stärken und kräftigen, wenn wir durch ihre Hallen wandern. Waldungen sind das edelste Erbteil, das wir unseren Nachkommen hinterlassen können.“ Mit diesen Worten bekannte sich August von der Heydt (1851-1929), der Sohn des gleichnamigen preußischen Ministers aus der Bank-Dynastie, zu den Bestrebungen im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts, in den dicht besiedelten und immer stärker von der Industrie geprägten Wupperstädten rechtzeitig entsprechende Gebiete als Grünflächen zu sichern.
August von der Heydt war Mitbegründer und erster Vorsitzender des Elberfelder Verschönerungsvereins (gegründet 1870), der ebenso wie die Väter der Verschönerungsvereine von Barmen (1864), und Ronsdorf (1869) und des Hardt-Vereins (1880), sowie des für den Barmer Nordpark zuständigen Nordstädter Bürgervereins (1893) die unentbehrlichen „grünen Lungen“ geschaffen haben.
Dank dieses Engagements vorausschauender Bürger verfügt Wuppertal heute, wie kaum eine andere vergleichbare Großstadt, über ein engmaschiges Netz ausgedehnter Parkanlagen und Erholungsgebiete. Wuppertal kann, wie wohl nur ganz wenige Großstädte, auf eine Vielzahl solcher Freiräume stolz sein, ist man doch von jedem Platz der Stadt in nur zehn Minuten im Grünen.
Wenn der Barmer Verschönerungsverein 1984 auf sein 120-jähriges Bestehen zurück blicken kann, so ist das für die Stadt Wuppertal ein willkommener Anlass, dieser verdienstvollen Bürgerinitiative ein Wort des Dankes auszusprechen.
Vor 120 Jahren wurde von weitsichtigen Barmer Bürgern eine Parkanlage geschaffen, die aus dem Leben unserer Stadt nicht mehr wegzudenken ist. Zwar hilft die Stadt seit 1866 (ab ca. 1983 stellvertretend die Stadtsparkasse Wuppertal) durch finanzielle Zuwendungen dem Verein, ohne die Spendenfreudigkeit der Mitglieder wären die erfolge aber nie möglich gewesen. Erinnert sei nur an die vorbildliche Restaurierung des 1888 errichteten Toelleturms, der lange Zeit wegen Baufälligkeit geschlossen war und heute wieder bestiegen werden kann (red. Anmerkung 2005: schon 6 Jahre später war nach erneuter Schließung die bisher umfangreichste Sanierung notwendig).
In 12 Jahrzehnten hat sich hier Bürgersinn gezeigt und bewährt. Bürger haben die Barmer Anlagen geschaffen und ausgebaut – vor allen Dingen aber vor zerstörerischen Zugriffen geschützt. Mein Wunsch ist es, dass sich auch künftig immer zahlreiche Bürger finden, die durch ihre Mitgliedschaft und durch Spenden den Barmer Verschönerungsverein unterstützen und damit zugleich zur Verschönerung unseres Stadtbildes und zur Steigerung der Lebensqualität in unserer Stadt beitragen.