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Chronik 1800 – 1899


Datum Ereignis
Um 1800 Einer der Wege, auf denen Kohle mit Pferdefuhrwerken (Kohletreibern) von Sprockhövel, Haßlinghausen und Herzkamp nach Cronenberg, Remscheid und Solingen transportiert wird, führt über Schmiede-, Wittener Straße, Hottenstein, Löhrerlen, Kohlenstraße nach Langerfeld.
Um 1800 Die ersten Naturbleichen werden von chemischen Fixbleichen abgelöst.
00.00.1800 Spitzen- und Kattunwirker Johann Franz Wessel Duisberg (1774-1826) wohnt in Wupperfeld und heiratet Maria Catharina Steinbrink aus Barmen. Seine neun Kinder begründen Familien und Handwerksbetriebe in Barmer Stadtteilen. Berühmtester Nachfahre ist Prof. Dr. Carl Duisberg, der als Wirtschaftsführer (Bayer) Geschichte schrieb.
29.10.1800 Tradition der Bleicherei ("Garnnahrung"): Am St. Margareten-Tag werden die aufsichtführenden Garnmeister gewählt und die Bleicherknechte und -mägde vereidigt.
00.00.1801 Bürgergesellschaft "Concordia" gegründet. Gegenüber vom Barmer (Wuppertaler) Rathaus entsteht am Werth später ein prächtiges Gesellschaftshaus.
00.00.1803 "Reichsdeputationshauptschluss", mit Auflösung der Klöster in Deutschland endet auch die "Barmer Mission" der Franziskaner. Bis 1804 bleiben sie noch in Barmen.
00.00.1804 Nach dem Ende der "Missio Barmensis" entsteht die erste katholische, kanonische Pfarrgemeinde St. Antonius in Barmen und wird von weltlichen Priestern geleitet. Der erste Pfarrer Johann Jakob Waldhausen amtiert bis 1820.
00.00.1805 Bau einer katholischen Schule in Barmen. Dazu wird ein Lehrer eingestellt.
00.10.1807 Aufgrund eines großherzoglichen Dekretes von Joachim Murat, dem Schwager Napoleons, werden ab 1808 alle Orte mit mehr als 5.000 Einwohnern zu Städten erklärt. In Barmen (Einwohnerzahl 1807 14.304) können nur Gemarke und Wupperfeld als Flecken kleinstädtischen Gepräges bezeichnet werden. Kaufleute und Fabrikanten stellen den ersten Stadtrat. Rittershausen ist ein Dorf. Die Wupperfelder Gemeinde registriert 3.854 Seelen, zu denen Männer, Frauen, Söhne, Töchter, Knechte und Mägde u.a. aus den Wupperfelder, Scheuriger und Rittershauser Rotten gehören.
00.00.1808 Ende des Kurfürstentums Bayern und dessen Landesteil Berg. Neue politische und Verwaltungsverhältnisse.
03.02.1808 Mit der ersten Versammlung wird nicht nur die Munizipalverwaltung eingeführt, sondern beginnt die Geschichte der "Stadt" (bisher "Freiheit") Barmen. Direktor wird Carl Bredt.
16.07.1808 Neubau einer Brücke über den Mühlengraben an der Pfalz beschlossen und später ausgeführt.
00.00.1810 16.000 Menschen leben in Barmen, davon sind 1.600 katholische Christen.
00.00.1811 Die Barmer formulieren eine Grußadresse an ihren Landesfürsten Kaiser Napoleon, die jedoch nie abgeschickt wird: "Barmen besteht aus den Flecken Gemarke und Wupperfeld, den Dörfern Wichlinghausen, Heckinghausen und Rittershausen."
02.05.1812 In Erkrath wird Peter Meisloch geboren, der von 1843 bis 1896 Pfarrer der Katholischen Kirchengemeinde St. Antonius ist.
00.00.1815 Das Bergische Land und die Mark werden durch den Wiener Kongreß preußisch.
15.05.1815 Erbhuldigungseid an den König von Preußen durch Oberbürgermeister Brüninghausen.
1815-1816 "Nach den Preußen kommt die Hungersnot…" (Not als preußische Tugend…).
00.10.1816 Laut Chronik der Evangelischen Gemeinde Wupperfeld "ist wegen der überaus nassen Witterung, Missernten und schwieriger wirtschaftlicher Lage die Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln sehr schlecht. Es wird beschlossen, ein Magazin Erdäpfel anzulegen."
21.10.1816 Das Betteln längs der Türen nimmt überhand. Die Wupperfelder und Gemarker Kirchengemeinden wollen einen "Bettel-Vogt" oder "Armen-Vögte" ernennen.
00.00.1820 In Barmen werden 19.751 Einwohner gezählt.
00.00.1820 Pfarrer Alexander Gellermann folgt Johann Jakob Waldhausen in St. Antonius.
10.10.1821 Friedrich Wes(t)kott, Mitbegründer der Bayer-Werke in Barmen geboren.
00.00.1822 Laut zeitgenössischem Reiseführer verdient der terrassierte Wuppermann’sche Garten am Mühlenweg einen Besuch.
01.05.1822 Gründung der Vereinigt-evangelischen Kirchengemeinde Unterbarmen.
05.05.1822 Die Vereinigt-Evangelische Kirchengemeinde Unterbarmen weiht ihren ersten Friedhof ein, der später sechsmal erweitert wird, zuletzt 1914. Auf 16,12 Hektar Fläche gibt es eine Kapazität von 36.000 Grabstätten.
00.00.1823 Spinnereibesitzer Oberempt richtet Rauentaler Fabrikschule ein.
1825-1826 Katholiken errichten im klassischen Stil eine neue, von Adolf von Vadeges geplante Kirche, die zweite Antoniuskirche. Der Standort liegt gegenüber und in der Achse des Hauses von Bredt-Rübel. Die Gemeinde zählt 2.000 Katholiken.
00.00.1825 Es wird ein katholischer Friedhof auf dem Gelände des heutigen Spielplatzes gegenüber der Kindertagesstätte Zur Dörner Brücke errichtet.
01.04.1825 Gründung des Frauenvereins der Evangelischen Kirchengemeinde Wichlinghausen.
06.06.1825 Friedrich Bayer sen., Gründer der Farbenfabrik, in Barmen geboren.
11.07.1825 Eröffnung der Barmer Missionsschule.
00.00.1826 Im Tal der Wupper findet die Urvermessung statt.
00.00.1826 Die Talstraße von Elberfeld durch die Gemarke nach Oberbarmen wird eröffnet.
00.00.1826 Johann Josef Süß wird Pfarrer an St. Antonius in Barmen.
29.10.1826 Einsegnung der zweiten Antoniuskirche, die an Stelle der heutigen, dritten Kirche stand. 1870 im gotischen Stil erweitert, 1943 beschädigt, fand der Abriss 1968 statt.
10.04.1827 Johann Peter Vorwerk gründet Vorwerk & Sohn in Barmen-Wupperfeld. Firmensitz im Kohlgarten.
01.05.1827 Gründung der Tapetenfabrik Erfurt & Sohn in Beyenburg.
01.10.1827 Nach der preußischen Schulordnung wird der Schulbesuch von allen Kindern vom 6. Lebensjahr bis zur Konfirmation verlangt.
02.08.1828 Grundsteinlegung zur künftigen evangelisch-lutherischen Hauptkirche.
23.09.1828 Gründung der Rheinischen Mission durch Zusammenschluss der Missionsgesellschaften Barmen, Elberfeld und Köln.
25.08.1829 Gründung der Textilwerke Barthels Feldhoff auf dem Gelände des früheren Wupperhofes der Familie Wuppermann in Oberbarmen.
21.11.1829 Gründung der Barmer Gesellschaft "Union".
00.02.1830 Gründung der evangelisch-lutherischen Gemeinde in Langerfeld.
19.06.1830 Gründung der Handelskammer Barmen/Elberfeld.
17.01.1831 Gründung der (ersten) Handelskammer zu Elberfeld und Barmen.
00.10.1832 Bezug des neuen Schulgebäudes der evangelischen Volksschule an der Wichlinghauser Schulstraße.
24.10.1832 Einweihung der Hauptkirche der Vereinigt-evangelischen Gemeinde Unterbarmen.
25.10.1832 Einweihung des Barmer Missionshauses an der Rudolfstraße.
00.00.1833 Die Arbeitszeit von Kindern beträgt oft 12 Stunden, und von 100 Kindern besuchen nur 79 die Schule, obwohl die Schulordnung von 1827 Schulpflicht vorschreibt.
09.10.1833 Eugen Langen, Erfinder der Schwebebahn, in Köln geboren.
00.00.1834 Johann Anton Friedrich Baudri wird Pfarrer der Katholischen Gemeinde St. Antonius. Baudri wird 1843 Generalvikar und Weihbischof in Köln und spielt in dieser Funktion bis zu seinem Tod 1893 eine bedeutende Rolle in der katholischen Kirche Deutschlands.
03.04.1834 Emil Rittershaus, später als Schriftsteller bekannt, wird in Barmen geboren. Damals berühmter Spross des Geschlechtes Rittershaus, dem Rittershausen seinen Namen verdankt.
00.00.1837 "Unter-Barmen" und "Mittel-Barmen" in Plänen erwähnt.
00.00.1837 Kinder im Alter ab fünf Jahren arbeiten in der Regel täglich dreizehn Stunden im Textilgewerbe.
00.00.1840 Die Landstraßen von Oberbarmen nach Witten und (RS-) Lennep werden eröffnet.
00.00.1841 Johannes Büddeker stiftet einen neubarocken Taufstein für die katholische Antoniuskirche, der sich noch im Jahr 2006 in der dritten Antoniuskirche befindet.
00.00.1842 Das Unternehmen Erbslöh (später Aluminium-Produktion) wird in Wupperfeld gegründet.
01.07.1842 Die Lutherische Gemeinde Wupperfeld weiht ihren zweiten Friedhof an der Brändströmstraße (Heckinghauser Straße) ein. Weil die Leichenwagen den Fluss überqueren müssen, erhält das Bauwerk den Namen "Totenbrückchen" (Volksmund: Dodenbräu). Der im 20. Jahrhundert damit in Verbindung gebrachte Spruch vom "über die Wupper gehen" beschreibt eindeutig die Flucht junger Männer aus dem Königreich Preußen in das Bergische, um dem Militärdienst zu entgehen. Sie heiraten meist in Oberbarmer Familien ein und finden gut bezahlte Arbeit.
00.07.1842 Gründungen: Gesellschaft der Aktienzeichner in Berg & Mark; an der Elberfelder Linie, zur Weiterführung von Cöln nach Minden; Rheinisch-Westfälische Eisenbahngesellschaft.
00.00.1843 Julius und August Erbslöh gründen eine Fabrik für Edel- und Schwermetallverarbeitung und legen ab 1889 den Grundstein für den Erfolg des Leichtmetalls Aluminium.
00.00.1843 Pfarrer Johann Anton Friedrich Baudri geht als Generalvikar und Weihbischof nach Köln. Peter Meisloch wird Pfarrer in Barmen und leitet die katholische Gemeinde mit ihren rund 4.000 Mitgliedern 53 Jahre lang, bis zu seinem Tod im Jahre 1896. Dann zählte die Gemeinde über 20.000 Katholiken.
18.-19.10.1843 Gründung Bergisch-Märkische Eisenbahngesellschaft.
00.00.1844 Gründung der Gebr. Bocks GmbH, Fachgroßhandlung für Sanitär und Heizung.
00.05.1844 Eröffnung einer Webschule des Vereins für Kunst und Gewerbe in Barmen.
12.07.1844 Königliche Konzession für Eisenbahnstrecke Elberfeld – Dortmund.
1846-1850 Bau der Bahnhöfe Döppersberg, Barmen, Rittershausen (Oberbarmen, 1845/46), Schwelm, Gevelsberg, Hagen.
00.00.1847 Auf Duisbergs Wiese, nahe der Bürger- bzw. Werther Brücke gelegen, gibt es einen Turnplatz. Ein Jahr zuvor ist der Barmer Turnverein (BTV) gegründet worden.
09.10.1847 Eröffnung der Eisenbahnstrecke Elberfeld – Schwelm (10,4 km) der Bergisch-Märkischen Eisenbahngesellschaft. Erster Personenzug fährt durch Barmen.
00.00.1848 Auf dem Fatlohberg (Eintrachtstraße) gibt es einen der ersten Turnplätze.
02.03.1848 Friedrich Staats sen., Verleger und Herausgeber der "Barmer Zeitung", in Barmen gestorben.
04.06.1848 Gründung des Barmer Metzgermeister-Vereins.
10.08.1848 Eduard Gustav Wittenstein, Unternehmer, in Barmen geboren.
24.08.1848 In Barmen wird die erste Gasbeleuchtung eingeschaltet.
14.09.1848 Johann Adolph Ibach, Gründer der Klavierfabrik, in Barmen gestorben.
08.10.1848 Jünglingsvereine schließen sich zum Rheinisch-Westfälischen Jünglingsbund, dem heutigen Westbund, zusammen.
28.12.1848 Einweihung der Bergisch-Märkischen Eisenbahn Elberfeld-Hagen-Witten-Dortmund unter Einschluss des Bahnhofs Rittershausen.
02.06.1849 Victor Richard Bredt, politischer Schriftsteller, in Barmen geboren.
00.09.1849 Gründung der Firma Martin Pliester, Bandweberei.
31.10.1849 Gründung des CVJM Oberbarmen und Wupperfeld.
Um 1850 Zwischen Werther Brücke und Pfälzer Steg beginnt die dichtere Bebauung. Das Wohngebiet erhält die Bezeichnung "Neustadt".
00.00.1850 Übergang vom Textilgewerbe zur fabrikmäßig organisierten Textilindustrie abgeschlossen. Barmen und Elberfeld bilden das erste industrielle Ballungsgebiet in Deutschland. Arbeiter in Färbereien sind wöchentlich 84 Stunden tätig.
00.00.1850 Die Landstraße von Oberbarmen nach Ronsdorf wird eröffnet.
23.01.1850 Hermann Ebbinghaus, Psychologe und Philosoph, in Barmen gestorben.
02.05.1851 Gründung der Firma Robert Zinn, Engels & Co., Kaltwalzwerk, in Barmen.
13.10.1851 Friedrich Bayer jun. in Barmen geboren.
00.00.1852 Gründung des Posaunenchores des CVJM Wupperfeld, des ersten Posaunenchors im Rheinland.
00.00.1852 Am 1. Fastensonntag ruft Pfarrer Meisloch in einer Predigt seine katholische Gemeinde zur Sorge um Arme auf. Der gegründete Sammelverein erwirbt ein Grundstück zwischen Leimbacher- und Carnaper Straße. Drei Morgen Land werden für ein Armenhaus abgetrennt und darauf wird das „Marienheim“ gebaut, dem später das Petrus-Krankenhaus folgt. Vier Morgen Land werden als Friedhof (an der Gustav-/Soldauer Straße) ausgewiesen, der 1980 aufgelassen wird. Damit war Ersatz für den ersten katholischen Begräbnisplatz in und um die Kirche am Steinweg geschaffen.
00.00.1852 Eröffnung eines für die Öffentlichkeit zugänglichen Lesezimmers im Elberfelder Rathaus; diese Einrichtung gilt als Beginn der Stadtbibliothek (s. auch 14.07.1902).
29.01.1852 Konstituierung der Synagogengemeinde Elberfeld-Barmen.
02.10.1852 Gründung der Bäckerinnung (in Barmen).
17.11.1852 Gründung der Baptistengemeinde in Barmen, die erste Baptistengemeinde in der preußischen Rheinprovinz.
14.06.1853 Adolf Vorwerk, Unternehmer und gemeinsam mit Albert Molineus Initiator der Barmer Bergbahn, in Barmen geboren.
26.12.1853 Wilhelm Dörpfeld, Sohn des Wupperfelder Hauptlehrers Friedrich Wilhelm Dörpfeld, später in Griechenland erfolgreicher Archäologe, in Barmen, im Schulhaus Bredde 67, geboren.
00.00.1854 Die Katholische Gemeinde St. Antonius gründet einen Gesellenverein, Basis der späteren Kolpingfamilie.
06.01.1854 Gründung des Barmer Kolpingvereins.
22.11.1854 Gründung der Freien evangelischen Gemeinde Elberfeld-Barmen.
10.12.1854 Gründung der evangelischen Kirchengemeinde in Beyenburg.
1855-1879 August Wilhelm Bredt ist ein bedeutender Bürgermeister der Stadt Barmen.
00.00.1855 Neueröffnung des Ausflugslokales "Elfriedenhöhe" in Barmen (Haarhausen).
13.01.1855 Johannes Schuchard, Sozialpolitiker und Vorkämpfer des Kinder- und Jugendschutzes, in Barmen gestorben.
24.03.1855 Albert Molineus, Unternehmer und Präsident der Handelskammer, in Barmen geboren.
23.04.1856 Einweihung des katholischen Armen- und Waisenhauses an der Carnaper Straße. Das von Schwestern des Ordens vom Heiligen Karl Borromäus aus Trier betreute "Marienheim" ist Vorläufer des Petrus-Krankenhauses.
25.06.1856 Albert Ursprung, Unternehmer, Mäzen und Wohltäter, in Barmen geboren.
28.09.1856 Einweihung der Eben-Ezer-Kapelle (heute: Köbners Kirche) der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Barmen in der Wartburgstraße.
06.11.1856 Eröffnung der evangelischen Volksschule an der Friedhofstraße in Wichlinghausen. Heute Nutzung als städtische Gemeinschaftsgrundschule.
00.00.1857 August Wilhelm Bredt wird zum Oberbürgermeister der Stadt Barmen ernannt. Unter seiner Amtsführung wird Barmen von der Landgemeinde zur Fabrikstadt. Zu Dienstbeginn hat Barmen 41.442 Einwohner.
00.00.1857 Kaplan Adolf Kolping besucht in Barmen den Gesellenverein, der drei Jahre zuvor gegründet wurde.
01.05.1857 Eröffnung der Buchhandlung Röder in Barmen. Die Ära endet 150 Jahre später, 2007, mit der Übergabe an die Mayersche Buchhandlung.
00.00.1858 150 Jahre nach Grundsteinlegung zur katholischen Antoniuskirche ist die erste bekannte Volksmission.
01.04.1858 Gründung der Adler-Brauerei Gustav Dierichs in Oberbarmen.
10.06.1858 Eröffnung einer Badeanstalt in der Stennert in Oberbarmen.
Um 1859 Färbereibesitzer Johann Friedrich Weskott, ein ‚Färber alten Schlages‘ mit Baumwollstrangfärberei an der Berliner Straße, und Farbenhändler Friedrich Bayer treffen sich häufig nach Feierabend im kleinen Gasthaus "Zur Pfalz" in Rittershausen und schmieden den Plan zur Gründung einer Farbenfabrik.
Um 1860 Mit dem Aufkommen dampfbetriebener Bandfabriken in den Städten gerät die ländliche Hausbandweberei ins Hintertreffen, weil die Produktivität zu gering ist und den Verlegern die Wege zu weit sind.
00.00.1860 In Barmen werden 46.215 Einwohner gezählt.
00.00.1860 Barmen scheidet aus dem Elberfelder Kreisverband aus und bildet einen besonderen Stadtkreis.
00.00.1861 Lateinschule und Realschule trennen sich. Es ist der Grundstein für Gymnasium und Realgymnasium.
22.03.1861 Einzug der "Wupperfelder Realschule II. Ordnung", eine Zweigstelle der "Barmer Realschule am Barmer Bahnhof, in das Gebäude Sternstraße 75; die Geburtsstunde des späteren Carl-Duisberg-Gymnasiums hat geschlagen und in gewisser Hinsicht auch die des späteren Gymnasiums am Kothen. Aufgrund von Elternprotesten wurde auch eine Mädchenklasse eingerichtet. (Eine geschichtliche Ungereimtheit konnte bisher nicht aufgeklärt werden: 1908 wurde das Gründungsdatum auf 01.01.1866 festgelegt, aber 1936 offiziell das 75jährige Schuljubiläum gefeiert.)
29.09.1861 Carl Duisberg, später Chemiker und Bayer-Unternehmensführer, erblickt in Barmen das Licht der Welt. Tod am 19.03.1935 in Leverkusen.
00.00.1862 Die Kindersterbekasse "Einheit", später in "Oberbarmer Sterbekasse" umbenannt, wird gegründet.
00.00.1862 In der Weskott’schen Färberei an der Berliner Straße 110 wird mit der Herstellung der ersten Anilinfarben begonnen. Dafür werden Küchenkochtöpfe und Eiweiß benötigt.
00.00.1862 Auf städtischem Gelände an der Mohrenstraße entsteht ein Gaswerk. Die Chronik spricht von Oberbarmen als Standort, weil es sich um den alten Grenzbereich zwischen Rittershausen und dem Dorf Heckinghausen handelt. 1866 Erweiterung durch Geländekauf, weitere Erweiterung bis 1893.
00.00.1863 Die Oberbarmer Gasanstalt wird in Heckinghausen eingerichtet.
00.00.1863 Die kommunale Polizei wird eingerichtet. Bis dahin gab es eine königliche Polizei für Barmen und Elberfeld mit einem gemeinsamen Polizeipräsidenten.
00.00.1863 Auf Betreiben von Oberbügermeister August Wilhelm Bredt werden höhere und niedere Gewerbeschulen gegründet.
00.00.1863 Oberbürgermeister August Wilhelm Bredt betreibt Arbeiterschutz. Es werden polizeilich kontrollierte Vor- und Nachmittagspausen eingeführt.
00.00.1863 Friedrich Bayer (1825-1880), Bandwirkersohn aus Wichlinghausen, und Friedrich Weskott gründen eine Farbenfabrik, aus der sich später die weltweit tätigen Farbenfabriken Bayer, zunächst mit ihrem Werk in Elberfeld, später mit Sitz und Hauptwerk in Leverkusen – heute Bayer AG – entwickeln werden.
00.00.1863 Gründung der höheren und niederen Gewerbeschule zur Fortbildung des Handwerkerstandes in Barmen, der Vorläuferin der Textilingenieurschule und Ingenieurschule für Maschinenbau an der später so genannten Gewerbeschulstraße auf dem Barmer Heidt.
07.08.1863 Trotz Gründung der Farbenfabriken Friedrich Bayer & Co. in Heckinghausen bleibt die Anilinfarbenproduktion zunächst in der Weskott’schen Färberei an der Berliner Straße in Rittershausen, während jenseits der Wupper, unweit der Alten Heckinghauser Brücke, Kontor und Lager angesiedelt werden. Nach Auflösung des eigenen Betriebes wendet sich Friedrich Weskott ganz der technischen Führung der Fuchsienfabrik Bayer zu.
00.00.1864 Gründung des Barmer Kunstvereins. Die stürmische Aufwärtsentwicklung durch die Industrialisierung ist nicht zu übersehen.
12.10.1864 Die Reformierte Gemeinde Barmen-Gemarke kauft von Julius Gauhe ein Grundstück zum Bau der Immanuelskirche.
08.12.1864 Gründung des Barmer Verschönerungsvereins zum Schutz der Grünflächen.
00.00.1865 Die später denkmalgeschützten Werkshallen der Spinnerei Bemberg werden errichtet.
00.00.1866 Choleraepidemie im Tal der Wupper.
00.00.1866 Oberbürgermerister August Wilhelm Bredt erhält die Befugnisse eines Landrates und Barmen ein eigenes Handelsgericht. Das Bankhaus Gebrüder Fischer wird von einem Komitee mit Oberbürgermeister August Wilhelm Bredt an der Spitze saniert.
00.00.1867 – 00.00.1869 Die katholische Antoniuskirche wird umgebaut und im neugotischen Stil erweitert. 9.000 Seelen zählt die Barmer Gemeinde. Da die Bevölkerung weiter wächst, werden in den folgenden Jahrzehnten neue Pfarren von St. Antonius abgetrennt: 1890 St. Johann Baptist, Oberbarmen, 1903 Herz Jesu, Unterbarmen, 1914 St. Marien, Sedans-/Wichelhausberg.
00.00.1867 Gründung des Barmer Bankvereins Hinsberg, Fischer und Co.
00.00.1867 Bau der evangelischen Wichlinghauser Kirche.
05.05.1867 In der Gewerbeschulstraße wird das Gesellenhaus des vom 1854 auf Initiative der Katholischen Kirchengemeinde St. Antonius gegründeten Gesellenvereins eingeweiht, das 1943 zerstört wird.
00.09.1867 Im Tal der Wupper herrscht die zweite Choleraepidemie. Der Wupperfelder CVJM muss mit seinem Krankenverein helfen.
05.10.1867 An der Gewerbeschulstraße wird ein katholisches Gesellenhaus eingeweiht, das bis zur Kriegszerstörung am 29./30.05.1943 besteht.
00.00.1868 Ein Lehrergesangverein wird gegründet, der heutige MGV Cäcilia.
00.00.1868 Die erste eiserne Brücke über die Wupper wird errichtet und trägt den Namen Adlerbrücke.
01.09.1868 Eröffnung der Eisenbahnstrecke Rittershausen – Lennep – Remscheid, die durch Heckinghausen führt und einen ‚Remscheider Bahnhof‘ etwa an der heutigen Ecke Auf der Bleiche/Spiekerstraße hat.
00.00.1869 Ein Verein baut in Rittershausen die erste Kleinkinderschule, Vorläuferin späterer Kindergärten.
00.00.1869 Beginn der etwa einjährigen Erweiterungsarbeiten an der Antoniuskirche im gotischen Stil: Neu: großes Querschiff.
00.00.1869 Gründung des Vereins für wissenschaftliche Vorlesungen.
08.01.1869 Gründung der Seifenfabrik Luhns.
27.05.1869 Einweihung der Immanuelskirche als zweites Gotteshaus der Reformierten Gemeinde Gemarke mit Schlüsselübergabe durch Stadtbaumeister Fischer an Kirchmeister J.W. Werth und Pastor Ernst. Erstmals erhält im Tal eine evangelische Kirche einen Namen.
16.06.1869 Enthüllung des Obelisken zur Erinnerung an die Kriegsopfer von 1864/66 in den oberen Barmer Anlagen.
30.06.1869 Paul Hartmann, erster gewählter Oberbürgermeister von Wuppertal, in Hückeswagen geboren.
06.12.1869 Rudolf Herzog, Schriftsteller, in Barmen geboren.
00.00.1870 Bei Ausbruch des deutsch-französischen Krieges werden die Militäruntauglichen in Barmen auf Betreiben von Oberbürgermeister August Wilhelm Bredts Betreiben in einem Krankenpflegehilfskorps zusammengefasst.
00.00.1870 Erweiterung der zweiten katholischen Antoniuskirche im gotischen Stil.
31.12.1870 Die Handelskammern zu Barmen und Elberfeld trennen sich.
00.00.1871 Barmen erhält eine eigene Handelskammer.
29.11.1871 Einweihung der Friedenskirche der Lutherischen Gemeinde Wupperfeld auf der Gemarke hinter dem Rathaus.
00.00.1872 Ferigstellung der hölzeren Restauration "Plateau" in den Barmer Anlagen als Vorgänger der Barmer Stadthalle, auf dem späteren Gelände der Barmer Ersatzkasse bzw. des Wupperverbandes.
05.05.1872 Fortschrittliche Industrielle gründen die Barmer Wohnungsbau AG mit dem Ziel, billige und gesunde Wohnungen für Arbeiter zu bauen. Auf dem Hügel zwischen Sonnen- und Hildburgstraße stehen zahlreiche Bauwerke der alten Gesellschaft.
19.09.1872 Einweihung der Johanniskirche der Evangelischen Kirchengemeinde Wupperfeld in Heckinghausen.
15.10.1873 Wilhelm Konrad Röpke, Chefarzt der Chirurgie am Barmer Krankenhaus, in Soegel/Kreis Hümmling geboren.
00.00.1873 Gründung des Bendahler Schwimm- und Stemmclubs, des ersten westdeutschen Schwimmvereins.
00.00.1873 Gründung des Oberbarmer Männerchores.
00.00.1873 Gründung der Beyenburger Kolpingfamilie.
00.00.1874 Das Grundstück Haspeler Straße 47 (heute Friedrich-Engels-Allee) wird für den Bau der Pauluskirche gekauft.
00.00.1874 Der erste 5-Rad-Pferdeomnibus verkehrt zwischen Rittershausen und Westende. An der Schwarzbach entsteht eine Remise für die Pferdeeisenbahn.
20.02.1874 Gründung der Sparkasse Langerfeld.
10.04.1874 Eröffnung der Pferde-Eisen-/Straßenbahn ("Päädsbahn") -Strecke Rittershausen (Oberbarmen) – Elberfeld (Laurentiuskirche). Ab 17.06.1874 Weiterführung der Linie bis Breite Straße, ab 02.10.1874 bis Westende.
21.05.1874 Einweihung der Fortbildungsschule des "Allgemeinen Bürgervereins" in Barmen.
18.10.1874 Eröffnung eines Aussichtsurmes zur Erinnerung an die Kriegsopfer von 1870/1 an der Louisenstraße in der Barmer Südstadt.
25.11.1875 Das Barmer Theater am Neuen Weg brennt ab.
00.00.1875 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Langerfeld.
28.02.1875 Der CVJM Immanuel entsteht unter dem Namen "Immanuelsverein, II. Gemarker Männer- und Jünglingsverein" durch Zusammenschluss gleichgesinnter Freunde unter Führung von Pastor Müller. Den gemieteten Domizilen Heidter Straße 23 und Albertstraße 4 folgt Eigentum auf dem Grundstück Untere Lichtenplatzer Straße 8.
03.07.1875 Ferdinand Sauerbruch, Arzt (Chirurg), in Barmen geboren.
00.00.1876 Die Pferdeeisenbahn übernimmt den Betrieb des Pferdeomnibusses.
00.00.1876 Gründung des CVJM Heckinghausen.
01.01.1876 Eröffnung der Garngroßhandlung Hugo Offermann in Langerfeld.
01.10.1876 Wiedereröffnung des abgebrannten und wiederaufgebauten Barmer Theaters an der Ecke Neuer Weg/Fischertal.
04.10.1876 Friedrich Weskott, mit Friedrich Bayer Gründer der Bayer-Werke, gestorben.
00.00.1877 Eröffnung des ersten Barmer Theaters an der Ecke Neuer Weg/Fischertal.
16.10.1877 Die Evangelische Gemeinde Nächstebreck wird selbstständige Gemeinde.
1877-1879 Bau des 80 m langen Vetlok-Tunnels im Verlauf der Rheinischen Eisenbahnstrecke. Die Trasse muss durch das Gestein des Massenkalks an den Nordhängen des Tals gesprengt werden.
01.09.1878 Eröffnung der Bäckerei Ellinghaus in Barmen.
00.00.1879 Friedrich Wilhelm Wegner wird Oberbürgermeister von Barmen. Bei seinem Amtsantritt zählt Barmen 93.000 Einwohner. Die Zahl steigt in sechs Jahren auf 103.068 Einwohner.
14.01.1879 Ernst Vesper, Sozialexperte und Mitbgeründer der Barmer Ersatzkasse, in Barmen geboren.
02.03.1879 Johann Victor Bredt, Reichsjustizminister im Kabinett Brüning, in Barmen geboren.
01.04.1879 Gründung der Holz- und Eisenwarenhandlung Hermann Matthey in Barmen.
10.05.1879 Gründung der Stannol-Lötmittelfabrik Wilhelm Pfaff in Barmen.
19.05.1879 Einweihung der evangelischen Volksschule Hesselnberg.
16.08.1879 Aloys Pollender, Mediziner und Entdecker des Milzbranderregers, in Barmen gestorben.
15.09.1879 Eröffnung der nach der "Rheinischen Eisenbahngesellschaft" benannten Rheinischen Strecke: Düsseldorf-Derendorf – Mettmann – Varresbeck – Wichlinghausen (damals Oberbarmen, einschließlich Bahnanschluss für die Seifenfabrik Luhn) – Schwelm-Loh – Hagen-Eckesey (57,3 km). Städtebauprägend sind die zahlreichen Brücken und Tunnels.
22.09.1879 Gründung des Barmer Haus- und Grundbesitzervereins.
29.11.1879 Erste Ausgabe der "Neuesten Nachrichten für Elberfeld/Barmen und Umgebung".
17.12.1879 Einweihung der Hottensteiner Kirche (Holzkirche) der evangelischen Gemeinde in Nächstebreck.
00.00.1880 Die katholische Antoniuskirche erhält einen Glockenturm (Bauzeit bis 1883), dessen beide Untergeschosse den Zweiten Weltkrieg überstehen und nach dem Bau der neuen, vierten Antoniuskirche erhalten bleiben. Die oberen Geschosse entstehen nach dem Zweiten Weltkrieg.
22.03.1880 Heinrich Feuchter, Direktor bei Vorwerk & Sohn und Gründer der "Dr.-Heinrich-Feuchter-Stiftung", geboren.
00.04.1880 Beschluss zum Bau einer zweiten evangelischen Kirche in Unterbarmen.
01.04.1880 Eröffnung der evangelischen Volksschule in der Wichlinghauser Collenbuschstraße.
06.05.1880 Friedrich Bayer sen., Gründer der Bayer-Werke, in Würzburg gestorben.
28.08.1880 Wilhelm Werlé, Chef des Barmer Elektrizitätswerkes und Vorsitzender des Barmer Verschönerungsvereins, gestorben.
26.09.1880 Gründung des Wuppertaler Turngaus.
00.00.1881 Gründung der Firma Sachsenröder, die in Barmen Kunststofferzeugnisse herstellt.
01.07.1881 Umwandlung der Farbenfabrik Friedrich Bayer & Co. in die Aktiengesellschaft "Farbenfabriken vorm. Bayer & Co.".
02.08.1881 Grundsteinlegung für Pauluskirche.
21.08.1881 Enthüllung eines Denkmals für Wilhelm Werlé, den Verstorbenen Vorsitzenden des Barmer Verschönerungsvereins, in den unteren Barmer Anlagen.
03.10.1881 Gründung des Evangelischen Männerchores Wichlinghausen.
03.11.1881 Einweihung der Volksschule an der Ackerstraße in Heckinghausen. Das Gebäude wird ab den 1980er Jahren als Kindertagesstätte genutzt.
16.11.1881 In Elberfeld wird Adolf Goebeler geboren. Seine Biografie weist aus, dass er von 1927 bis 1954 Pfarrer an St. Antonius in Barmen und ab 1950 Stadtdechant von Wuppertal war. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Liebigstraße.
00.00.1882 Gründung des "Wuppertaler Stenografenvereins 1882".
00.00.1882 Eröffnung des evangelischen Kindergartens in der Gronaustraße.
00.00.1882 Gründung des Männergesangvereins "Sängerlust-Lichtenplatz".
23.01.1882 Gründung des "Elberfeld-Barmer Vereins zur Hebung der Sittlichkeit und zur Erhaltung des Zufluchthauses".
01.04.1882 In Elberfeld (23 Anschlüsse) und Barmen (7 Anschlüsse) werden die ersten Telefone in Betrieb genommen.
19.07.1882 Offizielle Einweihung der Badeanstalt an der Kleinen Flurstraße.
01.08.1882 Johann Friedrich von Eynern, Kaufmann, in Barmen gestorben.
02.09.1882 Gründung des Rotter Männergesangvereins.
18.09.1882 Gründung der Firma Julius Boos, elastische Bänder, in Barmen.
24.10.1882 Die Vereinigt-Evangelische Kirchengemeinde Unterbarmen weiht ihre zweite Gottesdienststätte unter dem Namen Pauluskirche ein. Die drei Glocken stammen aus der Werkstatt Christian Claren in Sieglar. Einzug im Ersten Weltkrieg. Die Orgel liefert Richard Ibach aus Barmen.
00.00.1883 Gründung des Männerchores des CVJM Langerfeld.
00.00.1883 Die Bahnpost verwendet ab diesem Jahr einen Kurzovalstempel, der auch für die Eisenbahnstrecke Rittershausen – Beyenburg – Radevormwald (Z 1062) benutzt wird.
00.00.1883 Der neugotische Kirchturm der Katholischen Pfarrgemeinde St. Antonius wird fertiggestellt. Man nennt ihn "eine Perle der Gotik". Kaiser Wilhelm II. sagt bei einem Besuch in Barmen: "Ein schneidiger Turm".
01.03.1883 Gründung der Lebensmittelgroßhandlung Koch & Mann (Koma) in Elberfeld.
08.04.1883 Gründung des Barmer Lehrerturnvereins.
21.04.1883 Die Brüder Carl (26.02.1847-07.03.1903) und Adolf (14.06.1853-20.08.1925) Vorwerk behalten gemeinsam "Vorwerk & Sohn" für die Produktion von Bändern, Kordeln und Litzen ("Barmer Artikel"), gründen dazu aber noch die Teppichfabrik "Vorwerk & Co."
05.05.1883 Die Stadt Barmen bezieht erstmalig ihr Trinkwasser aus dem Wasserwerk Volmarstein an der Ruhr.
17.05.1883 Eröffnung des reformierten Gemeindestiftes an der Hugostraße.
01.09.1883 Hermann Inderau, Musikdirektor, in Barmen geboren.
28.11.1883 Die Brüder Carl und Adolf Vorwerk trennen ihre geschäftliche Beziehung. Adolf führt "Vorwerk & Sohn", Carl die Barmer Teppichfabrik "Vorwerk & Co."
21.05.1884 Einweihung des Bleicherbrunnens, geschaffen von Stadtbaumeister Carl Winchenbach und 6.000 Mark teuer, auf dem Wupperfelder Markt, seinerzeit zwischen Garn- und Brändström- (Schiller-) straße gelegen. Das Geld stiftete der Verein Bürgerhaus Wupperfeld.
00.00.1885 Einweihung des Ludwig-Ringel-Denkmals im nach dem Förderer benannten Ringeltal in den oberen Barmer Anlagen.
00.00.1886 Für die katholische Antoniuskirche werden neue Altäre gefertigt. Das Kreuz des ehemaligen Hochaltares erinnert noch 2008 in der dritten Antoniuskirche an die Gemeindemissionen und Opfer der beiden Weltkriege.
00.00.1886 Baubeginn für neue Stadtteile und Straßen. Das Wasserwerk und die Badeanstalt in der Kleinen Flurstraße entstehen.
10.07.1886 "Spatenclub" durch Bürger Oberbarmens mit dem Ziel gegründet, dass ein Zentralbahnhof Barmen-Rittershausen für ganz Oberbarmen (Barmen-Ost) gebaut wird.
00.00.1887 Dem ersten Treffen der Oberbarmer und Heckinghauser Fechtclubs, deren Hauptaufgabe das Sammeln von Geld für Waisenhäuser unter Mithilfe des Fechtens ist, im Lokal Halbach folgt ein Jahr später die Gründung des Oberbarmer Turner-Bundes (OTB), der jedoch stets ein Heckinghauser Verein bleiben wird.
00.11.1887 Vorwerk & Sohn zieht vom Krautsberg in das neue Gebäude an der Ecke Kohlgartenstraße/Kleiner Werth um, so dass die beiden Vorwerk-Brüder räumlich getrennt agieren.
10.03.1888 "Der General-Anzeiger" berichtet, dass die Wupper über ihre Ufer getreten ist und auf den Straßen in der flussnahen Elberfelder Innenstadt ein Verkehrschaos ausgebrochen ist. Der Pferdebahnverkehr nach Barmen ist nur noch durch Königs- und Herzogstraße möglich.
29.04.1888 Eröffnung des Toelleturms als Aussichtsturm, der nach dem Barmer Fabrikanten Ludwig Ernst Toelle und dessen Familie, die 15.000 Mark gestiftet hat, benannt ist.
30.05.1888 Grundsteinlegung zur zweiten Antoniuskirche.
10.08.1888 Der "General-Anzeiger" (Wiedergabe WZ, 20.08.1997 und 22.09.1997) berichtet: Eine Drahtseilbahn, wenn auch nur in kleinerem Maßstabe, wird gegenwärtig von der Barmer Teppich-Fabrik des Herrn Vorwerk in der Carolinenstraße angelegt, um den Verkehr mit den tiefer in der Mühlenstraße gelegenen Geschäftsräumen zu vermitteln. Die Entfernung beträgt 92 Meter.
00.00.1889 Einführung der elektrischen Beleuchtung in Barmen.
00.00.1890 Nach der Auspfarrung aus St. Antonius entsteht in Rittershausen (heute: Oberbarmen) die neue Katholische Kirchengemeinde St. Johann Baptist, die auch für Wichlinghausen zuständig ist.
00.00.1890 Hochwasserkatastrophe im Tal der Wupper.
00.00.1890 Baubeginn für das Gymnasium Bleicherstraße.
01.06.1890 oder 03.02.1890? Eröffnung der Eisenbahnstrecken Rittershausen – Langerfeld – Rauental – Ronsdorf, Rittershausen – Langerfeld – Wichlinghausen (Verbindungsbogen).
01.05.1891 Der Mütterverein der Katholischen Gemeinde St. Antonius eröffnet unter Leitung von Schwestern vom Orden des Heiligen Karl Borromäus eine Kinderbewahrschule, einem Vorgänger des späteren Kindergartens.
26.03.1892 Gründung der Barmer Bergbahn AG.
00.00.1893 In Köln stirbt Weihbischof Johann Anton Friedrich Baudri, von 1834 bis 1843 Pfarrer in Barmen. Während des Kulturkampfes vertritt er den im Exil lebenden Kölner Erzbischof, u.a. bei der Fertigstellung des Domes.
00.00.1893 St. Johann Baptist in Oberbarmen und Wichlinghausen wird aus St. Antonius ausgepfarrt und eigene katholische Pfarrei.
00.00.1893 Für das geplante katholische Krankenhaus an der Carnaper Straße wird ein Bauverein gegründet.
00.00.1894 Eröffnung des Barmer Krankenhauses an der Ecke Kleiner Werth/Bachstraße.
29.01.1894 Eröffnung des städtischen Barmer Schlacht- und Viehhofes.
03.03.1894 Die Barmer Juden erhalten das Recht zur Gemeindebildung.
10.04.1894 Eröffnung der Kleinbahn vom Toelleturm über Lichtscheid nach Ronsdorf.
16.04.1894 Eröffnung der Barmer Bergbahn, erste elektrische zweigleisige Zahnradbahn der Welt, zwischen Clef und Toelleturm.
08.05.1894 Eröffnung der Barmer Handwerker- und Kunstgewerbeschule auf der Gewerbeschulstraße.
10.07.1894 Bernhard Letterhaus, Widerstandskämpfer, in Barmen geboren.
23.07.1894 Bernhard Letterhaus (10.07.1894-14.11.1944), KAB-Sekretär, Landtagsabgeordneter der Zentrumspartei und Widerstandskämpfer im Nationalsozialismus, wird in der katholischen Kirche St. Johann Baptist getauft.
01.09.1894 Eröffnung der ersten Straßenbahnteilstrecke vom Barmer Theater über die Clefer Straße (Umstiegsmöglichkeit in die Bergbahn) nach Heckinghausen.
00.10.1894 Junge Fehmlinde, Spross eines Dortmunder Baumes, in den unteren Barmer Anlagen gepflanzt.
05.12.1894 Kurt Budde. Komponist, in Barmen geboren.
00.00.1895 Einweihung des Ludwig-Ringel-Denkmals im nach dem Förderer benannten Ringeltal in den oberen Barmer Anlagen.
00.00.1895 Zweigleisiger Ausbau der Rheinischen Eisenbahnstrecke.
16.01.1895 Der Christliche Verein junger Männer Immanuel weiht sein Jugendhaus auf dem Grundstück Untere Lichtenplatzer Straße 8 ein. Die Einweihung des umgebauten Vorderhauses erfolgt am 30.03.1913.
08.11.1895 Die Barmer Straßenbahn nimmt ihren Betrieb vom Alten Markt über Westkotten und Wichlinghausen nach Beckacker und nach Heckinghausen auf.
20.03.1895 Grundsteinlegung zum Bau der Barmer Stadthalle.
00.00.1896 Adolf Vorwerk errichtet am Lichtenplatz einen Filialbetrieb von Vorwerk & Sohn.
25.01.1896 Die Pferdestraßenbahn von Rittershausen, Schwarzbach nach Westende stellt ihren Betrieb ein.
26.01.1896 Betriebsaufnahme der elektrischen Straßenbahn Rittershausen (Schwarzbach) – Westende und Tannenbergstraße – Gabelpunkt. Ab 05.02.1896 Verlängerung bis Sonnborn.
04.06.1896 Peter Meisloch, Dechant der katholischen Kirche und seit 1843 Pfarrer an St. Antonius in Barmen, stirbt und wird auf dem Friedhof Soldauer Straße beigesetzt. Während seiner Amtszeit wird Barmen zur Großstadt, wächst die Zahl der Katholiken von 4.000 auf 20.000 an.
18.07.1896 Gründung des Kraft-Sport-Vereins (KSV) 1896 Wuppertal als Barmer Ring- und Stemmclub in einem Lokal in der Dickmannstraße. Weitere zwischenzeitliche Namen: Verein für Körperpflege, Kraft-Sport-Verein Barmen.
22.07.1896 Karl August Felix Seché wird Nachfolger von Peter Meisloch als Pfarrer von St. Antonius.
23.11.1896 Gründung der Sektion Barmen des Deutschen Alpenvereins. Späteres Domizil im Höfen.
00.00.1897 Das von Ernst von Eynern und Sohn Max geleitete Handelsunternehmen Friedrich von Eynern & Söhne wird liquidiert. Später verdrängen chemische Farbstoffe die Naturfarbe Indigo.