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Paul Budde

Stadtteile in eigenen Liedern

(kgc). Paul Budde hat dafür gesorgt, dass „Barmen live“ ein eigenes Lied bekommen hat. „Fest mit alles“ (Refrain: „Barmen live dat Fest mit alles, der Hit in jedem Jahr, Barmen live dat Fest mit alles ist toff – dat ist doch klar“) ist der logische Titel und für den in Heckinghausen wohnenden Barmer eine Herzensangelegenheit. Natürlich ist seit 2001 auch diesem Stadtteil ein Lied gewidmet: „Schönes Heckinghausen“. Eine Strophe gefällig: Wo der Gaskessel, an der Wupper, viele Wünsche hat geweckt, vom „Deisemanns Kopp“ der Wanderer ein schönes Bild entdeckt, der Murmelbach ganz leise rauscht, wo „Kikuths Kaffee“ stand, ja da liegt Heckinghausen, was vielen ist bekannt.“

Als die Westdeutsche Zeitung 1997 ihre Leser aufgerufen hatte, Gedichte mit den Wünschen für das kommende Jahr zu schreiben, griff Paul Budde erstmals zur Feder. Plötzlich entdeckte er seine literarische Ader und aus einem Gedicht wurden viele. Thematisch beschäftigt sich Paul Budde mit Wuppertal und seinen Stadtteilen, aber auch mit Themen wie Fremdenhass: „Fremde als Freunde“. Einige Texte hat er für die „Wuppertaler Originale“ geschrieben.

Bühnenerfahrung hat Paul Budde mit der Musikgruppe „ZWAR-Singers“ aus Dortmund gesammelt. Obwohl er niemals zuvor in einem Chor gesungen oder ein Instrument gespielt hat, fielen ihm Melodien zu seinen Texten ein. Er nimmt die gesungene Version mit dem Kassettenrekorder auf. Ralf Füchsel unterlegt diese Melodien mit dem Keyboard. Gemeinsam feilen die Herren an Melodie und Text, bis das neue Lied bühnenreif ist. Den Erlös für Einnahmen aus CD-Verkäufen lässt Budde den SOS-Kinderdörfern zukommen.

Für ein Internet-Projekt der Deutschen Gesellschaft für Gerontotechnik zur Bewahrung der persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse älterer Menschen hat Paul Budde 2004 seine „Wuppertaler Geschichte“ in Versen geschrieben. „Dabei ist das bei weitem nicht das erste, was ich zu Papier gebracht habe,“ lächelte der damals 67-jährige. Ein Erlebnisbericht über seine Kindheit in Südoldenburg gehört zu den Anfangswerken. „Der Zug des Lebens“ heißt ein anderes Werk.

Die Kreativität ist Paul Budde in die Wiege gelegt worden, die am 28. April 1936 im Oldenburgischen Molbergen gestanden hat. Nach der Schule ließ er sich zum Schneider ausbilden und siedelte wegen der Arbeitslosigkeit in seiner norddeutschen Heimat an die Wupper um. Er fand eine Anstellung bei den Wuppertaler Bühnen und hat sogar Kostüme für Pina Bauschs Tanztheater genäht, war mit der Truppe in Avignon, Paris und Venedig. „Eine tolle Zeit“, erinnert sich Budde: „Wenn in letzter Minute eine Umbesetzung notwendig wurde und der Ersatzmann eine ganz andere Figur hatte.“ Der Schneider sorgte in aller Eile für ein einwandfreies Kostüm – von Außen gesehen. Er gestaltete die großen Zeiten der Wuppertaler Bühnen mit!

Die Familie ist sein starker Rückhalt. Rund 45 Jahre lebt Paul Budde mit seiner Frau Brigitte zusammen, die ihm Tochter Andrea und Sohn Christian schenkte. Seiner Enkelin Jana hat er ein Lied gewidmet: „Meine Freundin“.

Seit 2006 sind Brigitte und Paul Budde Vorlesepaten in der Barmer Stadtteilbibliothek und in der Tagesstätte Hühnerstraße und leisten so einen wertvollen Beitrag im Rahmen des bürgerschaftlichen Engagements „(M)eine Stunde für Wuppertal“.

Online-Informationen im Internet:
http://www.das-ist-mein-leben.de; E-Mail: budde@das-ist-mein-leben.de

Barmen live
Autor: Paul Budde, 2004

Bunte Buden stehen in den Straßen, alle Händler sind op Draht,
verkopen Kunst und Spezialitäten, för jeden hantze wat.
Dat Publikum ist froh gelaunt, manches Bierken wird gezappt.
I: Auf den Bühnen ist echt wat los, – toffe Musik bringt alle auf Trab.:I

Refrain
„Barmen live“, dat Fest mit Alles, der Hit in jedem Jahr,
„Barmen live“, dat Fest mit Alles, ist toff – dat ist doch klar.

Auch die Köttels haben ihren Spaß, -Karussells dreh’n sich im Kreis,
eten Pommes – Mayo – Schokolad, ok Vanille – oder Erdbeer-Eis.
Die Ommas und Oppas sind dabei, Mutti kümmert seck öm dat Blag,
I: Dä Vatter ist schon lange unterwegs, hä schlappt den ganzen Tag.:I

Refrain

Schnell ist die Stimmung riesengroß, fast alle haben einen Lauf
bei „Barmen live“ ist richtig wat los, viele machen heute einen drauf.
Dat Fest, voll Power und Gesang, das spürt doch jeder bald,
I: „Barmen live“, vier Tage lang, ist beliebt bei Jung und Alt.:I

Refrain


Der Toelleturm
Autor: Paul Budde, 2004

Auf Barmer Höh’n, am Toelleturm, da ist es wunderschön.
Nimm Dir die Zeit, das anzuseh’n, und zum Spazierengeh’n.
Ob Sommerzeit, ob Winterzeit, Du triffst die richt’ge Wahl,
ob Herbst, ob Frühling, das ist gleich, schaue hinab ins Tal.

Gehst Du dann in den schönen Park, siehst dort den Tieren zu,
such‘ eine alte Bank Dir aus, gönn‘ Dir ein Stündchen Ruh‘.
Genieße diese heile Welt, dann kannst Du weitergeh’n,
das Herz schlägt jetzt vor Freude Dir, weil Du das Glück geseh’n.

Wenn dann im schönen Monat Mai, die Amsel singt ein Lied,
der Murmelbach ganz leise rauscht, der Rhododendron blüht,
ein Vogel dann im Mondenschein, ein Ständchen Dir noch bringt,
dann spürst Du, dass ein Glücksgefühl in Deine Seele dringt.

Steigst Du dann auf den Toelleturm, und drehst Dich dort im Kreis,
entdeckst Du was, was mancher hier in Wuppertal nicht weiß.
Du siehst den bunten Barmer Wald, vielleicht auch noch den Rhein,
viel schöner kann auch anderswo die Welt doch gar nicht sein.

Der Toelleturm in Barmen, der ist so wunderschön.
Am Toelleturm in Barmen, da gibt es viel zu seh’n.
Als Treffpunkt, in der Nähe, beliebt bei jung und alt,
steht stolz er auf der Höhe, ganz nah am Barmer Wald.


De Lütt vam Rott
Autor: Paul Budde, 2000

Zwischen Landgericht und Ollen Matt, da liegt der Barmer Rott.
Die Leute, die hier wohnen, sind sehr aktiv und flott.
Stehst Du als Fremder suchend dort, denn Straßen gibt’s hier viel,
sprich einen Rotter Bürger an, dann findest Du Dein Ziel.

Refrain
Jo, jo, die Lütt vam Rott, jo, jo, de Lütt vam Rott,
die send aktiv on flott.
Jo, jo, die Lütt vam Rott, jo, jo, de Lütt vam Rott,
die send aktiv on flott.

Als vor Jahren in der Schönebeck, das Spielhaus abgebrannt,
nahmen Rotter Bürger fottens die Zügel in die Hand.
Do woard nit lang herum gekallt, völle stonnten dann parat,
op’m Rott, do send se werklech flott, dat eß die Rotter Art.

Refrain

Die Trappe an der Eichenstroat woard ständig repariert,
man mott seck do nur wundern, dat do nit mehr passiert.
Gottes Mühlen mahlen langsam, noch langsamer die der Stadt,
do mott de Rotter Bürger draan, dann löppt ok endlech watt.

Refrain

On enn däm Rotter Sportverein, do send se ganz fidel,
se kümmern seck um de Blagen, send fast bie gedem Spoel.
Se send gewillt enn Nachwuchsarbeit völl tu investier’en,
ok wenn dat Risiko eß groat, de Besten tu verlier’en.


Rittershausen
Miteinander in Wuppertal

Autor: Paul Budde, 2003

Wo Friedrich Engels einst gelebt, wo bunte Bänder man noch webt,
dort – wo Rittershausen liegt, mit der Schwebebahn uns grüßt,
wo man gern vom Bahnhof winkt, wo man frohe Lieder singt,
wo sehr viele Menschen, trotz verschiedener Grenzen, miteinander fröhlich sind.

Refrain
Das ist Wuppertal, wo die Arkaden steh’n,
die Rathaus-Galerie, vieles gibt es hier zu seh’n,
Stadthalle und Zoo, Brauhaus und Loh,
ja, ja und Rittershausen – Multi kulti stimmt uns froh.

Wo der viele Regen fällt, wo Kinder kommen auf die Welt,
den Regenschirm schon in der Hand, schnell ist er dann aufgespannt,
wo man dann dat Schirm mal schwingt, wo man frohe Lieder singt,
wo sehr viele Menschen, trotz verschiedener Grenzen,
miteinander fröhlich sind.

Refrain

Wo die Wupper, manchmal rau, durch die grüne Rosenau,
zügig Richtung Stennert fließt, die Jugend viele Tore schießt,
aus der Färberei man winkt, wo man frohe Lieder singt,
wo sehr viele Menschen, trotz verschiedener Grenzen,
miteinander fröhlich sind.

Refrain


Schönes Heckinghausen
Autor: Paul Budde, 2001

Wo der Gaskessel an der Wupper, viele Wünsche hat geweckt,
vom „Deisemanns Kopp“ der Wanderer ein schönes Bild entdeckt,
der Murmelbach ganz leise rauscht, wo Kikuth-Kaffee“ stand,
I: ja, da liegt Heckinghausen, was vielen ist bekannt. :I

Refrain
Heckinghausen, ein Teil von unserer Stadt,
wo die aulen Heckinghuser kallen gään ens platt.
Heckinghausen, sei gegrüßt viel tausendmal,
I: du schönes Fleckchen Erde, im grünen, grünen Tal. :I

Wo hunderttausende Menschen zum Bleicherfest gern geh’n,
in aller Herrgottsfrühe an den Trödelständen steh’n,
wo gefeilscht wird, ohne Ende, bis man sein Schnäppchen macht,
I: ja, ja, in Heckinghausen wird gefeiert und gelacht. :I

Refrain

Wo die Kaufleute sehr rege, das Lazarus-Haus steht,
der Bürger stets zum Oldtimer-Treff und Westernabend geht,
vom Werleberg manch schöner Weg zum Toelleturm hinführt,
I: ja, das ist Heckinghausen, wo der Bezirksverein regiert. :I


Der Gaskessel – ein Wahrzeichen?
Autor: Paul Budde

Nah an der Wupper, in Heckinghausen,
steht ein großes Utensil.
Mancher empfindet großes Grausen,
weil man das Ding erhalten will.

Ob nun Museum oder Theater,
egal, wer dieses Spiel gewinnt,
man spürt schon jetzt den großen Kater,
wenn das den Bach hinunterrinnt.

Trägt auch das Land zum Teil die Kosten,
weil’s unter Denkmalschutz gestellt.
Man denke an die Folgekosten,
das ist doch unser aller Geld.

Nicht nur die Optik ist sehr wichtig,
man spürt es an der Stadionwand,
denn wählt man dort den Platz nicht richtig,
dann hat man bald den Schirm zur Hand.

Und g’rad in dem Kulturzylinder
will man nicht gern im Regen steh’n,
sonst kann man gleich mit Frau und Kinder
in Wuppertal spazierengeh’n.


Das Bleicherfest
Autor: Paul Budde, 2004

Bleicherfest in Heckinghausen, Bleicherfest – wie jedes Jahr,
seit langer Zeit schon, ohne Pausen, stellt es sich den Bürgern dar.
Mutter, Vater und auch Kind, warten schon seit langer Zeit,
weder Regen, noch der Wind, bringt sie in Verlegenheit.

Refrain
Bleicherfest, das ist der Hit,
Bleicherfest, das hält uns fit.
Denn das ist seit langem klar,
hier kommt sich der Bürger nah.

Bleicherfest mit den Vereinen, Bleicherfest für jung und alt,
früh sind sie schon auf den Beinen, denn das Fest lässt keinen kalt.
Trödelmarkt in vielen Straßen, Jubel, Trubel, Heiterkeit,
keiner möchte sie verpassen, die günstige Gelegenheit.

Refrain

Tausende zieh’n durch die Gassen, jeder sich sein Schnäppchen sucht,
tausendmal auch „hoch die Tassen“, mancher es auch so versucht.
Jeder dann auf seine Weise, jeder so auf seine Art,
zum Bleicherfest lohnt sich ‚ne Reise, jedes Jahr, drum „gute Fahrt!“

Refrain


Dä Held van Hekenkusen
Autor: Paul Budde, 2002

Em twentigten Johrhongert, do lewten dä Peter Held.
Hä kongelte met Allerlei, en Barmen on Elberfeld.
Dagsöwer op de Strote, et Naits woar hä em Busch,
I: on troff hä dann ens Blagen, reepen se „Husch Husch“. :I

Refrain
Hekenkusen – jo, do woar hä tu Hus,
Hekenkusen – van do kam dä Husch Husch.
Bault geden Dag, sinn Lewen lang, tröck dat Original
I: met sinnem Margarinekäsken, dörch ganz Wopperdal.:I

Hä makden schon ens Ärger, leiten seck met Schutzlütt aon,
die kreegen enn fix am Schlawitt, hä kom ent Gefängnis dann.
On woar hä wi’er druten, satt hä seck denn Schlapphot op,
I: nohm dat Kartönken ongerm Arm, on schnappten seck sinn Stock.:I

Refrain

On bault en geder Weatschaft, versöckte hä emmer wi’er,
sinne Saken tu verkoopen, dat leep soa godd nit mear.
On wenn de Lütt nix nohmen, odder hadden gakin Geld,
I: dann talften hä, ganz knaatschig, dörch Barmen on Elberfeld.:I

Refrain


Langerfeld
Autor: Paul Budde, 2004

Ganz nahe am Westfalenland, am Langerfelder Markt,
steh’n Schieferhäuser interessant, von ganz besond’rer Art.
Der Giebel, dort am Ehrenmal, lädt zum Betrachten ein,
die Wirtsleute sind sehr aktiv, servieren Bier und Wein.

Refrain
Am Langerfelder Markt ist wieder Fete,
in Langerfeld ist wieder mal was los.
Hier wird gefeiert mit und ohne Knete,
ja, in Langerfeld, da trifft sich, klein und groß,
ja, ja, in Langerfeld, da trifft sich klein und groß.

Von allen Seiten kommt man gern, freut sich auf’s Wiedersehn,
und viele frohe Gäste sind’s, die an der Theke steh’n.
Die Stimmung steigt, der Spaß ist groß, der Funke überspringt,
es wird geschunkelt und gelacht, und man dann wieder singt.

Refrain

So feiert man mit Freunden dann, bis in die tiefe Nacht.
Die Nachbarschaft, sie wird gepflegt, bis das die Bude kracht.
Wo blieb die Zeit, sich mancher dann, am nächsten Morgen fragt?
Da war ja wieder echt was los, der Nachbar zu ihm sagt.

Refrain



Beyenburg – eine Idylle im Grünen

Autor: Paul Budde, 2004

Beyenburg, ein schöner Ort, durch den die Wupper fließt,
wo vom Berg die Klosterkirche aus der Ferne grüßt.
Die Altstadt und der kleine See laden herzlich ein,
I: hier ist es schön, hier lebt man gern, egal – ob groß, ob klein.:I

Refrain
Beyenburg – wo die Klosterkirche steht,
Beyenburg – wo man gern spazieren geht.
Wo der Vogel im Wald so fröhlich singt,
der Fisch im Wasser vor Freude springt.
I: Da ist es herrlich, da ist es schön, da gibt es so viel zu seh’n.:I

Beyenburg, umrahmt von Bergen, strahlt viel Ruhe aus,
enge Gassen, schmale Treppen, die Bank vorm Fachwerkhaus.
Kommst Du in den schönen Ort, genieße den Augenblick,
I: bevor Du gehst, drehe Dich um – und schau noch mal zurück.:I

Refrain

Beyenburg, aus steiler Höh‘, sieht sehr romantisch aus,
vom Bilstein und vom Wuppersteg beeindruckt jedes Haus.
Verweile dort, dann spürst auch Du, warum der Ort bekannt,
I: als die allerschönste Perle im „Bergischen Land“.:I

Refrain


Der Traum
Autor: Paul Budde, 1998

Es war heute Nacht wie in einem Rausch,
ich träumte von Stücken von Pina Bausch.
Wie dort Tänzerinnen und Tänzer probieren,
sich selbst darzustellen und sich nicht zieren.

Dutzende Male werden Szenen gestellt,
immer noch mal, bis es Pina gefällt.
Jeder kann seine Ideen mitbringen,
Pina sorgt dann für gutes Gelingen.

Muss man auch sehr viel Kraft investieren,
es lohnt sich stets, etwas auszuprobieren.
Was am Ende dann davon übrig bleibt,
entscheidet sich im Laufe der Zeit.

Ich hätte gern gewusst, wie es weiter ging,
doch ich wurde wach, der Traum verging.
Was blieb, war die Freude auch dieses Mal,
dass Pina ja Kunst macht in Wuppertal.