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Wuppertaler Hof

Sechs Jahrzehnte Zeitgeschehen
im Spiegel der Heimatzeitung
General-Anzeiger
der Stadt Wuppertal

1887-1945


Achtzehntes Kapital

Die „Jahre der Auflösung“

Der 1925 beschlossene und einige Zeit darauf begonnene Hotelbau in Barmen, der „Wuppertaler Hof“ ist fertiggestellt und wird am Samstag, dem 2. Mai 1931 nach einer Bauzeit von 1 3/4 Jahren eröffnet. Die Baukosten betrugen 3 1/2 Millionen Mark, einschließlich Inneneinrichtung, die unter der Devise „Dienst am Gast“ Zweckmäßigkeit mit Behaglichkeit vereint.

Der General-Anzeiger berichtet darüber in aller Ausführlichkeit. Das Hotel enthält außer Kaffeerestaurant, Weinstube usw. einen Festsaal, der sich sowohl für repräsentative Veranstaltungen als auch für private Festlichkeiten außerordentlich eignet. Die Finanzierung des Baus, der von zehn Stadtverordneten der verschiedenen Fraktionen angeregt worden war, konnte erst festgelegt werden, nachdem die Firma THUN & JANSEN in Reading in Nordamerika – die Inhaber waren geborene Barmer und hingen mit inniger Liebe an der alten Heimat – 2,3 Millionen Mark gleich 550 000 Dollar zur Verfügung gestellt hatten. Auch eine ganze Reihe Wuppertaler Firmen zeichnete Beträge und half damit der Sache.

Die Notwendigkeit dieses Barmer Großhotels neben dem Elberfelder „Kaiserhof“ hatte sich schon längst ergeben, stieg doch die Zahl der Wuppertal besuchenden Reisenden von Jahr zu Jahr an.

Die Statistik aus dem Jahre 1930 berichtete beispielsweise, daß rund 79.000 Fremde Wuppertal, die Wirtschafts- und Verkehrszentrale des Bergischen Landes, aufsuchten. Man registrierte 74.000 Deutsche und 5.000 Fremde, ein buntes Gemisch aus aller Herren Länder: 111 Tschechoslowaken, 175 Ungarn, 8 Südslawen, 35 Rumänen, 17 Bulgaren, 13 Türken, 14 Griechen und Albaner, 165 Italiener, 344 Schweizer, 351 Franzosen, 74 Spanier und Portugiesen, 473 Engländer, 1775 Holländer, 288 Belgier, 12 Luxemburger, 100 Schweden, 76 Dänen und Isländer, 33 Norweger, 15 Finnen, 13 Esten, 7 Letten, 7 Littauer, 159 Polen, 47 Russen, 405 Amerikaner, 5 Chinesen, 2 Japaner, 25 sonstige Asiaten, 9 Afrikaner und 3 Australier.

Eine interessante Aufstellung, die ein Beweis für Wuppertals weltumspannenden Handel und Wandel ist.