Wenn wieder einmal die neue Session eingeläutet wird, erinnern sich Richard Grüneberg und Klaus Schulte an die fünfte Jahreszeit 1982/83. Damals stiegen sie als „Husch Husch“ und „Mina Knallenfalls“ gemeinsam mit „Zuckerfritz“ Michael Overödder auf die Bühne des Bernhard-Letterhaus-Saales und lästerten erstmals kräftig ab – in Mundart, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Es war die Geburtsstunde der „Wuppertaler Originale“! Von den drei Personen haben Peter Held (Husch Husch) und Fritz Pothen (Zuckerfritz) wirklich gelebt, während Mina Knallenfalls eine Romanfigur von Otto Hausmann war. Erst Anfang der 1990er Jahre haben Forschungen ergeben, dass Hausmann seine Großmutter beschrieben hat. Die Drei eigneten sich bestens, um in Form von Liedern, Geschichten und „Dönekes“ an die „gute alte Zeit“, die keineswegs goldig war, zu erinnern. Richard Grüneberg ergänzt: „Wir wollen aber auch „Stimmen der Bürger“ sein, wenn wir unseren Stadtvätern „auf die Finger schauen“. Im Laufe des Vierteljahrhunderts war das Rathaus immer wieder Schauplatz bewegender Ereignisse. Darüber durfte herzhaft gelacht werden, wenn auch Schilda manchmal nicht weit entfernt war. Kostproben haben seit 1986 alljährlich die Besucher der Heckinghauser Bleicherfeste erhalten, wenn die Originale Neues zum Besten gaben. Das Trio trat beim TV-Städtekampf in der Partnerstadt Schwerin und in South Tyneside auf, erfreute Abelers Jubelpaare und Toleranzordenempfänger, gastierte zweimal bei der Lebenshilfe auf Norderney und veröffentlichte 1999 und 2002 zwei CD’s.
Die Rolle der „Mina Knallenfalls“ scheint Klaus Schulte buchstäblich auf den Leib geschrieben. Unter der hübschen, wärmenden Perücke und weiblich gekleidet, verbirgt sich ein offenes, freundliches Wesen. Trockener Humor und ein gewisses Minderwertigkeitsgefühl zeichnen Richard Grüneberg alias „Husch Husch aus. Das ursprüngliche Trio wurde 1999 jäh gesprengt, als Michael „Zuckerfritz“ Overödder plötzlich aus dem jungen Leben gerissen wurde. Es gab keinen Ersatz. Richard Grüneberg, der sich 1997/8 über die Amtszeit seiner Tochter Angela als Karnevalsprinzessin freute: „Er gehört auch heute noch zu uns.“ Ihre musikalischen (Akkordeon) Begleiter haben gewechselt: Frank Rosendahl, Matthias Wörth, seit 1997 Klaus Prietz.
Mit einem 40-minütigen Programm empfehlen sich die „Wuppertaler Originale“ über öffentliche Auftritte hinaus für private Feste von Geburtstagen über Hochzeiten und Betriebsfeiern bis zu Vereinsfesten. Neben den „Striekspöen“ haben sie die Wuppertaler Mundart erhalten und salonfähig gemacht. Offene Worte werden garantiert. Wenn doch mancher Anlass nicht so ärgerlich für die Stadt und ihre Bürger wäre…
Wir Originale:
Als Wuppertaler haben Sie die Namen Husch-Husch, Mina Knallenfalls und Zuckerfritz bestimmt schon einmal gehört. Alle drei werden als Originale bezeichnet und haben in Wuppertal gelebt. Die Gruppe „Wuppertaler Originale” – 1982 im Pfarrkarneval in der kath. Pfarrei St. Antonius, Alter Markt, entstanden – hat diese Figuren wieder aufleben lassen, um mit Wuppertaler Mundart, Liedern und „Dönekes” an die „gute alte Zeit” zu erinnern. Wir wollen aber auch ein wenig „Stimme der Bürger” sein, wenn wir in Texten und Liedern unseren Stadtvätern „auf die Finger schauen.” Wir wissen, daß das Wiedersehen mit den „Originalen” vielen Menschen Freude bereitet und alte Erlebnisse wieder wachruft. Und darüber freuen wir uns ganz besonders.
Wir (Richard Grüneberg = Husch-Husch, Klaus Schulte = Mina Knallenfalls) stellen Ihnen die Figuren jetzt vor. Unser musikalischer Begleiter bei den Auftritten ist Klaus Prietz am Akkordeon.
Husch-Husch, das jüngste Original der Stadt Wuppertal, hieß mit bürgerlichem Namen Peter Held, geboren 1896 im Stadtteil Heckinghausen. Husch-Husch war ein Stadtstreicher. Gekleidet mit einem abgetragenen dunklen Anzug, Weste, langen, schwarzen Mantel, Schlapphut und „bewaffnet” mit einem Spazierstock war er bekannt in der ganzen Stadt. Den Stock benutzte er vorwiegend, um sich gegen die Kinder zu wehren, die, sobald sie ihn sahen, „Husch-Husch” hinter ihm herriefen. Sein Markenzeichen war ein Margarinekarton, den er immer unter dem Arm trug. Darin befanden sich typische Wuppertaler Artikel, nämlich Kurzwaren wie Bänder, Litzen, Wäsche- und Kragenknöpfe, Strapse, Gummiband und vieles mehr. An Haustüren und in Kneipen versuchte er diese Sachen zu verkaufen und wurde ausfällig, wenn ihm niemand etwas abnahm. Ständig hatte er Ärger mit der Polizei, war öfter im Gefängnis und ist 1953 verstorben. In Heckinghausen besteht schon lange der Wunsch, dem bekannten Penner ein Denkmal zu widmen.
Mina Knallenfalls – als Romanfigur – lebte vor ca. 200 Jahren. Sie kam aus sehr armen Verhältnissen und war eines von 13 Kindern. Der Vater war arbeitslos und Trinker. Mina mußte schon sehr früh mitarbeiten, um die Familie zu ernähren. Nach ihrer Heirat ging es ihr nicht besser; sie bekam viele Kinder, und ihr Mann war ebenso arbeitslos und dem Alkohol verfallen wie ihr Vater. Wo heute der Döppersberg ist, standen viele kleine Häuser. Damals hieß diese Gegend „An der Fuhr”, weil es dort eine Furt durch die Wupper gab. Der Heimatdichter Otto Hausmann hat das in Wuppertal bekannte Buch „Mina Knallenfalls” geschrieben. Erst Anfang der 90er Jahre stellte sich durch Forschungen heraus, daß er für die Gestalt der Mina seine Großmutter zum Vorbild genommen hat, deren Leben aber nicht ganz so ärmlich verlief. In der Poststraße, ganz am Anfang vom Bahnhof aus, steht seit Jahren das Denkmal der Mina.
Zuckerfritz wurde 1830 geboren und starb ca. 1906. Sein Name war Fritz Pothen. Er stand mit einer Schubkarre, auf der eine Kiste befestigt war, am Bahnhof, fuhr Gepäck den Reisenden nach Hause, machte Botengänge, beförderte Waren von Firma zu Firma. Seine Vorliebe waren Süßigkeiten jeglicher Art – sie brachten ihm den Spitznamen „Zuckerfritz” ein. Sein Denkmal befindet sich am Ende der Poststraße, schon fast auf dem Neumarkt. Kurz nach den Aufnahmen zur ersten CD „Ich bin verliebt in eine Stadt“ im Juli 1999 verstarb der Darsteller des Zuckerfritz Michael Overödder. Sein Platz in der Gruppe wird nicht mehr besetzt.
Kurz nach den Aufnahmen zur 1.CD „Ich bin verliebt in eine Stadt“ im Juli 1999 verstarb der Darsteller des Zuckerfritz in der Gruppe Wuppertaler Originale, Michael Overödder. Sein Platz in der Gruppe wurde nicht mehr besetzt.
Mittlerweile ist die zweite CD – Wir sind ja Wuppertaler – auch schon in erster Auflage vergriffen, von der zweiten Auflage sind noch einige CD’s vorhanden.
Die „Wuppertaler Originale” empfehlen sich mit einem 30-40minütigen Programm für Festlichkeiten und Feiern jeder Art, jeder Größe und in jedem Rahmen. Geburtstag, Hochzeit, Silber- und Goldhochzeit usw., Jubiläum, Betriebsfeier, Vereinsfest, Karneval, ob im großen Saal oder im kleinen Wohnzimmer, im Garten oder in der Schwebebahn, immer sind Husch-Husch, Mina Knallenfalls und Zuckerfritz mit Klaus Prietz am Akkordeon die Überraschung des Festes.
Informieren Sie sich. Telefon 02 02 / 799 28 74, Fax: 02 02 / 799 28 75 (Klaus Schulte).
Im Internet: www.wuppertaler-originale.de oder e-mail: Klaus.Schulte@telebel.de
25 Jahre Wuppertaler Originale
So fing alles an:
1982/83 | Gründung – Pfarrkarneval in St. Antonius |
1983 | 13. 11. – Auftritt Bezirk Kolping 2. 12. Geburtstag Gert Serpè (50) – Werner Boes |
1983/84 | 1. Auftritt durch W. Boes bei der Seniorenveranstaltung in der Stadthalle |
1983/84/85 | Auftritte mit wechselnden Musikern, weil Andreas nicht immer frei war. |
1985 | Frank Rosendahl als Akkordeonspieler |
1986 | 1. Bleicherfest, ab da jährlich – Stadt-CDU-Wahlkampf |
1987 | Frank bei der Bundeswehr, Matthias Würth bis 1988 |
1989 | 1. Auftritt bei Toleranz-Ordensverleihung, ab da jährlich – Schloß Burg |
1991 | wg. Golfkrieg kein Karneval – South Tyneside – 1. Abeler Jubelpaare |
1992 | Auftritt in Schwerin: Städtekampf gegen Wuppertal in ARD/MDR |
1997 | Klaus Prietz kommt zu uns – 1. Auftritt beim Vohwinkeltag |
1999 | 1. CD fertiggestellt – Zuckerfritz ( Michael Overödder) stirbt. |
2001 | Auftritt auf Norderney (Lebenshilfe Cronenberg) |
2002 | 2. CD produziert – nochmals in Norderney |
2007 | 25 Jahre Wuppertaler Originale |