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Klaus Zentara

(kgc). Klaus Zentara ist am 26. November 1936 geboren worden und wuchs in der Schwarzbach („Schwatte Beek“) auf, war also ein waschechter Oberbarmer Junge. Im Umfeld der „Gerüch(t)eküche“ großgeworden ist der Weg zum Sportverein Grün-Weiß nicht weit. Diesem Club dient er als „Vorsitzender, Organisator, Festredner, Krisenmanager, Amateur-Gerichtsvollzieher, Kneipenwirt, Seelentröster und Experte für alle Abgründe des Lebens,“ wie Klaus Göntzsche zum 60. Geburtstag schrieb.
Klaus Zentara „baute“ nach dem Besuch des Carl-Duisberg-Gymnasiums am 9. März 1957 sein Abitur und studierte in Köln, Tübingen und Bonn Geschichte und Germanistik. Das erste Staatsexamen legte er Ende 1963 ab und wurde 1964 Studienreferendar. Nach der zweiten Staatsprüfung ging Zentara 1966 als Studienassessor an das Leibnitz-Gymnasium in Duisburg-Hamborn. 1968 folgte der Wechsel als Studienrat an das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium in Remscheid, dort gelang die Beförderung zum Oberstudienrat, und im gleichen Jahr nahm er die Tätigkeit am Gymnasium Sedanstraße in Barmen auf. Im September 1992 hat Klaus Zentara die Leitung des Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasiums, des ältesten und traditionsreichsten Gymnasium im Tal der Wupper, übernommen und wurde 1993 zum Oberstudiendirektor befördert. Haupttätigkeitsfeld war seit 1973 die Didaktik und Methodik des Faches Geschichte. „So wurde ich am Staatlichen Studienseminar in Barmen Fachleiter für die Ausbildung von Studienreferendaren und 1974 deswegen zum Studiendirektor befördert,“ erzählte Klaus Zentara, der 1980 vom Kultusminister in eine Kommission zur Ausarbeitung der bis heute gültigen Richtlinien des Faches Geschichte für die gymnasiale Oberstufe berufen worden. Ab 1985 war er Fachberater für Geschichte bei der Bezirksregierung Düsseldorf.
Mit seinem Eintritt in den Oberbarmer Club Grün-Weiß am 1. November 1947 wurde Klaus Zentara aktiver Handballer. Später übernahm er ehrenamtliche Aufgaben, die am 12. März 1973 im Vorsitz gipfelten. 1960 hatten ihn die Mitglieder zum Pressewart gewählt, dann folgte die Beförderung zum 2. Vorsitzenden. Auch nach der Fusion des TSV Grün-Weiß 1902 und des TuS Grün-Weiß 1889 Blombacherbach am 1. Juli 1994 zum TuS Grün-Weiß Wuppertal 89/02, die er maßgeblich mit betrieben und ausgehandelt hatte, blieb Zentara Vorsitzender des nun 1.000 Mitglieder zählenden größten Sportvereins im Osten Wuppertals.
Von 1953-1984 war Klaus Zentara aktiver Schiedsrichter, pfiff 1.076 Spiele auf dem Feld und in der Halle, 25 Jahre lang in der Regionalliga West, 14 Spielzeiten in der Handball-Bundesliga , 7 Jahre auf internationalem Parkett (Länder- und Europapokalspiele). Letzter Partner war Jürgen Röllinghoff vom Barmer TV. Seit 1979 ist das Multi-Talent Rechtswart im Handballkreis Wuppertal-Niederberg und Mitglied im Rechtsausschuß des Handballverbandes Niederrhein. Nach Verleihung der Silbernen (1969) und Goldenen (1986) Vereinsnadel ernannte Grün-Weiß seine Nr. 1 1992 zum Ehrenmitglied. Aus den zahlreichen Auszeichnungen der Fachverbände ragt die Verleihung der Sportplakette des Stadtsportbundes (1986) heraus.
Unter der Regie von Klaus Zentara, verbunden mit jahrelangen, zähen Planungen, entstand das 1989 fertiggestellte vereinseigene Clubhaus im Höfen (der Sportplatz ist nach seinem Vorgänger Emil Maurer benannt), in dem er seinen 60. Geburtstag feiern konnte. 10 Jahre zuvor hatte er seine Gäste zu einer Straßenbahnfahrt durch die Stadt eingeladen. Allein Zentaras sportliches Engagement würdigte Klaus Göntzsche 1996 als „außerordentliche Lebensleistung“. Folgerichtig erhielt Zentara am 28. Mai 1998 eine besondere Auszeichnung: das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland.
Mindestens so wichtig wie Beruf und Sport war für Klaus Zentara die Familie. 1972 heiratete er seine Renate, Ärztin für Neurologie und Psychiatrie/Psychotherapie, die ihm die Söhne Kai (1975) und Hendrik (1978) schenkte. Erst nach langem Abwägen des Für und Wider der neuen Herausforderung Schulleitung Dörpfeld-Gymnasium mit seiner Frau entschied sich Zentara dafür. Dadurch war die Freizeit noch einmal gemindert, aber der Junge aus der Schwarzbach mit späterem Wohnsitz an der Richard-Strauß-Allee ist nie einem Problem ausgewichen. Erfolgsorientierung hieß sein Rezept. Stadtsportbund-Vorsitzender Dr. Willfried Penner bezeichnete Klaus Zentara als „tollen, verlässlichen Freund und vorbildlichen Wuppertaler Bürger, der anderen Wuppertalern ein Beispiel gibt.“ Und zum 60. Geburtstag fiel auch das Wort vom „Diener von Grün-Weiß“! Klaus Zentara wurde am 2. Juli 2001 64-jährig in der Stadthalle als Leiter des Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasiums in den Ruhestand verabschiedet. Diesen beruflichen Ruhestand konnte Klaus Zentara nicht lange genießen: am 4. April 2004 ist nach schwerer Krankheit gestorben.
Über den hiesigen Menschenschlag sagte Klaus Zentara einmal: „Der Wuppertaler ist ein Mensch mit Neigung zur ‘Pröttelei’ und selten kommen ihm Lob und Dank über die Lippen. Schweigsamkeit sind immer als Kompliment und Zustimmung zu deuten.“

09.03.2002