Hermann Josef Richter wurde am 1. Februar 1944 im ostwestfälischen Ort Nieheim geboren. Dort hatte die Barmer Ersatzkasse nach dem Zweiten Weltkrieg und Abschied aus Berlin eine neue, vorübergehende Heimat für ihre Hauptverwaltung gefunden. Von dort zog der Zwölfjährige 1956 mit seiner Familie nach Wuppertal.
Hermann-Josef Richter ist mit Ehefrau Ilse verheiratet.
Mitte der 1960er Jahre trat Hermann-Josef Richter in die Dienste des Schuhhauses Klauser ein und stieg zum Prokuristen und zuletzt zum Geschäftsführer auf. Unter seiner Führung expandierte das Unternehmen der Familie Prange, eröffnete zahlreiche Filialen und übernahm 2009 die deutschen Filialen der Schuhmarke Salamander.
Früh hat sich Hermann-Josef Richter politisch und ehrenamtlich engagiert. An erster Stelle stand sein Heimatstadtteil Nächstebreck, dem seine ganze Zuwendung galt. Das „Nächstebrecker Jahrbuch“ informierte nach dem Heckinghauser Vorbild über alles Wissenswerte im Stadtteil. Er übernahm den Vorsitz der Stadtbezirks-CDU und initiierte Veranstaltungen, die Wuppertal-weit Beachtung fanden: Winterwanderung, Osterfeuer, Heimatfest, Kinderfest und Weihnachtsfeier. Alle Jahre wieder trafen sich viele Menschen im hohen Nordosten der Stadt, dessen Ortsbild sich auch deshalb deutlich verbesserte, weil Hermann-Josef Richter es verstanden hat, Kräfte zu bündeln (Arbeitsgemeinschaft Nächstebrecker Vereine), Ideen zu entwickeln, zu organisieren, Menschen zu motivieren und zu führen. Straßen wurden zu Alleen, Verkehrsüberwege schützen noch heute Fußgänger. Als zweiter Vorsitzender des Bürgervereins Nächstebreck hat er viele Jahre seinen Vorsitzenden Herbert Schmitz unterstützt. Erst nach Ende seiner politischen Karriere löste Richter seinen ehrenamtlichen Chef ab.
Nachdem Hermann-Josef Richter dem Stadtbezirk Nächstebreck im Rat der Stadt Wuppertal eine klare Stimme gegeben hatte, rückte der Stadtverordnete zum christdemokratischen Fraktions- und Parteivorsitzenden auf. Von 1994 bis 1999 repräsentierte er als Nachfolger seines Parteifreundes Kurt Drees die Stadt als Bürgermeister. Er war maßgeblich an der Errichtung des Technologiezentrums auf dem Lichtenplatz beteiligt. Bei der Kommunalwahl 1999, mit Direktwahl des Oberbürgermeisters, misslang nach heftigem Wahlkampf gegen den SPD-Amtsinhaber Dr. Hans Kremendahl der Griff nach dem höchsten Amt der Stadt Wuppertal. Seine Partei gewann die Mehrheit im Stadtrat, doch ihr Spitzenkandidat verlor. Hermann-Josef Richter legte sofort alle politischen Ämter nieder und engagierte sich fortan (primär) im Bürgerverein Nächstebreck und in der Hospizbewegung.