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Herbert Schmitz

(kgc). Nächstebreck und das Dorf Bracken sind untrennbar mit dem Namen Schmitz verbunden. Einerseits wegen der familiären Hausbandweberei, aber auch durch Herbert Schmitz und sein ehrenamtliches Engagement um das Wohl der Nachbarschaft und ihrer Mitmenschen.
Licht der Welt
Herbert Schmitz wurde am 29. Mai 1929 in Nächstebreck, Bracken 18 (heutige Nummer 35), als Sohn des Hausbandweberehepaares Hermann und Anna Schmitz, geborene Köster, geboren. Mit seinen beiden Zwillingsbrüdern Hermann und Werner ist er in behüteter Umgebung der Familie aufgewachsen.
Schulische Bildung
Von 1935 bis 1943 besuchte Herbert Schmitz die Volksschule an der Wittener Straße. Anschließend ging der Junge zur Handelsschule, musste den Besuch aber kriegsbedingter Weise 1944 mit dem Notabschluss-Zeugnis beenden. Im März 1945 wurde er zum Arbeitsdienst eingezogen und kam in eine Kaserne in der Nähe des Oberbergischen Ortes Waldbröl. Herbert Schmitz erinnert sich: „In den ersten Wochen des Zweiten Weltkrieges kam ich dann Mitte April nach Hause, bevor die amerikanischen Truppen einmarschierten und den Krieg beendeten.“ Nach Kriegsende begann Schmitz eine Lehre in der elterlichen Bandweberei zur Ausbildung als Facharbeiter. 1948 hat er die Ausbildung mit der Gesellenprüfung abgeschlossen. Zu dieser Zeit hatte er aber schon an der Textilingenieurschule seine Ausbildung zum Ingenieur angetreten. 1950 hat Herbert Schmitz sein Examen mit Auszeichnung bestanden.
Familie
Herbert Schmitz hat 1953 seine Frau Ingeborg, geborene Leimbach, geheiratet. Tochter Barbara wurde 1956 geboren, Sohn Ralf 1961.
Berufliche Entwicklung
Nach der schulischen Ausbildung ist Herbert Schmitz in die Industrie gegangen und trat seine erste Anstellung bei der Firma Arthur Krommes in Unterbarmen am Haspel an. 1952 wechselte er zur Firma Julius Boos jun.. Heutiger Name: Boos Textil. Der Betrieb an der Liegnitzer Straße in Wichlinghausen wurde von Theo Kader geführt. Herbert Schmitz: „Ihm bin ich für meine berufliche Weiterentwicklung sehr zu Dank verpflichtet.“ Schmitz erhielt 1965 Prokura. In der Firmenleitung war er ab 1980 für den Bandbereich in Wuppertal und für das Gesamtcontrolling der beiden Werke Wuppertal und Goch zuständig. Insgesamt war Herbert Schmitz über 40 Jahre für Boos tätig!
Einsatz für Arbeitsschutz und Sicherheit
Seine Firma hat Herbert Schmitz ab 1973 bei der Textil- und Bekleidungsgenossenschaft zur Teilnahme an den konstituierenden Sitzungen angemeldet, die zweimal im Jahr stattfanden. Er war in drei Ausschüssen tätig und blickt zurück: „Es war mir immer ein Anliegen, etwas für die Sicherheit am Arbeitsplatz zu erreichen. 1973 wurde ich außerdem zum Beisitzer an das Sozialgericht Düsseldorf berufen und nahm dieses Ehrenamt 25 Jahre lang wahr. Ein Vierteljahrhundert gehörte er der Berufsgenossenschaft an.
Nachbarschaft
Herbert Schmitz hat 1985 gemeinsam mit Nachbarn in der kleinen Nächstebrecker Siedlung Bracken das Dorffest ins Leben gerufen, das im zweijährigen Abstand stattfindet. Zu den gemeinnützigen Tätigkeiten gehört die Gestaltung des Umfeldes. Über 25 Altstadtlaternen zieren heute den Ort, der einst den Haltepunkt Nächstebreck an der „Kohlenbahn“ von Hattingen über Sprockhövel und Schee nach Wichlinghausen hatte. Zu den monatlichen Aktivitäten gehört die Pflege des alten Bahnhofsgeländes. Daneben unterstützen die Brackener mit Spenden Schulen, Kirchen und Vereine. Herbert Schmitz: „Seit 1986 sind wir als gemeinnütziger Verein anerkannt und tragen den Namen „Interessenten der Dorfgemeinschaft Bracken“.“
Politik
1987 ist Herbert Schmitz in die Christlich Demokratische Union eingetreten.
Für Nächstebreck
1988 hat Herbert Schmitz von seinem erkrankten Vorgänger Werner Flasdieck den Vorsitz des Bürgervereins Nächstebreck übernommen: „Ich habe mich bis zum Rücktritt im Jahr 2002 gerne für die Belange der Nächstebrecker Bürger eingesetzt.“ Aus gesundheitlichen Gründen hat er im März 2002 auf der Jahreshauptversammlung den Vorsitz niedergelegt. Als Nachfolger wurde sein bisheriger Stellvertreter Hermann-Josef Richter zum ersten Vorsitzenden gewählt. Schmitz rückblickend: „Ich bin der Meinung, dass wir damit eine gute Wahl getroffen haben, weil Hermann-Josef Richter schon als CDU-Vorsitzender und Wuppertaler Bürgermeister einer der unseren war und sich in Jahrzehnten Verdienste um Nächstebreck erworben hat.“ In der gleichen Versammlung wählten die Mitglieder Herbert Schmitz zum Ehrenvorsitzenden.
Anerkennung
Als Anerkennung seiner verschiedenen ehrenamtlichen Tätigkeiten hat Herbert Schmitz 1991 das Bundesverdienstkreuz erhalten.
Gutes tun und darüber reden! Diesem Motto folgend zeichnet der Bürgerverein Nächstebreck seit 2009 verdiente Mitbürger für ihr ehrenamtliches Engagement mit der Goldenen Ehrennadel aus. War der inzwischen verstorbene Siegfried Hüsemann 2009 erster Empfänger, folgte ihm am 19. Mai 2010 anlässlich des Jahresempfangs in Herbert Schmitz ein weiterer langjähriger Weggefährte des Bürgervereinsvorsitzenden Hermann Josef Richter. Dem Lob seines Nachfolgers antwortete Herbert Schmitz mit ungebrochener Einsatzbereitschaft: „Trotz meiner 81 Jahre helfe ich gerne, wenn Hilfe gebraucht wird.“ Schmitz drückte Wichtiges in wenigen Sätzen aus: „Ideen kann man alleine entwickeln, aber das Umsetzen gelingt nur in der Gemeinschaft. Wir haben in Nächstebreck viel erreicht. Dankbar bin ich für viele Freundschaften, die mir durch den Bürgerverein ermöglicht wurden.“