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Heinz Niedt

(kgc). Am 18. Oktober 1997 feierte Heinz Niedt mit einer großen Gratulantenschar seinen 75. Geburtstag. Bereits am 17. Mai 1997 konnte er mit seiner Frau Else (73) am Weserstrand ein Gläschen auf das 50-jährige Ehejubiläum erheben. Sichtbarstes Zeichen für ehrenamtliches Engagement für die Mitmenschen war die Überreichung der Bronze-Statue „Bergischer Schmied“ durch seinen Oberbarmer Turner-Bund. Heinz Niedt gehörte in die Kategorie „Mann für alle Fälle“, von der man nicht weiß, ob es sich um eine aussterbende Rasse handelt …
Heinz Niedt wurde am 18. Oktober 1922 in Barmen geboren. Groß geworden ist er im Oberdörnen. Nach einer Lehre als Klempner und Installateur trat er 1947 in die Dienste der Wuppertaler Berufsfeuerwehr, die er durch Pensionierung verließ. So unspektakulär sein berufliches Leben verlief, umso turbulenter war die Freizeitgestaltung. Dem Fußballhobby frönte der 10-jährige durch den Beitritt in den Verein Viktoria 96, einem Vorläufer des heutigen ASV. Außerdem wurde der junge Heinz Mitglied im Radsportverein „Blitz“ Barmen und blieb bis 1948. 1940 Soldat geworden, folgte nach Kriegsende der Umzug nach Oberbarmen, wo seine Frau Else in der Schwarzbach („Schwatte Beek“) groß geworden ist. Der 1947 besiegelten Ehe entstammt der heute 42jährige Sohn Rüdiger. Von 1948-1954 spielte Niedt Tischtennis im TT-Verein der Feuerwehr, war einige Jahre Vereinsvorsitzender. Fußball spielte er von 1954-1972 bei Grün-Weiß Wuppertal und war bis 1969 Mitglied im Beyeröhder TV. 1974 fand Heinz Niedt seine entgültige sportliche Heimat, als er in den Oberbarmer Turner-Bund eintrat und neben dem Turnen das Singen zu seiner Sache machte. 1981/82 war er 1. Vorsitzender des OTB. 1987 wurde er Oberturnwart und OTB-Abteilungsvorsitzender Turnen. Er leitete die Gruppen Sport mit Älteren, ältere Fußballer (Fußballtennis) und Training Leichtathletik. Im OTB hielt er außerdem die Kontakte zu Stadt- und Sportverwaltung, sowie zum Turngau. Er richtete Veranstaltungen und Fahrten (Herrentouren) aus. Für die Gesangsabteilung war der Baß-Sänger Schriftführer und Wanderwart.
In den fünfziger Jahren besuchte Heinz Niedt Jugendleiter-Lehrgänge und wurde Kampfrichter in der Leichtathletik. Von 1969-1971 war er Jugendleiter der Grün-Weiß-Handballer. Von 1964 bis in die Anfänge des dritten Jahrtausends war Niedt jede Woche als Sportabzeichenprüfer unterwegs, auf dem Sportplatz an der Ronsdorfer Scheidtstraße, überall zwischen Beyenburg, Sudberg und Wülfrath, und in den letzten Jahren auf Löhrerlen. In der Vereinigung „Älterer Turner“ wirkte der Barmer mit Wohnsitz Heidt als Vereinskassenwart mit. 1975 wurde er Vorstandsmitglied des Stadtsportbundes. Für seine vielfältigen Aktivitäten wurde Heinz Niedt mit der Ehrenplakette des Stadtsportbundes (1986), dem Ehrenteller des Turngau Wuppertal (1990) und der Verbandsehrennadel des Rheinischen Turnerbundes (1995) ausgezeichnet. Der OTB ernannte sein Allround-Talent zum Ehrenmitglied.
Trotz seines fortgeschrittenen Alters sprühte Heinz Niedt bis Anfang des 21. Jahrhunderts vor Lebenslust. Von Krankheiten war er weitgehend verschont geblieben, hielt sich mit Bewegung durch Tennis, Turnen, Laufen und Springen fit. Freudig begleitete er die sportliche Entwicklung der Jugend, beispielsweise der Turnküken seines OTB. Die gemeinsamen Interessen von Heinz und seiner „Assistentin“ Else Niedt, einer OTB-Sängerturnerin, mündeten in der Goldenen Hochzeit. Dann begann die für beide unerträgliche Leidenszeit seiner Frau. Später musste er seinem Alter Tribut zollen – der Körper spielt nicht mehr mit. Als schönste Orte bezeichnete Heinz Niedt den Sportplatz, die Turnhalle und die Konzerträume, „weil man dort Freude hat und Freunde trifft“.

31.10.2005