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Archiv für das Jahr: 2010

Bußgang durch Barmen

Die katholische Kirchengemeinde St. Antonius und ihre evangelische Nachbargemeinde Gemarke-Wupperfeld in Barmen richten an 26. März einen Ökumenischen Bußgang durch Barmen unter dem Titel „DenkMal – Nimm die Stadt ins Gebet“ aus.

Interessierte treffen sich um 19 Uhr in der Gemarker Kirche an der Zwinglistraße. Nach einer Themeneinführung stehen folgende Stationen auf dem Programm: „Frierender“ an der Gemarker Kirche, Stadtbrunnen auf dem Johannes-Rau-Platz vor dem Rathaus, Bismarck-Denkmal auf dem Geschwister-Scholl-Platz, Mahnmal von Ulle Hees zur „Barmer Theologischen Erklärung von 1934 auf dem Werth, „Wartender“ an der Antoniuskirche. In der katholischen Kirche werden Kreuzwegstationen mit teilweise lokalem Bezug betrachtet: Bernhard Letterhaus, 30. Mai 1934 Bombenangriff auf Barmen. Gegen 20.30 Uhr endet der Bußgang.

Leben in unserer Stadt

Gemeinsam laden die katholische Kirchengemeinde St. Antonius und die evangelischen Nachbarn von Germarke-Wupperfeld in der Fastenzeit zu Frühgottesdiensten mit dem Motto  „Die Stadt ins Gebet nehmen“ ein, die dienstags um 6. 30 Uhr in der Gemarker Kirche beginnen. Thematisch befassen sie sich in diesem Jahr mit dem Alltag in Wuppertal. Am  23. Februar geht es um „Kind sein in unserer Stadt“, am 2. März um soziale Benachteiligung, am 9. März um Familien, am 16. März um Arbeitslosigkeit und am 23. März um „Alt sein in unserer Stadt“. Die Gottesdienstbesucher sind anschließend zum Frühstück in den Gemeindesaal eingeladen.

Fastenpredigten

Die 40-tägige Fastenzeit nutzt die katholische Kirchengemeinde St. Antonius zu einer Reihe mit Fastenpredigten verschiedener Priester in Gottesdiensten am Mittwochabend. Zum Auftakt am 24. Februar um 19 Uhr in der Antonius-Kirche am Steinweg predigt Monsignore Michael Haupt über das Priestertum in der heutigen Zeit. „Die Berufung des Paulus“ behandelt Pfarrer Dr. Peter Seul am 3. März. Die Berufung zum Priestertum bespricht Monsignore Alfred Hauser am 10. März und liest aus dem Buch „Priesterzwillinge“. Das Leben eines Priesters „Zwischen Abenteuer und großem Los“ behandelt Prälat Erich Läufer, langjähriger Chefredakteur der Kirchenzeitung, am 17. März. Zum Schluß bespricht Professor Dr. Günter Risse am 24. März unter dem Titel „Christsein in Verschiedenheit“ die unterschiedlichen Lebensformen in der Kirche und meint Ehe und Diakonat.

Denk mal!

Die Botschaftswand an der Lichtenplatzer Kapelle begegnet uns gegenwärtig mit einem Zitat des brasilianischen Befreiungstheologen Dom Helder Camara: „Jung ist, wer Lebensziele hat“. Die Evangelische Kirchengemeinde Unterbarmen-Süd gibt damit einen aktuellen Denkanstoß.
 

Frank Hielscher

(kgc). Viele Jahre seines Lebens hat Frank Hielscher für Barmen und eine Zwei-Zentren-Politik gegen die Bevorzugung Elberfelds als einzige Wuppertaler City gekämpft. Er hat auf eigene Kosten Kleinan-zeigen geschaltet und seine Finger in manche stadtbildliche und politische Wunde gelegt. Damit hat er bewiesen, dass sein Herz für Barmen schlägt und Herzblut investiert. Sein Bürger- und Bezirksverein Barmen-Mitte lobte den Ehrenvorsitzenden 2007 als „wichtigen Bannerträger des bürgerschaftlichen Engagements für unsere Heimatstadt.“
Persönliches
Frank Hielscher wurde am 9. Januar 1930 in Wuppertal geboren. Der gelernte Einzelhandelskaufmann war bis zu seinem Renteneintritt im Jahre 1992 beruflich als Geschäftsführer des bekannten und ange-sehenen Fotogeschäfts „Foto Jansen“ in der Lindenstraße tätig. Seine Ehe blieb kinderlos.

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Alfred Dobbert

Milon Gupta in Zeitschrift „Neues Rheinland“ 3/1997:

Einer der prägenden Politiker beim Aufbau des Landes Nordrhein-Westfalen war der Wuppertaler Sozialdemokrat Alfred Dobbert. Er schrieb an der Landesverfassung mit und war 18 Jahre lang Landtagsvizepräsident. Im Parlament saß er seit der ersten Landtagssitzung am 2. Oktober 1946 im brandgeschädigten Düsseldorfer Opernhaus, anschließend bis zu seinem Ausscheiden 20 Jahre später im Landtagsgebäude am Schwanenspiegel.

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Stadtmission

Stadtmission

Die Wuppertaler Stadtmission e.V. ist ein freies Werk innerhalb der Evangelischen Kirche und Mitglied des Diakonischen Werkes im Rheinland. Sie wurde 1920 auf Anregung von ehrenamtlich Mitarbeitenden und evangelischen Pfarrern ins Leben gerufen und versteht sich seit dem als verlängerter Arm der Evangelischen Kirche in Wuppertal.

Ziel ihrer Arbeit sind Menschen an den Rändern der Gesellschaft, die (nicht nur) in ihrem Herzen heimatlos sind oder durch ihre körperliche Einschränkungen außen vor bleiben.

Das biblische Leitbild für die Arbeit steht in Jeremia 29, 7:

Suchet der Stadt Bestes
und betet für sie zum Herren.
 
Das Beste der Stadt sind die Menschen, die in ihr leben. Wir sind der Meinung, Menschen brauchen Liebe, Menschen brauchen Menschen, sie brauchen Glauben und Vertrauen. Vor allem brauchen sie Gott. Gott liebt jeden Menschen in seiner unverwechselbaren Einmaligkeit.
 
Das Rechnen mit Gottes Möglichkeiten gibt uns Hoffnung, wo andere aufgeben. Wort und Tat, Evangelisation und Diakonie beziehen sich aufeinander und bilden ein Ganzes.

Zu den heutigen Schwerpunkten zählen folgende Arbeitsgebiete:

  • Stadtweite Kontaktarbeit  mit Erwachsenen
  • Begleitung von Mitarbeitenden in und um den Zirkus
  • Angebote für Kinder aus sozialschwachem Umfeld
  • Angebote für blind und sehbehinderte Menschen
  • Angebote für Menschen mit Migrationshintergrund
  • Citykirche Barmen

Sozialdienst Katholischer Frauen

Der Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Wuppertal entstand am 01.10.2006 durch Zusammenführung des SkF e.V. Elberfeld und des SkF e.V. Barmen. Vorher haben diese beiden Ortsvereine ca. 100 Jahre eigenständig ihre selbst ausgewählten caritativen Aufgaben wahrgenommen und weiterentwickelt.

Der SkF e.V. Wuppertal arbeitet nach der Zusammenführung in den Fachbereichen

  • Mädchenwohnheim St. Hildegard
  • Dienste für Familien
  • Gemeinwesenarbeit
  • Betreutes Wohnen
  • Anerkannter Betreuungsverein
  • Ambulante erzieherische Jugendhilfe
Insgesamt engagieren sich dort 54 berufliche Fachkräfte, 19 Integrationskräfte und 81 ehrenamtliche Mitarbeiter/innen.

Um die Arbeit des Vereins noch wirkungsvoller zu machen und für die anstehenden Herausforderungen zu rüsten, suchen wir immer Ehrenamtliche, Mitglieder und Sponsoren.

Der Ortsverein wird geleitet von einem ehrenamtlichen Vorstand, der mit einer beruflichen Geschäftsführerin zusammenarbeitet.

Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) ist ein Frauen- und Fachverband der sozialen Arbeit in der katholischen Kirche und ist in ganz Deutschland tätig. In seinen Ortsvereinen hat er das Ziel, unterschiedliche soziale Not  – besonders von Frauen und Kindern – durch vorsorgende Maßnahmen zu verhindern oder durch entsprechende Hilfe zur Selbsthilfe zu lindern. Dabei setzt er neben den Aktivitäten der angestellten Fachkräfte auf ehrenamtliche Mitarbeit.
Der Verein, in dem zunächst die Frauen ehrenamtliche arbeiteten, breitete sich sehr schnell über  ganz Deutschland aus. Die Frauen bemühten sich um qualifizierte Sozialarbeit, gründeten Fortbildungsschulen und entwickelten damit professionelle Sozialarbeit.

Da sein, leben helfen
ist unser Leitgedanke.
Da sein, wo Menschen Hilfe brauchen oder Beratung und Begleitung suchen. Leben helfen: zur Selbstachtung, Selbstverantwortung und aktivem Handeln anregen. Auf der Grundlage unseres christlichen Menschenbildes setzen wir uns engagiert und kompetent für Menschen ein, unabhängig von ihrer Weltanschauung, Konfession oder Herkunft.

Dazu kooperieren wir mit anderen Sozialpartnern und arbeiten gemeinschaftlich mit ehrenamtlichen Kräften.

Pfalz

Die "Pfalz" in Barmen
Herkunft und Bedeutung des Wortes

Vorbedingung:

  1. Alter Flurname, kein Zusammenhang mit der (Kur-) Pfalz, etwa durch das bergische Herrscherhaus.  Der Name des Gasthofes "Pfälzer Hof" ist später gebildet worden.  Flurname auf den alten Karten: "In der Pfalz".
     
  2. Der Name war wahrscheinlich ursprünglich ein Mundartbegriff.
     
  3. Mundartlich: "Palz" (Ausdruck: "en de Palz").

Zwei Wege der Bedeutungserschließung

  1. Lage der "Pfalz"

    Die Flur "Pfalz" bildet das Dreieck zwischen Hauptarm der Wupper und Mühlengraben.
    Daraus folgt (wahrscheinlich): Die ersten Barmer siedelten sich auf den beiden Teilhängen an. Von daher: "in den barmen": Siedlung innerhalb /  an den Hängen.  Z.B. der "Sehlhof (von "Selhof, "Salhof, "salihova", wohl: Herrenhof); vielleicht bei Beginn der Besiedlung Barmens der zentrale Fronhof Barmens, bevor später der in der Wupperaue Gelegene Dörnerhof diese Rolle übernahm.  Der Sol- / Haupthof des Sehlhofs lag etwa gegenüber dem Eingang der    Heidter     Feuerwehrwache. Also genau am Beginn der  Wupperhauptterrasse, am Rande der Wupperaue.  Der "Clef“ zwischen Fischertal (bis ins 19.  Jahrhundert "Clever Tal" mit dem "Clever Bach") und Heckinghausen erhielt seinen Namen von einem mit z.B. "Klippe" verwandten Wort für Abhang.  Am Rande des "Clevs" (ab 1634: "Clever Rotte", eine der 12 Barmer Rotten von 1634) lag außer dem Sehlhof eine ganze Reihe von weiteren Höfen. Z.B. am Fischertal / Saarbrücker Straße "Reuters-Clev" und "Krebs-Clef´ (Krebsstraße) an der Heckinghauser Straße 105, erst Januar 1980 abgerissen.  Die Wupperaue blieb in der Zeit der ersten Besiedlung unreguliert.  Extensive Nutzung als Weide, Jagd (Wasserv“gel) und Fischfang (fischreiche Wupper: insbesondere bekannt für Lachs, Aal und Forelle),  außerdem in der Wupperaue auch in extremen Trockenzeiten genügend Wasser (Grundwassernutzung durch flache Brunnen immer möglich).  Die  Hochwasser der Wupper (vgl. z.B. Photo in "Barmer Südstadt", S. 35, Bild vom Bereich der "Pfalz", links der Beginn des Mühlengrabens) könnten / dürften dazu geführt haben, daß sich die Wupper immer mal wieder ein neues Hauptbett schuf oder ein altes wieder "reaktivierte".

    Die steigende Zahl der, Menschen und technische Fortschritte erforderten eine Nutzung der Wupperaue.  Die heftigen Hochwasser der Wupper machten eine wasserbautechnische Regulierung der Wupperaue so nötig wie schwierig.  Wo heute die Pfalz liegt, scheint ein natürlicherweise günstiger Ort gewesen zu  sein, die Wupper für den Bereich flußabwärts zu regulieren: Oberhalb, im Bereich Wupperfeld, war unter Umständen die Wupperaue deutlich schmaler (Höhenlinien genau prüfen!  Z.B. Lage des Wupperhofs !), ab der "Palts" verbreiterte sie sich deutlich zu einem Streifen zwischen heutiger Wupper und Mühlengraben.  Mit einem Pfahlwerk konnte hier der Wupperhauptstrom auch bei starkem Hochwasser in das heutige Wupperhauptbett (am südlichsten Teil der Wupperaue, am "Clev", an der Wupperhauptterrasse, ca. 165 Meter-Linie ca. 2 Kilometer Länge) geleitet werden.  Dadurch wurde das Wupperhauptbett auch   vertieft,   was    wiederum      zu    einer    leichten   Senkung des Grundwasserspiegels führte. Durch das Pfahlwerk gelang es, die  Wassermenge       des    Mühlengrabens (wahrscheinlich der nördlichste Wupperarm, am Rande der nördlichen Wupperhauptterrasse) auch bei  Hochwasser so wenig steigen zu lassen, daß die jetzt erbaubare gräfliche bzw.  ab 1380 herzogliche Mühle nicht durch Hochwasser gefährdet war.  Zwischen Wupper und Mühlengraben war jetzt die Anlage von Wiesen und Weiden und auch der Bau von Häusern möglich.  Wohl auch erst jetzt der Bau des herzöglichen Dörnerhofes.  Dieser lag am südlichen Ufer des Mühlengrabens in der Wupperaue, westlich der heutigen St. Antoniuskirche, etwa im rechten Winkel zur Bernhard-Letterhaus-Straße auf dem Gelände des heutigen Kolpinghauses. Der Mühlengraben konnte in der Folgezeit einerseits als Wasserquelle z.B. für die Bleichen und als Antriebskraft für zahlreiche Wasserräder dienen. Die"Palts" /"Pfalz" nimmt also in der Barmer Kommune und in der Geschichte der Barmer Stadtentwicklung eine wichtige Stellung ein.  Auch von ihrer Funktion her gehört sie zur Gemarke, nicht zu Wupperfeld. (vgl. auch Langewiesche !

  2. Sprachliche Herkunft von "Palz", "en de Palz"
    (M. Lücke, de B.)

    Da es ein mundartlicher Ausdruck des (niederdeutschen) Niederfränkischen ist, macht die exakte Bestimmung Schwierigkeiten.

    Wahrscheinlich ist: Ausgangspunkt "Pal" = Pfahl.  Davon "palen" = pfählen.  Von "palen" abgeleitet. Das"(Ge-) Palt(e)  =  Das "Gepfählte"  im Sinne von Pfahlwerk oder das Gebiet, das gepfählt ist".  "Palt" wurde dann auf das ganze Landgebiet, die Flur im Dreieck zwischen Wupper und Mühlengraben übertragen.  Das niederdeutsche bzw. als niederdeutsch empfundene "t" in "Palte" wurde dann in der Mundart unter hochdeutschem Einfluß zu "ts".  Wahrscheinlich war die ursprüngliche Bedeutung des Flurnamens nicht mehr bekannt.

    Diese sprachliche Deutung stimmt mit der wasserbautechnischen Funktion überein.

 

(Hans Joachim de Bruyn-Ouboter)

 Juni 1996

Kirchen

„Beiträge zur Geschichte und Heimatkunde des Wuppertals“ Band 43

Sigrid Lekebusch / Florian Speer (Hg.):
Kirchen und Gottesdienststätten in Barmen – Kirchen und Gottesdienststätten in Wuppertal, Band 2
Wuppertal 2008, ISBN-13 978-3-87707-721-4
Verlag Ph. C. W.Schmidt, Neustadt/Aisch
X + 294 Seiten, mit rund 220 Schwarzweiß- und Farbabbildungen und Plänen 
Im Buchhandel für 16,00 EUR erhältlich.

Barmen ist ein prägnantes Beispiel für den Variantenreichtum der Gottesverehrung. Das reiche Spektrum unterschiedlicher konfessioneller Ausprägungen zeigt sich auch in einer Vielgestaltigkeit der Andachtsorte, die in unterschiedlichsten Formen zum Gottesdienst einladen. Das Angebot reicht von Gottesdienststätten mit Wohnzimmercharakter bis zu kathedralähnlichen Kirchen. Etwa achtzig Gottesdienststätten von kleinsten Räumen, wo sich z. B. der Wintergarten eines Seniorenheims durch ein aufgestelltes Kreuz in einen Gottesdienstraum verwandelt, bis zur imposanten Kirche wie St. Johann Baptist, werden im vorliegenden Band „Kirchen und Gottesdienststätten in Barmen“ vorgestellt und beschrieben.
Aufnahme in diesen reichbebilderten Führer, der die Kirchengebäude Barmens vorstellt, fanden die Gottesdienststätten der in der „Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen“ (ACK) angeschlossenen Konfessionen und Gruppierungen sowie – als Wurzel des Christentums – die Einrichtungen der jüdischen Gemeinde.
Dieses Buch versteht sich als zweiter Band der 1999 mit dem Werk über die Elberfelder Kirchen begonnenen Reihe „Kirchen und Gottesdienststätten in Wuppertal“.
Die Reihe – so ist geplant – soll sich fortsetzen mit einem Band über „Kirchen und Gottesdienststätten in den Wuppertaler Außenbezirken“ sowie einem vierten Band, der sich den Gotteshäusern nichtchristlicher Gemeinschaften in Wuppertal widmet und solchen, die nicht der ACK angehören.