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Wilhelm Klugmann

(kgc). Dr. med. Wilhelm Klugmann lebte vom 3. Juni 1898 bis 6. Juni 1975. Er wohnte in Oberbarmen, gegenüber der katholischen Kirche St. Johann Baptist, an der Normannenstraße und hatte rund 50 Jahre im gleichen Haus neben der jetzt nach ihm benannten Treppe seine hausärztliche Praxis. Er war auch Geburtshelfer. Enkel Michael Grobel erinnert sich: „Mein Großvater wurde als ältestes von acht Kindern eines Volksschullehrer und einer Hausfrau geboren. Die Familie war nicht vermögend und es deshalb keineswegs selbstverständlich, dass Wilhelm Klugmann Abitur gemacht und Medizin studiert hat. Entscheidend war wohl ein Stipendium nach guten Leistungen.“ Dr. Klugmann und seine Frau Hedy (25. Januar 1900 bis 18. Oktober 1960) hatten zwei Töchter: Michael Grobels Mutter und Ärztin Hedy (9. März 1930-16. September 1996) und Eva (geb. 1931). Hedy Grobel-Klugmann führte die väterliche Praxis bis 1992 weiter. Das Familiengrab befindet sich auf dem Friedhof Liebigstraße.
Zum 75-jährigen Bestehen des Rittershauser Bezirksvereins bilanzierte der seit 1936 amtierende Dr. Wilhelm Klugmann in einer Festschrift 1961: „Im Rahmen der AG der Bürger- und Bezirksvereine Wuppertal-Ost hat der Rittershauser Bezirksverein sich für den Wiederaufbau des Opernhauses und der Ruhmeshalle (Haus der Jugend), für die Rückverlegung des Standesamtes Barmen von Elberfeld nach Barmen, sowie für die Erhaltung der Barmer Bergbahn (Stillegung 1959) eingesetzt. Als Aufgaben erwähnt der damalige Vorsitzende: grundsätzliche Existenz der Bürger- und Bezirksvereine; Behebung der Not an Krankenhausbetten; Gesamtverkehrsplan für die Stadt Wuppertal einschließlich Umgehungs-/Entlastungsstraße (B326/A 46); Flugplatzfrage (Langerfeld); Anlage von Gesundheitsparks. Zum Geburtstag wünschte sich der Verein den baldigen Ausbau der Berliner Straße zur Talstraße, den Bau eines Tunnels im Zuge der Wichlinghauser Straße von Rittershausen unter der Wupper und Eisenbahnstrecke her nach Heckinghausen und den Bau einer Realschule in Oberbarmen, der heutigen Max-Planck-Schule im Schulzentrum Ost.
Zum Schluss erinnerte Dr. Klugmann 1961 an einen bewährten Spruch: Was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen! In wie weit die Wünsche, dass der Bezirksverein wachsen, blühen und gedeihen möge, in Erfüllung gehen, ist mangels Dokumente nicht bekannt. Die Archivunterlagen enden um 1970. Vielleicht auch deshalb, weil Dr. Wilhelm Klugmann 1975 gestorben ist. 1996 behauptete der inzwischen verstorbene Max Anton Jodokus Bönner, dass der Verein noch bestehe. In der Öffentlichkeit ist der Bezirksverein nicht mehr aufgetreten. Das 1996 nachgefolgte Bürgerforum Oberbarmen forscht nach Unterlagen und Fotos zu den früheren Bezirksvereinen in Rittershausen und Wupperfeld und zur Person Wilhelm Klugmann. Leihunterlagen nimmt Peter Hansen in der „Färberei“ am Stennert entgegen.
Als der Stadtverband der Wuppertaler Bürger- und Bezirksvereine am 5. Oktober 1997 in der Gesellschaft Concordia seinen 40. Geburtstag feierte, gedachte er seines ersten Vorsitzenden, denn nach seiner Wahl am 23. Mai 1957 vertrat der Oberbarmer Arzt und Vorsitzende des Rittershauser Bezirksvereins, Dr. Wilhelm Klugmann, die Interessen der damals 24 Vereine. Gründungsanlass war eine gemeinsame Abwehrreaktion gegen Angriffe auf ihre selbstständige Existenz durch den Hauptausschuss des Stadtrates in 1956, wonach die Ämter der Stadtverwaltung Eingaben der Vereine an die Bezirksvertretungen zur Stellungnahme weiter leiten müssen. Später wurde eine Rücknahme der Anweisung durch den Oberbürgermeister erreicht.

15.12.2006