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Maximilian Bernards

(hjb/kgc). Maximilian Bernards wurde am 5. November 1920 in Barmen geboren und ist am 18. Dezember 2007 in Wuppertal gestorben. Seine letzte Ruhe fand er am 21. Dezember 2007 auf dem Friedhof Liebigstraße, im Familiengrab neben seinem Bruder Professor Dr. Matth. Bernards. Mit Ausnahme der durch die Ausbombung notwendig gewordene „Auszeit“ von 1943 bis 1954 wohnte Bernards von 1925 bis zu seinem Lebensende in der Ottostraße 25. Das Eckhaus hatte früher die Adresse Heinrich-Janssen-Straße 29.
 
Maximilian Bernards machte 1938 am Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium in Elberfeld das Abitur. Von 1938 bis 1945 dauerten Arbeits-, Wehr- und Kriegsdienst.
 
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges machte Bernards von 1945 bis 1949 ein Jurastudium und promovierte in Freiburg/Breisgau. Dort heiratete er 1952 Ruth Wichert, die ihm vier Töchter schenkte. 1952 ließ er sich als Rechtsanwalt in der Praxis seines Vaters nieder, die dieser 1911 gegründet hatte. Nach dem Tod des Vaters 1961 führte er die Praxis allein. Ab 1962 arbeitete er in einer Bürogemeinschaft mit Oberbürgermeister Dr. Hans Bremme, ab 1970 mit Dr. Dieter Koch. Ab 1983 betrieb er eine Sozietät mit Rechtsanwalt Peter Langebach, bis er 1991 seine Praxis an ihn übergab und die anwaltliche Tätigkeit beendete.
 
Tief im christlichen Glauben verwurzelt und der Katholischen Pfarrgemeinde St. Antonius verbunden, engagierte sich Dr. jur. Maximilian Bernards viele Jahre ehrenamtlich und brachte sein juristisches Fachwissen und seine Lebenserfahrung in die Tätigkeiten ein. Von 1955 bis 1991 war er Mitglied des Kirchenvorstandes und half von 1999 bis 2003 noch einmal aus. Als stellvertretender Kirchenvorstandsvorsitzender von 1961 bis 1973 unterstützte er drei Pfarrer: Dechant Wilhelm Zündorf, Pfarrer Paul Reiner Zeck, Pfarrer Dr. Klaus Dick (später Weihbischof in Köln). Am Bau der vierten Antoniuskirche war Dr. Bernrads durch seine Mitgliedschaft in der Jury des Architektenwettbewerbs beteiligt. „In der Zeit des Neubaus von Kirchen und Pfarrzentrum war er immer bereit, in schwierigen Situationen zu helfen und zu raten“, heißt es im Nachruf der Kirchengemeinde. Im Verlaufe seiner Mitgliedschaft im Kuratorium des St.-Petrus-Krankenhauses erlebte er zwischen 1961 und 1976 die Expansion der Kliniken St. Antonius in Form von Übernahmen des Marienheimes an der Hardt und des Elisabeth-Krankenhauses in Neviges. Auf der Basis der früheren Mütterschule wurde die Katholische Familienbildungsstätte gegründet, die nach der Jahrtausendwende in die Trägerschaft des Erzbistums gewechselt ist. 1966 eröffnete die Barmer Kirchengemeinde ihren zweiten Kindergarten auf dem Heidt, in der Ferdinand-Thun-Straße 8.
 
Bis zu seinem plötzlichen Tod nahm der 87-jährige Dr. Bernards am Leben der Kirchengemeinde St. Antonius teil und war stets bereit, Anregungen und Informationen zu geben. Pfarregemeinderatsvorsitzender Werner Zimmermann im Pfarrbrief: „Sein Rat und sein Glaubenszeugnis werden uns fehlen. Wir sind dankbar für all sein Tun und alle Arbeit. Möge Gott der Herr ihm reich vergelten, was er uns Gutes getan hat.“
Von 1954 bis 1969 war Dr. Maximilian Bernards im Vorstand des damaligen Katholikenausschusses, aus dem sich später der Wuppertaler Katholikenrat, das Gremium der katholischen Laien, entwickelte. Seine finanzwirtschaftlichen Kenntnisse brachte er von 1970 bis 1979 als Vertreter des Dekanates Elberfeld – Barmen – Remscheid in den Kirchensteuerrat des Erzbistums Köln ein.
 
Weitere Mitgliedschaften und Fördertätigkeiten: Von 1979 bis 1983 Vertreter des Erzbistums Köln in der Regional-KODA NRW. Von 1980 bis 1986 Mitglied im Bonifatiuswerk. Von 1954 bis 1975 Vorsitz des Altherrenzirkels des Unitas-Verbandes und Mitorganisator des traditionellen Akademikerballs in den Zoo-Sälen und des Primanertages bis 1992. Mitglied im Barmer Verschönerungsverein, Heidter Bezirks- und Bürgerverein, Bergischen Geschichtsverein, Förderverein der Kliniken St. Antonius, Verein für christliche Kunst der Bistümer Köln und Aachen, Katholischen Kaufmännischen Verein „Hansa-Merkuria“.
Der Heidter Bürgerverein erinnert sich an Bernards Engagement in Form der Begleitung des traditionellen Martinszuges und die über 30-jährige Ausschmückung aller Fenster seines Hauses mit Martinslaternen. Damit war Dr. Bernarads Vorbild für andere Mitbürger. Der HBV-Vorstand im „Heidter Blättchen 2008“: „Sein Engagement, sein Rat und sein Wissensarchiv werden uns sehr fehlen. In Dankbarkeit behalten wir Dr. Bernards in respektvoller Erinnerung.“
 
Für sein ehrenamtliches kirchliches Engagement ist Dr. Maximilian Bernards 1978 vom Papst die Auszeichnung „Ritter des Gregorius-Ordens“ verliehen worden.