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Archiv der Kategorie: Denkmäler
Denkmal Emil-Röhrig-Platz
Emil-Röhrig-Platz
Emil Röhrig wurde am 31. Oktober 1858 in Barmen geboren. Sein Vater Wilhelm Röhrig besaß in der früheren Mittelstraße 23 eine Konditorei. Emil Röhrig wurde Prokurist der Textilfirma Barthels Feldhoff und ging 1908 nach Nordamerika. Ihm ist es zu verdanken, dass die Barmer Artikel in Amerika ein Begriff wurden, auch führte er Kunstseide und synthetisches Rosshaar in den USA ein. Er starb am 25. Oktober 1941 während deines Aufenthaltes in der Schweiz.
Er hatte in den Jahren seines Amerikaaufenthaltes seine Heimat Barmen und den Barmer Verschönerungsverein nicht vergessen. Regelmäßig überwies er dem Verein einen Jahresbeitrag von RM 300 und stiftete 1920 RM 10.000 sowie 1923 50 Dollar. Sein Neffe Paul Döpper, der auch in den USA lebte, überwies nach Kriegsende DM 25.000 aus dem Nachlass seines Onkels an den Barmer Verschönerungsverein. Zum Gedenken an den Spender einigte man sich auf die Herrichtung des Platzes, von dessen Ruhebänken man einen weiten Blick über Barmen genießen kann.
Anlässlich der „Regionale 2006“ wurde der Emil-Röhrig-Platz umgestaltet und eine optische Verbindung zur Bergbahntrasse geschaffen.
Aus dem Buch „Denkmäler, Brunnen und Plastiken in Wuppertal“ von Ruth Meyer-Kahrweg, Born-Verlag Wuppertal, 1991; mit aktuellen Ergänzungen.
Ernst-von-Eynern-Platz: Denkmal für die Opfer des Ersten Weltkrieges
Ernst-von-Eynern-Platz: Denkmal für die Opfer des Ersten Weltkrieges
Das Denkmal aus fränkischem Muschelkalk hat die Maße: Sockel 180 cm lang, 90 cm tief und 20 cm hoch, Postament 150 cm lang, 60 cm tief, 258 cm hoch. Schrift und Ornament sind erhaben gearbeitet. Im Betonfundament wurde eine Kassette mit Urkunden eingelassen. Den Entwurf des Bildhauer Fritz Lücken führte der Steinbildhauer Hugo Wesselmann aus.
Die Inschrift unter dem Relief eines Stahlhelms und den Jahreszahlen 1914 / 1918 lautet:
Aus dem Buch „Denkmäler, Brunnen und Plastiken in Wuppertal“ von Ruth Meyer-Kahrweg, Born-Verlag Wuppertal, 1991.
Denkmal Adolf Werth
Denkmal Adolf Werth
Der Stein, ein Granitfindling aus dem Odenwald, trug eine ovale bronzierte Kupferplatte mit der Inschrift
„ADOLF WERTH 1839 – 1915, dem Begründer des Bergischen Geschichtsvereins Barmen. Sein Lebenswerk war die Erforschung der Geschichte seiner Vaterstadt. 1915. Die Plakette fiel Metalldieben im Zweiten Weltkrieg zum Opfer. Am 5. Februar 1955 konnte sie durch gemeinsame Bemühungen des Barmer Verschönerungsverein und Bergischen Geschichtsvereins erneuert werden.
Adolf Werths intensiven Forschungen verdanken wir u.a. die „Urkunden zur Geschichte der Garnnahrung“, die er gemeinsam mit Wilhelm Crecelius zusammentrug, sowie die „Geschichte der Stadt Barmen“, die er 1908 vorlegte. Er ging der Barmer Schulgeschichte nach, verfolgte die Geschichte der Höfe vom Werth in Barmen und widmete all seine Kraft dem Wiederaufbau von Schloss Burg.
Aus dem Buch „Denkmäler, Brunnen und Plastiken in Wuppertal“ von Ruth Meyer-Kahrweg, Born-Verlag Wuppertal, 1991.
Denkmal Arthur Schopenhauer
Denkmal Arthur Schopenhauer
In der Umgebung des ehemaligen Wohnhauses von Johann Caspar Engels (Robert Zinn, Engels & Co.) finden wir auch in der Biegung der Josef-Haydn-Straße die im Namen des Tierschutzvereins errichtete 1,20 m hohe Sandsteintafel, die an Arthur Schopenhauer erinnert. Gestiftet wurde die Tafel von Johann Caspar Engels.
Die inzwischen stark verwitterte Inschrift lautet:
Tue Deinen Mund auf für die Stummen und für die Sache aller, die Verlassen sind.
Arthur Schopenhauer 1788 – 1860.
In seinem Kampfe gegen die scheußliche Tiermisshandlung und gegen die ruchlose Vivisektion.
Der Wuppertaler Tierschutzverein.
In seinem Rückblick auf 75 Jahre erfolgreiche Tätigkeit in Wuppertal nimmt der Tierschutzverein 1937 besonders Bezug auf Arthur Schopenhauer und seinen leidenschaftlichen Kampf gegen die Vivisektion, dem der Tierschutz die philosophische Begründung verdanke.
Aus dem Buch „Denkmäler, Brunnen und Plastiken in Wuppertal“ von Ruth Meyer-Kahrweg, Born-Verlag Wuppertal, 1991.
Denkmal Barmer Bergbahn
Denkmal Barmer Bergbahn
Laut Inschrifttafel gestaltete der Wuppertaler Architekt Max R. Wenner das Denkmal. Das fast parallel zur ehemaligen Bergbahnstraße Aufstellung fand. Die Idee dazu hatte Heinz Reistenbach, Vorstandsvorsitzender der Barmer Ersatzkasse.
Die Barmer Bergbahn war bei ihrer Inbetriebnahme 1894 die erste elektrische Zahnradbahn im Deutschen Reich, und da sie außerdem zweigleisig fuhr, galt sie als erste Bahn dieser Art auf der ganzen Welt. Vom 16. April 1894, dem offizielle Eröffnungstag, bis zum 4. Juli 1959, dem Tag der Stillegung. Tat die Bergbahn über 65 Jahre lang ihren Dienst, nur unterbrochen durch eine Zwangspause von einem halben Jahr. Hervorgerufen durch den schweren Bombenangriff auf Barmen am 30. Mai 1943.
Bei einer Steigung bis zu 16,8 % brauchte die Bergbahn für die gut 1,6 km lange Strecke von der Talstation beim Kraftwerk an der Clefer Straße bis zum Toelleturm nur 12 Minuten. Dazwischen lagen die Haltestellen „Stadthalle/Planetarium“ und „Talblick“.
Die Stillegung der Bahn wurde Mitte der 50er Jahre aus Kostengründen notwendig. Da viele Wuppertaler jedoch nicht bereit waren, aus nüchternen Erwägungen auf „ihre“ Bergbahn zu verzichten, gab es ein jahrelangen Tauziehen, das am 12. März 1958 zugunsten der Stillegungsbefürworter im Rat der Stadt entschieden wurde. Der 4. Juli war dann für viele Wuppertaler ein Tag der Trauer und des wehmütigen Abschieds.
Heute erinnert das 2007 auf die ehemalige Trasse versetzte Denkmal an eine Barmer Pioniertat, an den Aufbruch aus der Talsohle zu den Höhen und an Männer wie Albert Molineus und Adolf Vorwerk, deren Initiative und Opferfreudigkeit gemeinsam mit der anderer begeisterungsfähiger Mitbürger die Barmer Bergbahn zu verdanken war.
Aus dem Buch „Denkmäler, Brunnen und Plastiken in Wuppertal“ von Ruth Meyer-Kahrweg, Born-Verlag Wuppertal, 1991.
Denkmal Emil Rittershaus
Emil Rittershaus wurde am 3. April 1834 in Barmen, Kuhler Rotte 640, geboren und starb am 8. März 1897 in der Beckmannshofstraße, die wenige Wochen nach seinem Tod auf seinen Namen umgetauft wurde.
Er wird als Dichter und Kaufmann, Bürger und Künstler, Schwärmer und Idealist, Freimaurer und Christ charakterisiert. Man feierte ihn als großen Redner, ohne den im ausgehenden 19. Jahrhundert kaum ein nationaler Gedenktag gefeiert werden konnte, dem er nicht seine Stimme lieh und den er nicht verherrlichte.
Das Standbild wurde in der Gießerei Martin & Piltzing in Berlin gegossen und den Sockel aus schwedischem Granit lieferte die Firma Kessel & Röhl in Berlin. Bei der Sammlung für das Denkmal waren 26.162,12 Mark zusammengekommen, die Ausgaben betrugen aber 30.132,94 Mark. Der fehlende Betrag wurde von der hiesigen Loge „Lessing“ überwiesen. Während der NS-Zeit mussten die Freimaurerembleme am Denkmalsockel entfernt werden. Die fortschreitende Materialknappheit im Zweiten Weltkrieg führte dazu, dass das Bronzestandbild eingeschmolzen werden sollte. Ein Mitglied der Familie veranlasste aber, dass es auf einem Bauhof der Stadt versteckt wurde. Und so konnte es am 8. März 1947, zum 50. Todestag von Emil Rittershaus, wieder auf den Sockel gestellt werden. Der im Krieg beschädigte Sockel wurde gedreht, so dass die früher vordere Inschrift EMIL RITTERSHAUS 1834 – 1897 nun hinten zu lesen ist. Vorne wurde eine Tafel neu angebracht:
EMIL RITTERSHAUS, dem Dichter und Menschenfreunde errichtet im Jahre 1900.
1954 wurde zum 120. Geburtstag des Dichters der im Krieg abhanden gekommene Spazierstock kurzerhand durch ein Gasrohr ersetzt. Der 150. Geburtstag von Emil Rittershaus war Anlass einer Gedenkfeier, zu der die Gesellschaft Concordia und die Johannisloge „Hermann zum Lande der Berge“ und der Bergische Geschichtsverein in die Räume der Concordia eingeladen hatten.
Freimaurerlogen Hermann zum Lande der Berge
Lessing
Im Wuppertale
als Stifterinnen“
Aus dem Buch „Denkmäler, Brunnen und Plastiken in Wuppertal“ von Ruth Meyer-Kahrweg, Born-Verlag Wuppertal, 1991.
Denkmal Ernst von Eynern
Ernst von Eynern wurde am 2. April 1838 in Wupperfeld geboren und er starb in der Nacht vom 1. zum 2. November 1906 durch einen Unglücksfall in Barmen. 1875 wurde er als Nationalliberaler zum Stadtverordneten von Barmen gewählt, 1879 in den Provinziallandtag berufen und im selben Jahr durch den Wahlkreis Lennep-Remscheid-Solingen in den preußischen Landtag gewählt.
An der Seite Bismarcks verteidigte er 27 Jahre lang das Interesse des Deutschen Reiches gegen die Bestrebungen des demokratischen Fortschritts, des Ultramontanismus und des Marxismus, aber auch der orthodox-kirchlich eingestellten Konservativen. 1894 wurde ihm von Kaiser Wilhelm II. der erbliche Adel verliehen. Seine Witwe überwies 1907 dem Barmer Verschönerungsverein 20.000 Mark zum Andenken an ihren Gatten.
Aus dem Buch „Denkmäler, Brunnen und Plastiken in Wuppertal“ von Ruth Meyer-Kahrweg, Born-Verlag Wuppertal, 1991.
Denkmal Ernst-Günter Plutte
Ernst-Günter Plutte, geschäftsführender Gesellschafter der Fa. Peter August Lückenhaus in Wuppertal-Barmen (später Wuppertal- Langerfeld) wurde am 24. Februar 1916 in Düsseldorf geboren. Während des Zweiten Weltkriegs war er Soldat, zuletzt als Rittmeister und Schwadronchef in der Division Hoch- und Deutschmeister. Nach Kriegsende engagierte er sich ehrenamtlich für die Unternehmerschaft und wurde 1970 Vorsitzender der Arbeitgeberverbände Wuppertal und des Arbeitgeberverbandes der rechtsrheinischen Textilindustrie. Seit 1972 gehörte er dem Präsidium von Gesamttextil an und wurde 1980 der Präsident dieses Verbandes. Seit 1974 war er auch Mitglied der Vollversammlung der IHK. Dem Vorstand des Barmer Verschönerungsvereins gehörte er ab 1964 an und übernahm dessen Vorsitz im November 1967.
Aus dem Buch „Denkmäler, Brunnen und Plastiken in Wuppertal“ von Ruth Meyer-Kahrweg, Born-Verlag Wuppertal, 1991.
Denkmal Friedrich Engels jr.
Friedrich Engels am 9. Dezember 1880 in einem Brief an Eduard Mohrhenn in Barmen: „Ich kann nicht umhin, Ihnen meinen besten Dank zu sagen, für die Mühe, die sie sich gegeben haben, mit den Photographien meines Elternhauses im Bruch… Sozialdemokraten im Bruch das war allerdings eine kolossale Revolution gegen 50 Jahre früher. Eine noch größere würde es allerdings sein, wenn unser altes Haus eine sozialdemokratische Druckerei würde… Nun leben Sie wohl. Ich komme doch noch ens na Barmen, on dann well eck Se besöken, on dann vertellen Se meck, wat dat vör Sauereinen gewesen sing onger dat Sozialistengesetz.“
1989, Aus „Wuppertal, ein Stadtführer, Kurt Schnöring, GraphiumPress
Denkmal Friedrich Wilhelm Dörpfeld
Der Aufruf zur Errichtung des Denkmals ging von der Lehrerschaft aus und fand sowohl bei den Bürgern des Wuppertals und der Umgebung, als auch bei den deutschen Landeslehrer- und Provinzial-Lehrerverbänden großen Widerhall. Aus ganz Deutschland kamen Spenden, so dass schon bald 21.000 Mark zur Verfügung standen, von denen 15.000 Mark für das Denkmal bestimmt waren und der Rest einer Dörpfeld-Stiftung zugute kommen sollte.
Geschaffen wurde das Denkmal von dem Bildhauer Wilhelm Neumann-Torborg und Regierungsbaumeister Hans Dörpfeld, einem Sohn von Friedrich Wilhelm Dörpfeld. Die Figurengruppe, die während des Zweiten Weltkriegs abhanden kam, wurde 1954 in einem Fahndungsersuchen des Barmer Verschönerungsverein, gerichtet an die Zinnwerke Wilhelmsburg in Hamburg wie folgt beschrieben:
„Es handelt sich um eine Frauengestalt (Pädagogik) in Lebensgröße, sitzend, mit lose gelegtem Kopftuch und weitem Überwurf. Daneben steht ein Knabe, von ihrem linken Arm umfasst. Auf dem Schoß der Frau liegt ein großes Buch, worauf sie den Knaben hinweist.“ Doch die Suche blieb vergeblich.
Die Stadt Wuppertal bemühte sich nach 1950 gemeinsam mit dem Barmer Verschönerungsverein darum, das seit dem Zweiten Weltkrieg nur noch in seinem architektonischem Aufbau mit Reliefbildnis und Inschrift erhaltene Denkmal wieder instand zu setzen. Dabei verfolgte man auch den Gedanken, Vater und Sohn Dörpfeld – also dem Pädagogen und dem Archäologen – das Denkmal gemeinsam zu widmen. Entwürfe für ein Relief, die der Bildhauer Joachim Wolf-Müller anfertigte, konnten aber aus finanziellen Gründen nicht realisiert werden.
Friedrich Wilhelm Dörpfeld, geboren am 18. März 1824 in Sellscheid bei Wermelskirchen, starb am 27. Oktober 1893 in Ronsdorf. Als junger Lehrer kam er 1848 an eine einklassige Schule zu Heidt bei Ronsdorf. Bereits nach einem Jahr wechselte er zur vierklassigen Schule an der Bredde in Wupperfeld, als deren Hauptlehrer und Rektor er von 1849-1880 erfolgreich wirkte. Es ging ihm nicht nur um eine Wissensvermittlung, sondern vor allem um eine Erziehung zum selbständig denkenden und in christlicher Verantwortung handelnden Menschen. Dabei dachte er nicht nur an die ihm anvertrauten Kinder, sondern bezog auch die Familien mit ein, für die er erstmalig Elternabende einrichtete. Auch das geistige Rüstzeug der Lehrer lag ihm am Herzen. „Über Ethik“ und „Denken und Gedächtnis“ sollten zum Studium der Ethik und der Psychologie anregen. Allein 12 Bände seiner gesammelten Schriften zeugen von seinem Wunsch, das Lehramt zu reformieren und Kinder, Eltern und Lehrer zu einem gedeihlichen Miteinander anzuregen.
Aus dem Buch „Denkmäler, Brunnen und Plastiken in Wuppertal“ von Ruth Meyer-Kahrweg, Born-Verlag Wuppertal, 1991.