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Siegfried Hüsemann

(kgc). Als Siegfried Hüsemann am 24. Mai 2009 für immer seine Augen schloss, trauerte ganz Nächstebreck um einen verdienten Mitbürger. „Er hinterlässt eine tiefe und schmerzhafte Lücke“, formulierte Hermann Josef Richter in seiner Funktion als 1. Vorsitzender des Bürgervereins Nächstebreck. Die beiden Herren waren über Jahrzehnte Weggefährten, als es um Gesellschaft und Kultur im Barmer Nordosten ging.
Op Hottenstein
Siegfried Hüsemann wurde am 13. Dezember 1942 geboren und wohnte mit seiner Frau Gisela an der Wittener Straße 211, in Sichtweite der evangelischen Kirche Hottenstein, in der er oft mit dem Männergesangverein Bracken gesungen hat. Es war Hüsemann vergönnt, am 8. März 2009 noch das 100-jährige Bestehen des Chores singend im Gemeindesaal mitzuerleben.
Im Bürgerverein
Im Bürgerverein Nächstebreck diente Siegfried Hüsemann 38 Jahre lang seinen Mitbürgern treu, fleißig und zuverlässig im Vorstand. Er arbeitete in vielen Gremien engagiert mit. Im Festausschuss Nächstebrecker Heimatfest, im Schulverein Wittener Straße, als Gründungsmitglied im Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Nächstebreck, in der Dorfgemeinschaft Bracken und im MGV Bracken.
In CDU und BV
Über ein Jahrzehnt war Siegfried Hüsemann Mitglied der Bezirksvertretung Oberbarmen und vertrat im Auftrag der CDU Nächstebrecker Interessen. Auch in der Union bildeten die Freunde Hüsemann und Richter ein erfolgreiches Gespann.
100 Jahre MGV „Bracken“
Als 1909 der Männergesangverein „Bracken“ gegründet wurde, war Nächstebreck noch westfälisch orientiert und kam erst 1922 mit Langerfeld zu Barmen. Der Verein besitzt noch eine Fahne von 1929, die unmittelbar vor der Gründung Wuppertals die Inschrift „Barmen-Nächstebreck“ trägt. Im Dorf „Bracken“ befand sich früher der Haltepunkt „Nächstebreck“ an der Eisenbahnstrecke Wichlinghausen – Sprockhövel – Hattingen. In der Gaststätte von Wilhelm Oppermann schlug die Geburtsstunde des Männerchores.
In seinem Grußwort erinnerte Oberbürgermeister Peter Jung vor 300 Gästen im evangelischen Gemeindehaus Hottenstein an die vergangenen 100 Jahre, in denen die Menschen verschiedene Gesellschaftsformen, Kriege, Unglücke, Glück und Frieden erlebt haben. Verstummt sind die Sängerkehlen nur während der beiden Weltkriege. Immer gleich waren Liebe und Freude an Musik und Gesang. Schließlich ging es nicht allein um das Singen, sondern auch um Fröhlichkeit, Freund- und Kameradschaft. In persönlich schweren Zeiten fanden die Sänger in der Gemeinschaft Halt und Hilfe. Sie haben aber auch reichlich gegeben. Hermann Josef Richter lobte als Vorsitzender des Bürgervereins Nächstebreck das Miteinander und die ständige Bereitschaft der Sänger, Veranstaltungen verschiedenster Art musikalisch zu gestalten: „Nächstebreck wäre um vieles ärmer, gäbe es die „Brackener“ nicht.“
Der Stadtchef stellte fest, dass Wuppertal eine fröhliche Stadt ist, weil es so viele Chöre und eine lange Tradition gibt. Auch wenn den MGV „Bracken“, wie alle Männerchöre, Nachwuchssorgen drücken, so stellt Peter Jung doch das grundsätzliche Interesse junger Menschen an Musik fest: „Es müssen andere Formationen und Lieder probiert werden, um junge Generationen zu motivieren.“ Im Blick auf klassische und Kirchenmusik arbeiten beispielsweise Wolfgang Kläsener und die Kantorei Barmen-Gemarke mit dem Carl-Duisberg-Gymnasium zusammen und Generalmusikdirektor Kamioka war in der Max-Planck-Realschule zu Gast. Gemischten Chören geht es ohnehin besser, als Männerchören.
Den 100. Geburtstag des MGV „Bracken“, dessen jüngster Sänger immerhin 62 Lenze zählt, nutzte Peter Jung am 8. März 2009 zu Lob und Dank an die vielen ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder, die Verantwortung übernommen und sich für ihre Mitmenschen engagiert haben. Gegenwärtiger Vorsitzender ist seit 1993 Gerd Kipp. Gegenwärtig zählt er 23 Singfreunde.