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Haus Vorwerk Bredde 66

(kgc). Wilhelm Vorwerk wurde am 13. Januar 1889 als zweiter von drei Söhnen Adolf Vorwerks geboren. Nach einer gründlichen Ausbildung trat er in die 1827 gegründete Firma Vorwerk & Sohn ein und widmete sich besonders dem vor der Wende zum 20. Jahrhundert errichteten Gummiwerk. Nach dem Zweiten Weltkrieg trieb Wilhelm Vorwerk gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder und den Mitarbeitern den Wiederaufbau voran, auch in Fulda, wo Deutschlands modernste Reifenfabrik entstand, die später an Goodyear verkauft wurde. Weltweite Bedeutung erlangte auch das Wuppertaler Unternehmen zurück. Den fortschrittlichen Gedanken Vorwerks folgend, wurde das in der Barmer City gelegene Textilwerk nach Schwelm verlegt.
Trotz seiner vielfältigen betrieblichen Bindungen engagierte sich Wilhelm Vorwerk in Unternehmerorganisationen und zum Wohle der Stadt und ihrer Bürger. Unmittelbar nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches betrieb er die Wiedervereinigung von Arbeitsgeberverbänden als Gesprächspartner für die Gewerkschaften, zunächst gegen den Widerstand der damaligen Besatzungsmacht. Triebfeder war die Überzeugung von einer notwendigen, verantwortungsbewussten Zusammenarbeit zwischen den Tarifvertragsparteien. Ein Ergebnis waren die „Hattenheimer Gespräche“, die wertvolle Anregungen für die bundesdeutsche Sozialpolitik gaben. Mitglied der Industrie- und Handelskammer war Vorwerk bereits 1929 geworden, seit 1933 deren Vizepräsident. Das 1942 abgebrochene Engagement setzte er 1945 als Vorsitzender fort und verwirklichte die Neuorganisation auf Landes- und Bundesebene. Die hohe Wertschätzung Vorwerks drückte sich unter anderem 1956 in der Wahl zum Präsidenten des Deutschen Industrie- und Handelstages aus.
Für seine Vaterstadt engagierte er sich im besonderen Maße als Vorsitzender des Barmer Verschönerungsvereins. Er setzte ab 1945 Mitarbeiter ein, die die im Krieg zerstörten Barmer Anlagen rekultivierten, auf seine Lohnliste. Er stellte Geräte zur Verfügung, kaufte das inzwischen veräußerte Haus Dahl und managte die Neugestaltung und Pflege dieser zweitgrößten privaten Parkanlage Deutschlands. Anlässlich der letzten Fahrt der Barmer Bergbahn, von seinem Vater Adolf 65 Jahre zuvor initiiert, hielt Wilhelm am 4. Juli 1959 neben dem Bergbahnhof eine flammende, aber erfolglose Rede gegen die Stillegung.
Mit Wilhelm Vorwerk starb am 4. November 1967 ein Mann mit Verantwortungsbewusstsein, Blick für das Praktische, Aufgeschlossenheit für neue Ideen und liebevoller Hingabe zur Natur. Am Höhenweg des Barmer Waldes ist 1971 für ihn eine schlichte Gedenkstätte errichtet worden.
Zum 25. Todestag am 4. November 1992
Der Name Vorwerk ist eine Legende! Aus der Fabrikantenfamilie, die sich zu Beginn des 18. Jahrhunderts, aus dem westfälischen Schwelm kommend, in Barmen ansiedelte und deren Namen die getrennten Unternehmen Elektro-Vorwerk und Vorwerk & Sohn tragen, ragen zwei Personen heraus, die ein gutes Stück Wuppertaler Geschichte mitgeprägt haben. Zunächst Adolf Vorwerk, der neben der Firmenleitung die Besiedlung der Barmer Südhöhen, einschließlich Strom-, Wasserversorgung, Luftkurhaus und Verkehrsinfrastruktur durch Straßen- und Bergbahn forcierte, und sein Sohn Wilhelm, der den Vater rückhaltlos verehrte und ihn sich zum Vorbild nahm.
Wilhelm Vorwerk wurde am 13. Januar 1889 geboren. Nach einer gründlichen Ausbildung trat er in die 1827 als Textilbetrieb gegründete Firma Vorwerk & Sohn ein und widmete sich besonders dem Anfang der 90er Jahre auf dem Lichtenplatz errichteten Gummiwerk. 1935 wurden die Gummiwerke Fulda übernommen. Der Zweite Weltkrieg hinterließ überall schwere Verwüstungen. Gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder und den Mitarbeitern trieb Vorwerk den Wiederaufbau voran. Auch in Fulda, wo Deutschlands modernste Reifenfabrik entstand, die später an „Goodyear“ verkauft wurde. Weltweite Bedeutung erlangte auch das Wuppertaler Unternehmen zurück. Den fortschrittlichen Gedanken Vorwerks folgend, wurde das in der Barmer City gelegene Textilwerk nach Schwelm verlegt.
Trotz seiner vielfältigen betrieblichen Bindungen engagierte sich Wilhelm Vorwerk in Unternehmerorganisationen und zum Wohle der Stadt und ihrer Bürger. Unmittelbar nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches betrieb er die Wiedererrichtung von Arbeitgeberverbänden als Gesprächspartner für die Gewerkschaften, zunächst gegen den Widerstand der damaligen Besatzungsmacht. Triebfeder war die Überzeugung von einer notwendigen, verantwortungsbewussten Zusammenarbeit zwischen Unternehmern und Arbeitnehmern. Ein Ergebnis waren die „Hattenheimer Gespräche“, die wertvolle Anregungen für die bundesdeutsche Sozialpolitik gaben. Mit der Zusammenschluss der Arbeitgeberverbände auf Bundesebene war ein Ziel erreicht. Mitglied der Industrie- und Handelskammer wurde Vorwerk 1929, 1933 deren Vizepräsident. Das 1942 abgebrochene Engagement setzte er 1945 fort als Vorsitzender fort und verwirklichte die Neuorganisation auf Landes- und Bundesebene. Die hohe Wertschätzung Vorwerks drückte sich 1956 in der Wahl zum Präsidenten des Deutschen Industrie- und Handelstages aus, blieb nach dem Rücktritt 1958 noch Ehrenmitglied. Der Staat ehrte ihn mit der Verleihung des Großen Verdienstkreuzes mit Stern und Schulterband des Verdienstordens.
Das tatkräftige Wirken für seine Vaterstadt drückte sich in der 1937 gegründeten „Gemeinnützigen Kleinwohnungsbau GmbH“ und in der Mitwirkung im „Barmer Verschönerungsverein“ aus. Die vereinseigenen Barmer Anlagen waren total zerstört und Wilhelm Vorwerk übernahm 1945 in der Not und dann mit Begeisterung den Vorsitz. Die Mitarbeiter, die Deutschlands zweitgrößte private Parkanlage rekultivierten, setzte er auf seine Lohnliste, stellte Geräte zur Verfügung, kaufte das inzwischen wiederverkaufte Haus Dahl und managte die Neugestaltung und Pflege der Anlagen. Am Höhenweg des Barmer Waldes ist 1971 für Vorwerk eine Gedenkanlage errichtet worden. Ältere Mitbürger können sich vielleicht noch an seine flammende Rede erinnern, in der er im Juli 1959 zum Erhalt der Barmer Bergbahn aufrief – erfolglos, wie man längst weiß.
Als Wilhelm Vorwerk am 4. November 1967 starb, blieb die Erinnerung an einen Mann mit Verantwortungsbewusstsein, Temperament, unbestechlichem Blick für das Praktische, Aufgeschlossenheit für neue Ideen und liebevoller Hingabe zur Natur. 25 Jahre sind vergangen und die Lebensgeschichte Vorwerks ist in der 11. Folge der „Wuppertaler Biographien“; erschienen im Born-Verlag, nachzulesen.