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Arthur Lambert

Aus dem Buch „Wuppertals Olympiageschichte“ (1996, Verlag J.H. Born GmbH) mit freundlicher Genehmigung von Herausgeber und Autor Peter Keller

Arthur Lambert wurde am 24. Dezember (!) 1891 in Wittenberg geboren. Sein Heimatverein war der KTV Wittenberg (vormals „Kaufmännischer Turnverein“, während des Dritten Reiches in Kursächsischer Turn-verein umbenannt). Nach dem Zweiten Weltkrieg fand Lambert im Barmer Turnverein eine zweite sportliche Heimat.

Bis Kriegsende war Arthur Lambert Reichstrainer für Mittel- und Langstreckenlauf in Deutschland. Zu sei-nen Schülern gehörten u.a. Max Syring, Ewald Mertens, Werner Böttcher, Walter Schönrock, Hans Raff und Herbert Sander. Bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin war Arthur Lambert für die Mittel- und Langstreckenläufer zuständig. Insbesondere für den bereits 1932 gestarteten Max Syring.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges kümmerte sich Lambert bis Ende der 1950er Jahre als Bundestrainer um Schützlinge wie Herbert Schade, Werner Lueg, Friedel Stracke, Hans Emde, Bruno Niesser, Hans Uphus und Horst Flosbach. Schade wurde sein Nachfolger.

Als Vorsitzender der Interessengemeinschaft älterer Leichtathleten hat sich Arthur Lambert um den Brei-tensport bemüht und war selbst im hohen Lebensalter ein gutes Vorbild. Mit 79 Jahren lief er seinen ersten und einzigen offiziellen Marathonlauf in 3:52,3 Stunden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ist der Seifenfabrikant (zuvor in Wittenberg und dann in Wuppertal) und selbstständige Kaufmann im Dienstleistungsgewerbe (Chemische Reinigung) durch einen Kriegskamera-den nach Wuppertal gekommen. Paul Schlurmann, Leichtathletik-Nestor und Leiter des Sportamtes, hatte schnell von Lamberts Anwesenheit erfahren und vereinnahmte ihn als Trainer für den Barmer TV. Es wie-derholten sich die Erfolge, die Lambert vor dem Krieg mit seiner Laufschule in Wittenberg hatte. Schlur-mann und Lambert bildeten ein gutes Gespann. Ihrer gemeinsamen Initiative mit Tüller Graf, dem damali-gen BTV-Vorsitzenden, entsprangen ab 1950 die Internationalen Abendsportfeste im Wuppertaler Stadion am Zoo.

Arthur Lambert erhielt das Bundesverdienstkreuz, den Goldenen DLV-Ehrenring und die Plakette für be-sondere Verdienste des Landes Nordrhein-Westfalen. Seine Frau Hanni blickte 1996 zurück: Die Stärke von Arthur war seine Fähigkeit, das Training der ihm anvertrauten Athleten individuell zu beeinflussen.“

Am 10. Oktober 1983 ist Arthur Lambert in Wuppertal gestorben.

Erstmalig wurde 1995 der Arthur-Lambert-Bahnlauf vom Barmer TV ausgerichtet. Gekoppelt mit diesem Bahnlauf ist der Straßenlauf in Wittenberg, der Geburtsstadt Lamberts, und der Crosslauf in Hellsdorf. Die Ergebnisse der drei Veranstaltungen fließen in die Gesamtwertung des Arthur-Lambert-Cups ein.