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Oberbürgermeister Gottfried Gurland im Oktober

Oberbürgermeister Gottfried Gurland im Oktober 1983 zum 120-jährigen Bestehen des Barmer Verschönerungsvereins 1984 in den „Bergischen Blättern“ (Sonderheft 90 Jahre Barmer Bergbahn)

„Wälder reinigen die Luft, gewähren Schutz vor Stürmen, stärken und kräftigen, wenn wir durch ihre Hallen wandern. Waldungen sind das edelste Erbteil, das wir unseren Nachkommen hinterlassen können.“ Mit diesen Worten bekannte sich August von der Heydt (1851-1929), der Sohn des gleichnamigen preußischen Ministers aus der Bank-Dynastie, zu den Bestrebungen im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts, in den dicht besiedelten und immer stärker von der Industrie geprägten Wupperstädten rechtzeitig entsprechende Gebiete als Grünflächen zu sichern.
August von der Heydt war Mitbegründer und erster Vorsitzender des Elberfelder Verschönerungsvereins (gegründet 1870), der ebenso wie die Väter der Verschönerungsvereine von Barmen (1864), und Ronsdorf (1869) und des Hardt-Vereins (1880), sowie des für den Barmer Nordpark zuständigen Nordstädter Bürgervereins (1893) die unentbehrlichen „grünen Lungen“ geschaffen haben.
Dank dieses Engagements vorausschauender Bürger verfügt Wuppertal heute, wie kaum eine andere vergleichbare Großstadt, über ein engmaschiges Netz ausgedehnter Parkanlagen und Erholungsgebiete. Wuppertal kann, wie wohl nur ganz wenige Großstädte, auf eine Vielzahl solcher Freiräume stolz sein, ist man doch von jedem Platz der Stadt in nur zehn Minuten im Grünen.
Wenn der Barmer Verschönerungsverein 1984 auf sein 120-jähriges Bestehen zurück blicken kann, so ist das für die Stadt Wuppertal ein willkommener Anlass, dieser verdienstvollen Bürgerinitiative ein Wort des Dankes auszusprechen.
Vor 120 Jahren wurde von weitsichtigen Barmer Bürgern eine Parkanlage geschaffen, die aus dem Leben unserer Stadt nicht mehr wegzudenken ist. Zwar hilft die Stadt seit 1866 (ab ca. 1983 stellvertretend die Stadtsparkasse Wuppertal) durch finanzielle Zuwendungen dem Verein, ohne die Spendenfreudigkeit der Mitglieder wären die erfolge aber nie möglich gewesen. Erinnert sei nur an die vorbildliche Restaurierung des 1888 errichteten Toelleturms, der lange Zeit wegen Baufälligkeit geschlossen war und heute wieder bestiegen werden kann (red. Anmerkung 2005: schon 6 Jahre später war nach erneuter Schließung die bisher umfangreichste Sanierung notwendig).
In 12 Jahrzehnten hat sich hier Bürgersinn gezeigt und bewährt. Bürger haben die Barmer Anlagen geschaffen und ausgebaut – vor allen Dingen aber vor zerstörerischen Zugriffen geschützt. Mein Wunsch ist es, dass sich auch künftig immer zahlreiche Bürger finden, die durch ihre Mitgliedschaft und durch Spenden den Barmer Verschönerungsverein unterstützen und damit zugleich zur Verschönerung unseres Stadtbildes und zur Steigerung der Lebensqualität in unserer Stadt beitragen.