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Kurt Schnöring

(kgc). Kurt Schnöring, 1939 in Wuppertal geboren, ist durch zahlreiche Buchveröffentlichungen (über 40) bekannt geworden und hat es geschafft, den Beruf des Journalisten, beispielsweise in der Funktion des Redakteurs (28 Jahre, „Wuppertal-Magazin“, „Wupperbrücke“ für im Ausland lebende Wuppertaler), Leiter der Presseabteilung (26 Jahre) und stellvertretenden Leiters im Presse- und Informationsamt der Stadt Wuppertal, mit der Tätigkeit des Hobbyhistorikers in Einklang zu bringen. Zuvor war er in Düsseldorf und Köln tätig, dann Redaktionsleiter des traditionsreichen „Wuppertaler Stadt-Anzeigers“, der 1974, nach 140 Jahren, vom einheimischen Staats-Verlag aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt wurde. „Wir haben einen Glücksfall vor uns,“ erklärte Dr. Jürgen Wilhelm, Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland, als er am 10. Dezember 1990 den Rheinlandtaler an Kurt Schnöring überreichte, „von Haus aus Journalist mit natürlicher Begabung, Themen in die richtige, lesbare und den Bürger interessierende und ansprechende Form zu bringen. Was er recherchiert hat, kann er populär und für jedermann verständlich darbieten.“ Der überzeugte Ronsdorfer hat historische Ereignisse für Menschen folgender Generationen erfühlbar und er-fahrbar gemacht. Dabei hat Schnöring unbequeme Daten der Geschichte, etwa aus der Nationalsozialisti-schen Zeit, zu Tage gefördert und zahlreiche Veröffentlichungen über das dunkelste Kapitel deutscher Ver-gangenheit verfasst. „Die bergische Regionalgeschichte hat Kurt Schnöring im buchstäblichen Wortsinne zu seiner wichtigsten beruflichen „Nebensache“ gemacht“, meinte der Laudator.
Herausragende Veröffentlichungen waren 1974 die Pressegeschichte unter dem Titel „Es begann 1834…“, in den 1980er Jahren das Buch „Auschwitz begann in Wuppertal“, die Chronik Wuppertals von 1929-1989, die „Geschichte der Stadt Wuppertal“, 1989 ein alternativer Stadtführer mit dem prägnanten Titel „Wupper-tal“, dazu einige Bild- und Sammelbände und gemeinsame Werke mit Hans „Ötte“ Geib. Es waren etliche bergische Schmunzelgeschichten und Anekdoten „aus der Bergischen Dröppelmina“, die die beiden Kolle-gen veröffentlichten. Widerstandskämpfer porträtierte er in der Schriftenreihe „Wuppertaler Biographien“. An Klaus Goebels Bänden „Wuppertal in der Zeit des Nationalsozialismus“ wirkte er mit. Die Illustration seiner Bücher bestritt Schnöring vielfach mit Bildern und Postkarten aus seiner umfangreichen Privatsamm-lung.
Kurt Schnöring hat wissenschaftliches Wissen mit engagierter Berichterstattung kombiniert. Und er vermit-telt sein Wissen persönlich, in alternativen Stadtrundfahrten, Führungen und Vorträgen. Lehrer, Schüler, Jugendgruppen und Gewerkschafter hören gleichermaßen interessiert zu. Das gilt ebenso für die von ihm ins Leben gerufenen Plattkaller-Abende im Brauhaus. Dr. Jürgen Wilhelm: „Ohne Kenntnisse von der Ver-gangenheit lässt sich die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten.“

28.12.2007