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Kolpingfamilie

Historisches aus unserer Kolpingsfamilie
–    von unserem Mitglied Bernward Reineke –

Im letzten Programm unserer Kolpingsfamilie wies unser Präses Dirk Hemmerich auf den 300. Geburtstag der Pfarre St. Antonius in Barmen hin. Seit 154 Jahren trage auch unsere Kolpingsfamilie das Pfarrleben mit. Anhand einiger gesammelter alter Belege möchte ich an Vergangenes aus unserem Vereinsleben erinnern.
Zunächst zeige ich eine 1908 versandte Ansichtskarte mit der Abbildung der alten Barmer katholischen Kirche, die 1826 geweiht wurde.
 

Bereits 1867 begann ihr Aus- und Umbau sowie die Errichtung des hohen gotischen Turms. Diese „neue“, noch den älteren Mitgliedern bekannte Kirche hatte bis zu den Kriegszerstörungen 1943 Bestand.
Die genannten Änderungen am Kirchenbau ab 1867 wurden unter dem Dechanten Johann Peter Meisloch vorgenommen, der von 1843 bis an sein Lebensende 1896 Pfarrer von St. Antonius Barmen war. Dieser Priester hat auch unsere Kolpingsfamilie ins Leben gerufen. Er entsprach damals der Anregung einiger Gesellen, auch in Barmen einen solchen Verein zu gründen, der sich zunächst Katholischer Gesellenverein nannte. Der Gründungstag ist der 6. Januar 1854.
Im Totenzettel von Pfarrer Meisloch heißt es u. a.: „In all seinen Stellungen war er ein Priester nach dem Herzen Gottes.   . . . Und wenn seine Herde es vergäße, dann würden die Steine reden, dann kündete die Antoniuskirche in ihrer Erweiterung und Verschönerung, der Neubau der Johanniskirche in Oberbarmen, das Waisen- und Gesellenhaus beredt der Mit- und Nachwelt, wie ein Priesterherz gearbeitet . . .“.

 
Im Totenzettel wird also eigens auch das Gesellenhaus erwähnt. Das erste Versammlungslokal nach der Vereinsgründung befand sich im alten Pfarrhaus von St. Antonius im Unterdörnen, und zwar in einem Raum, der ursprünglich als Schule diente. 1867 erhielt die Kolpings-
familie ein eigenes Heim, und 1896 ging der Wunsch nach einem eigenen „Hospiz“ – also mit Übernachtungsmöglichkeit für wandernde Gesellen – in Erfüllung. Letzteres wurde mit 5 Betten eröffnet. Ständige  Um-  und  Ausbauten  führten  dazu,  dass  schon  vor dem 1. Weltkrieg 52 Betten zur Verfügung standen. Das ist einer Ansichtskarte zu entnehmen, die 1915 geschrieben wurde (siehe vorstehendes Bild). Sie zeigt uns das Katholische Gesellenhaus in der Gewerbeschulstraße Nr. 29/31. Auf der Rückseite dieser Karte ist eingedruckt: „Kath. Gesellenverein Barmen – 190 Mitglieder, 421 Ehrenmitglieder“. Gewiss stolze Zahlen!
Für ein rühriges Vereinsleben spricht eine andere alte Ansichtskarte mit der Abbildung der damaligen Turnabteilung des Vereins.
 

Diese Karte wurde 1908 von mehreren Kolpingmitgliedern anlässlich des Stiftungsfestes an „Wilhelm Rustemeier, Katholisches Gesellenhaus, Paris“ gerichtet. Ein Zeichen für die weltweite Verbreitung schon vor 100 Jahren.
Das Gesellenhaus an der Gewerbeschulstraße wurde im letzten Krieg durch Bomben total zerstört. Nach dem Krieg wurde das Trümmergrundstück verkauft. Der Erlös wurde für den Kauf des Grundstücks Unterdörnen 125 verwandt, auf dem das heutige Kolpinghaus steht. „Und neues Leben wuchs aus den Ruinen.“
 



Ehrung für Vorstand des Vereins Kolpinghaus.

 
Anlässlich der Mitgliederversammlung des Verein Kolpinghaus wurde den ausscheidenden Mitgliedern des Vorstandes Stefan Hußmann und Dr. Volker Tacke eine  besondere Ehrung zuteil.
Der Diözesanvorsitzende des Diözesanvorstandes Köln, Martin Rose, überreichte ihnen die Ehrenurkunde des Kolpingwerks mit Plakette. Er würdigte damit ihren großen Einsatz für den Erhalt des Kolpinghauses Wuppertal Barmen und damit für das ganze Kolpingwerk. Dieses ist um so anerkennenswerter, da sie selber keine Kolpingmitglieder sind. Auch wir als Kolpingfamilie können uns  nur diesem Dank anschließen.
Als neuer Vorsitzender wurde Herr Stephan Divoux und als  Vorstandsmitglied Herr Thomas Peters gewählt. Weitere Mitglieder im Vorstand sind Pfarrer Michael Grütering, Ludger Quick und Hans-Peter Gerke als einziges Kolpingmitglied .
Lothar Dröse
 
 
 
 

 

Bericht des neuen Vorstands des Verein Kolpinghaus.

Die Vorstandsverantwortung  im Verein Kolpinghaus übernahmen für viele Jahre Stefan Hußmann und Dr. Volker Tacke, die auf der Mitgliederversammlung am 12. Februar d. J. mit einem herzlichen Dank und aus ihrem Amt entlassen wurden. Auf der Suche nach einem Nachfolger für das Amt des Vorsitzenden sprachen mich Herr Hußmann und Pfr. Grütering schon vor längerer Zeit an. Immer noch verbunden mit St. Antonius signalisierte ich die prinzipielle Bereitschaft, den Vorsitz zu übernehmen, und so wurde ich auf der letzten Versammlung zum Vorsitzenden gewählt. Zum stellvertretenden Vorsitzenden wurde Thomas Peters gewählt. Zu meiner Person: Ich bin 50 Jahre alt, habe eine Familie mit zwei Kindern und bin als Medizinphysiker in der Klinik für Strahlentherapie des Helios Klinikum Wuppertal beschäftigt.
Als dringlichste Aufgaben liegen zur Zeit an: Die Beseitigung von raum-akustischen Problemen der im Saal des Kolpinghauses installierten schall-dämmenden Akustikdecke und die Behebung eines Wasserschadens im Bereich des Saales und des Vorraumes.
Zur Zeit hat sich die finanzielle Situation des Vereins auf hohem Niveau stabilisiert und es wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr ein ausgeglichenes Ergebnis erreicht. Zu den Einnahmen für Wohnraumvermietung kommen die Einnahmen für die Vermietung des Kolpinghaus-Saales an die Stadt Wuppertal.
 

Stephan Divoux

Am Samstag, dem 8. März 2008, treffen wir uns wie jedes Jahr im Laufe des Vormittags in der Aula des Europa-Gymnasiums Kerpen. So gegen 11 Uhr begeben wir uns mit Gerd Bock als Gruppenführer gemeinsam auf den Rundkurs.
Wir, das bedeutet 14 Mitglieder unserer Kolpingsfamilie.
An dieser Stelle sei dem Gerd ein Dankeschön gesagt, weil er sich jedes Jahr rührend darum kümmert, dass wir immer wieder in ungefähr dieser Gruppenstärke dort zum Wandern antreten können.
Durch das ehemalige Braunkohleabbaugebiert wandern wir im strahlenden Sonnenschein zum Papsthügel. Zu diesem aufgeschüttenten Abraumberg führt uns die erste Etappe. Der künstliche Berg ragt schon von weitem sichtbar über das flache Land empor.
Dort, am Fuße des „Feldherrnhügela“, befindet sich eine Stempel- un Tankstelle, an der wir unseren Durst bei gratis Tee oder bei b ezahlbarem kühlen Kölsch löschen können. Nach einer ausgiebigen Rast, bei der wir die mitgebrachten Bütterkes mit Tee un dkühlem Bier herunter gespült haben, stzen wir unsere Wanderung weiter fort. Wie jedes Jahr steht sie unter dem Motto: „Von Kerpen aus in alle Welt“. Dazu passt der Satz, den einst Bundespräsident Theodor Heuss geprägt hat: „Der Sinn des Reisens liegt in der Erreichung eines Zieles, der Sinn des Wanderns liegt darin, unterwegs zu sein.“
Doch der krönende Abschluss des Wandertages ist immer die hl. Messe, z.T. in der kölschen Mundart, in der Pfarrkirche St. Quirinus zu Kerpen-Mödrath.                     

Paul-Heinz Stelberg