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Friedensheim

(kgc). Anläßlich des Friedensschlusses zwischen Frankreich und Deutschland am 17. Juni 1871 läuteten die Glocken der Friedenskirche zu ersten Male. Diese Kirche stand auf dem Grundstück des heutigen Rathausneubaus an der Großen Flurstraße und wurde ein Raub der Flammen, als in der Nacht vom 29. zum 30. Mai 1943 alliierte Bomben über Barmen niedergingen. Das Gotteshaus war von der Lutherischen Kirchengemeinde Wupperfeld, die 1905 über 40.000 Glieder hatte, als Barmer Predigtstätte errichtet worden. Quasi im Gegenzug hatte die Reformierte Gemeinde Barmen nahe der Wupperfelder Kirche mit der Immanuelskirche ein neues Gotteshaus gebaut. Da zu einer Kirche auch ein Gemeindehaus notwendig ist, konnte das Friedensheim am Mühlenweg am 4. Januar 1914 als schönstes und größtes Gemeindehaus in Barmen eingeweiht werden. Zur Finanzierung war eigens eine GmbH gegründet worden. Alle Gemeindegruppen fanden eigene Räume und es gab sogar getrennte Männer- und Frauensäle, außerdem Platz für einen Kindergarten. Nach der Zerstörung der Friedenskirche wurde das Friedensheim Gottesdienststätte. Vorübergehend zogen das stätische Wirtschaftsamt und das Gemeindeamt Wupperfeld ins Haus ein.
Mit der Neuorganisation der evangelischen Gemeinden in Barmen und dem Zusammenschluß reformierter und lutherischer Christen entstand 1984 die Vereinigte Evangelische Kirchengemeinde Gemarke, die Eigentümerin des Friedensheimes wurde. 1987 zog der Kindergarten in eigene Räume. Ab 1996 fanden die Gottesdienste der Gemeinde nur noch in der Gemarker (City-) Kirche an der Zwinglistraße statt. Rückläufige Kirchensteuereinnahmen und geringere Gottesdienstbesucherzahlen machen in der Kirche eine Konzentration der Kräfte notwendig. Deshalb wurde das Friedensheim ab März 1998 gründlich umgebaut. Im Oktober vergangenen Jahres zogen fünf Referate des Kirchenkreises Barmen ein. Die Gemarker Gemeindearbeit wurde aus der Gemarker Kirche herausgelöst. Unterm gleichen Dach konnte die kirchliche Bildungsarbeit von Evangelischer Erwachsenenbildung (EEB) und Evangelischer Familienbildungstätte (FBS) zusammengeführt werden.
Das Angebot ist reichhaltig. Es beinhaltet die Themenkomplexe Theologie und Glaube, Kirche in der Gesellschaft, Kunst-Musik-Kultur, Elternfragen und Alltagshilfen, Kreatives und Sprachen, Körpererfahrung-Tanz-Meditation, Werdende Eltern, Gesunde Ernährung, textiles Gestalten.