Home » Barmer Köpfe » Hans Ludwig Friederici

Hans Ludwig Friederici

(kgc). Ein Beruf, der den Mann und seine Familie ernährt, dazu den heimischen Haushalt als sicheren Hafen – dann machten Hobbys und Ehrenämter viel Freude. Hans Ludwig Friederici aus der Barmer Südstadt hat nie „nein“ gesagt, wenn seine Mitwirkung gefragt war. Das bedeutete mitunter auch, dass der Nachwuchs wenig Versuche machte, in seine großen Fußstapfen zu treten.

Erste Lebensphase
Nach der Geburt am 18. November 1934 in Wuppertal als Sohn eines Gärtners des Barmer Verschönerungsvereins, der 1940 zur Wehrmacht eingezogen wurde und seit 1945 in Russland als verschollen gilt, wurde Hans Ludwig Friederici, der zwei Schwestern hat, 1941 in die Volksschule Kreuzstraße eingeschult, die er neun Jahre besuchte. Gelebt hat er in der Schellenbeck. Einige Zeit nach der Lehre (1950-1953) als orthopädischer Schuhmacher bei Orthopädie-Schuhmachermeister Rahrbach im Klingelholl legte er 1957 die Meisterprüfung im Schumacherhandwerk ab und machte sich 1961 in der Gewerbeschulstraße 61 selbstständig. Dazwischen lag 1959 die Familiengründung, zu deren Vergrößerung zwei Söhne (geboren 1960 und 1966) beitrugen.
Menschenleben retten
Am 1. Januar 1957 wurde Hans Ludwig Friederici Mitglied der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft. Er lernte Rettungsschwimmen, legte 1961 die erste Rettungsschwimmprüfung ab, erwarb 1971 die Ausbilderfähigkeit und den Übungsleiterschein. Die Kinderschwimmausbildung hat ihn das weitere Leben, auch als Senior, begleitet. Er wurde 1969 in den DLRG-Vorstand und von 1969 bis 1980 zum Stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Von 1980 bis 1996 leitete er die Ortsgruppe Barmen und hatte deshalb großes Interesse am Erhalt der drei Stadtbäder Kleine Flurstraße, Auf der Bleiche und Kurbad, in denen sein Club den Kindern das Schwimmen beibrachte. Seine Bemühungen waren letztlich nicht von Erfolg gekrönt. Alle Bäder in Barmen sind geschlossen. Deshalb erweiterte die DLRG ihr Angebot im Langerfelder Gartenhallenbad. Über die Barmer Grenzen hinaus war der „Schuster“ von 1989 bis 2001 als stellvertretender Bezirksleiter im DLRG Bezirk Wuppertal tätig. Ehrenmitglied wurde er 2002. Sein Wirken wurde im „Jahr des Ehrenamtes“ mit der Goldenen Verdienstnadel gewürdigt. Obwohl administrative Aufgaben viel Zeit in Anspruch nahmen, blieb Friederici praktisch und sportlich orientiert. Der Rettungsschwimmer nutzte nach der Wende und Wiedervereinigung Deutschlands den Urlaub zum Wachdienst auf der Ostseeinsel Rügen und wurde mit den Vereinskameraden beim Hochwasser in Köln eingesetzt. 2006 hat ihn der DLRG-Bezirk Wuppertal zum Ehrenmitglied ernannt. 29mal hat er die Leistungen für das Goldene Sportabzeichen erbracht.
Der gute Nikolaus und die Kuchenfee
Ganz anders war der Einsatz für den Heidter Bürger- und Bezirksverein, obwohl es eine Parallele zur DLRG gab: die Kinder beider Vereine freuten sich im Advent über den Besuch des Nikolauses. Damals wuchs der Bart in Windeseile… Schnell wurde auch der rote Mantel aus dem Fundus übergestreift.
Zu Beginn der 1960er Jahre trat Hans Ludwig Friederici dem Bürgerverein seines Bezirks bei und arbeitete Jahrzehnte im Vorstand mit, von 1980 bis 1988 im Beirat, von 1988 bis 2001 in der Funktion des 2. Vorsitzenden, danach mehrfach als Kassenprüfer. Symbolischer Lohn seiner Bemühungen war 2006 die Ehrenmitgliedschaft. Bei den HBV-Aktivitäten, vom Maifest am Toelleturm bis zur Kinderweihnachtsfeier, mischte der freundliche Zeitgenosse, der gut Geschichten erzählen konnte, in vorderster Front mit. Unterstützung fanden er und der HBV stets in seiner Frau, die über viele Jahre die Adventfeier im städtischen Seniorentreff Obere Sehlhofstraße und ab 1979 die Kinderweihnachtsfeiern mit betreute. Bei Sommerfesten am Toelleturm wurde fleißig Kuchen verkauft. Das Ehepaar Friederici gehört seit 2006 zur Gilde der Ehrenmitglieder des Heidter Bürgervereins.
Hobbys
Aus der 1990 begonnenen Mitgliedschaft im Deutschen Alpenverein wurde seine Leidenschaft fürs Bergwandern deutlich, aber auch am Bootswandern, Fahrradfahren und Lesen findet Hans Ludwig Friederici Freude.