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Hans Günter Winkler

Aus dem Buch „Wuppertals Olympiageschichte“ (1996, Verlag J.H. Born GmbH) mit freundlicher Genehmigung von Herausgeber und Autor Peter Keller. Einige Ergänzungen eingefügt.

Hans Günter Winkler wurde am 27. Juli 1926 in Barmen als Sohn eines Reitlehrers und ehemaligen her-zoglichen Stallmeisters geboren. 1934 begann er seine sportliche Laufbahn als Reiter, zunächst als Schul-junge in Dortmund, später 1938 in Frankfurt/Mein und nach dem Zweiten Weltkrieg in Kronenberg/Taunus.

Hans Günter Winkler – oder kurz HGW – gewann mehrfach das deutsche Championat im Jagdspringen, wurde mehrfacher Vizemeister im Jagdspringen, sowie Welt- und Europameister in dieser Disziplin. Dar-über hinaus war er 1955 und 1962 Sieger des Deutschen Springderbys, 1965 und 1968 Gewinner des King-George-Cups in Wembley. Er ist der erfolgreichster Springreiter aller Zeiten!

Als Reitlehrer (Berufsreiter) konnte Hans Günter Winkler 1952 nicht für die Olympischen Spiele nominiert werden. Im September 1952 ließ er sich reamateurisieren. Am 17. Juni 1956 in Stockholm bei den Reiter-spielen gewann er im Einzeljagdspringen die Goldmedaille auf seinem legendären Pferd und Wunderstute „Halla“. Dieser Erfolg zählt besonders, weil HGW mit einem Bauchmuskelriss geritten ist. Weiteres Gold mit „Halla“ (Winkler: „Das Pferd ist unserer Sportpartner und kein Sportgerät“) gab es im Mannschafts-Jagdspringen zusammen mit Alfons Lüttge-Westhus auf „Ala“ und Fritz Tiedemann auf „Meteor“. Weitere olympische Erfolge in Einzel- und Mannschaftswertungen schlossen sich bis 1976 in Montreal an.

Mit sechs Teilnahmen als aktiver Sportler an Olympischen Spielen ist Gentleman-Reiter Winkler hinter Dressurreiter Rainer Klimke (siebenmal) der zweihäufigste deutsche Olympiastarter. Die beeindruckende Bilanz: 5 Gold-, 1 Silber- und 1 Bronzemedaillen!

HGW – weltweit als Aushängeschild des deutschen Sports angesehen – absolvierte insgesamt 98 Einsätze (andere Quelle: 107, davon 42 erste, 28 zweite und 22 dritte Plätze) für Nationenpreis für Deutschland. 1986 beendete er seine aktive Laufbahn. Zwar trainierte er immer wieder Pferde, doch wechselte die Lei-denschaft zum Tennissport.

Trotz seines Lebensmittelpunktes in Warendorf, wo Hans Günter Winkler mit seiner Frau Debbie lebt und eine Sportmarketingfirma mit Schwerpunkt Reitsport besitzt, besuchte er durch die Jahrzehnte immer wie-der seine Heimatstadt. Barmen ist 1929 Teil von Wuppertal geworden. Freudig schrieb Hans Günter Wink-ler 1996 ein Grußwort für Peter Kellers Rückblick auf 100 Jahre Wuppertaler Olympiageschichte, in der 83 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewürdigt werden. Ein Teil von ihnen stammte aus Barmen, lebte in Bar-men oder startete für einen Barmer Verein.

HGW setzte sich nach Worten von Peter Keller sehr für den Erhalt der Reiterstaffel bei der Wuppertaler Polizei ein, doch blieben alle Bemühungen erfolglos. Bei der Präsentation des „Sportfotos des Jahres“ war er 2008 in der Stadthalle Ehrengast. Bekannter Originalton Winkler: „Ich bin ein „Wuppertal-Barmer!““