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Grete Heublein

Aus dem Buch „Wuppertals Olympiageschichte“ (1996, Verlag J.H. Born GmbH) mit freundlicher Genehmigung von Herausgeber und Autor Peter Keller

Grete Heublein wurde am 29. Januar 1908 in Barmen geboren, lebte in der Leimbacher Straße, wurde 1926 erstes weibliches Mitglied der Sport- und Spielvereinigung Barmen (Vorläuferverein des ASV Wupper-tal) und gehörte zwischen 1928 und 1932 zu den besten deutschen Leichtathletinnen. Trainiert wurde sie von ihrem Schwager, dem Polizeimeister Eugen Stark. In dieser Zeit erzielte sie im Kugelstoßen ihre bes-ten Ergebnisse. Sie verbesserte dreimal den Weltrekord und erzielte mit 13,70 m ihre Bestmarke.

1928 startete die 20-jährige Grete Heublein bei den Olympischen Spielen in Amsterdam im Diskuswerfen. Ihre Paradedisziplin, das Kugelstoßen, war weder 1928 noch 1932 olympisch. Ihr Verein, die SSVg Bar-men, hatte mit ihrer Mitgliedschaft Leichtathletik-Neuland betreten, war technisch entwicklungsfähig und international unerfahren. Dennoch schaffte die hochgewachsene Barmerin im Endkampf den 5. Rang. Für Grete Heublein war es eine große Auszeichnung, dass sie nach 1928 auch für die Olympiade 1932 in Los Angeles nominiert wurde. Die Amerika-Reise war zwar ein schönes Erlebnis, doch der Olympiasieg blieb für „das blonde Kind vom Rhein“ ein unerfüllter Traum. Immerhin erlief die Diskuswerferin und Weltrekordle-rin im Kugelstoßen mit der 4 x 100 m Staffel einen achtbaren 6. Platz. Für die SSVg Barmen startete auch Werner Spannagel bei Olympia.

Grete Heublein absolvierte vier Leichtathletikländerkämpfe. Sie wurde sechsmal Deutsche Meisterin: vier-mal im Kugelstoßen, zweimal im Diskuswerfen. Bei den Frauen-Weltspielen 1930 wurde sie Weltmeisterin im Kugelstoßen mit 12,49 m.

Ihren Lebensunterhalt verdiente die als beischeiden geltende Grete Heublein von 1934 bis zur Pensionie-rung 1968 als Mitarbeiterin (Vorarbeiterin in der Werkzeugausgabe) im Bereich Technik der Elektrowerke Vorwerk & Co. Nachdem sie zuletzt im Altenheim Meckelstraße gelebt hat, ist sie am 2. März 1997 in Bar-men gestorben.