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Friedhof Wupperfeld

Als sich die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Barmen-Wupperfeld 1777 von Wichlinghausen löste, bestand die erste Aufgabe in der Schaffung des Friedhofes an der Sternstraße, der 1778 eingeweiht wurde. Aus einer Archivakte geht hervor, dass jedes Grab mit einem aus hölzernen Sparren gemachten Sarge bedeckt war, so dass man von weitem den Eindruck hatte, als stünden auf diesem Friedhof eine Menge nicht beigesetzter Särge, die aber nur das Betreten der Gräber und eine Zerstörung der Grabstätten verhindern sollten. 1787 wurde der Beschluss zum Bau einer Einfriedungsmauer gefasst, die auch in gefugtem Bruchsteinmauerwerk ausgeführt wurde, an der Stern- und Askanierstraße, mit dem Eingang an der Sternstraße, in Achse und Bauflucht zweier alter Eschen, durch die die Mauer im Eingangsbereich Friedhofseitig konkav gebogen wurde. Die Aufteilung des Friedhofes erfolgte in Wahl- und Reihengräber und musste durch die stark anwachsende Gemeinde schon 1800 erweitert werden, bis der Friedhof 1842 voll belegt war und geschlossen werden musste.
Im März 1945 fielen Fliegerbomben in den Friedhofsbereich und zertrümmerten viele Grabplatten.
Heute ist der alte Friedhof in eine parkähnliche Grünanlage verwandelt, die durch einen geraden Weg in der Längsachse geteilt wird. Die Grünanlage besteht hauptsächlich aus Rasen und ist in den Grenzbereichen mit Pappeln, Birken, Ahorn, Linden und einer Trauerweide außer Strauchwerk bestanden. Die noch erhaltenen alten Grabsteine sind hauptsächlich am Wiesensaum des Mauerbereichs aufgestellt. Es handelt sich um sieben Einzelsteine und sechs Doppelgrabsteine aus der Zeit von 1768-1829. Drei weitere Gedenksteine sind aufgestellt, von denen der Gedenkstein des ersten Predigers der Gemeinde, Johann Burchard Bartels, der prächtigste ist. Er steht in der Längsachse des Weges, der in das zweiflügelige, schmiedeeiserne Gittertor des ehemaligen Friedhofseinganges einmündet, an dominierender Stelle.
Der Friedhof ist Bestandteil der historisch gewachsenen Ortsstruktur von Wupperfeld und somit ein Zeugnis für die Geschichte Barmens. Erhaltung und Nutzung liegen deshalb aus städtebaulichen, wissenschaftlichen, volkskundlichen und stadthistorischen Gründen im öffentlichen Interesse.
Die Unterschutzstellung erstreckt sich auf die gesamte Friedhofsanlage mit den noch erhaltenen Grabdenkmälern, der Einfriedungsmauer an Stern- und Askanierstraße mit dem Eingangstor und den davor stehenden zwei Eschen, von denen allerdings nach einer Fällaktion nur noch die Stümpfe erhalten sind.
Seit 1974 wird der aufgelassene Friedhof als zum Johann-Burchard-Bartels-Alten- und Pflegeheim gehörender Park genutzt. Ein Denkmal erinnert an Johann Burchard Bartels, den ersten Prediger der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde Wupperfeld von 1778-1827. Verschiedene Grabsteine werden immer wieder mutwillig umgeworfen und beschädigt.