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Max Albert Molineus

Dr.-Ing. h.d., Max Albert Molineus, Geheimer Kommerzienrat, * 24.3.1855 in Barmen, † 28.07.1925 in Barmen war Mitglied der Handelskammer zu Barmen von Januar 1898 bis März 1917, Mitglied der Handelskammer für den Wuppertaler Industriebezirk von April 1917 bis Juli 1925, Präsident der Handelskammer zu Barmen von September 1906 bis März 1917 und Präsident der Handelskammer für den Wuppertaler Industriebezirk von April 1917 bis Dezember 1919.

Aus einer alten Wermelskirchener Bürgerfamilie stammend, kam 1773 der Großvater von Max Albert Molineus, Johann Wilhelm Molineus, nach Barmen. Dieser wurde 1795 Teilhaber der Korden- und Litzenfabrik seines Onkels Johann Arnold Braß, der Firma Bredt & Braß, die er 1815 als alleiniger Inhaber unter der Firma Molineus & Co. weiterführte. Sein Vater, Albert Molineus, trat Mitte der 50er Jahre, er selbst 1879 als Teilhaber in die Firma ein, nachdem er zuerst in Berlin studiert und seine kaufmännische Ausbildung in Paris, London und Spaniern vollendet hatte. 1880 heiratet er Anna Marina de Weerth (geb. 23.06.1863, Slupowo, Bez. Bromberg), Tochter des aus Elberfeld stammenden Peter de Weerth, Rittergutsbesitzer von Slumpowo. 1886 trat er mit dem Plan einer Stadtseilbahn, die von der Cleferstraße bis zum Toelleturm führen und durch eine Dampfmaschine angetrieben werden sollte, an die Öffentlichkeit. Er wurde damit einer der Väter der Barmer Bergbahn, die am 16 April 1894 als elektrisch betriebene Zahnradbahn in Betrieb genommen wurde. 35 Jahre Lang (1890-1925) war er Stadtverordneter der Stadt Barmen. Als solcher war er vor allem der wirtschaftliche Berater des Barmer Oberbürgermeisters. 1898 wurde er in die Barmer Handelskammer gewählt, um 1906 die Nachfolgeschaft von Philipp Barthels als Präsident anzutreten. Ihm verdankte die Kammer die Schaffung einer Verkehrskommission, wie er überhaupt großen Anteil an der Verbesserung des Verkehrswesens, speziell der Eisenbahnverhältnisse hatte. Molineus war langjähriges Mitglied im Bezirks- und Landeseisenbahnrat. Gleichfalls gehörte er dem „Wirtschaftlichen Ausschuß beim Reichsamt des Innern“ an. Dem beruflichen Bildungswesen galt ebenfalls seine Fürsorge. Wesentlich beteiligte er sich an der Einrichtung von freiwilligen Prüfungen für die kaufmännischen Lehrlinge. Vor allem auf seine Anregung hin kam es 1917 zur Wiedervereinigung der Handelskammer von Barmen und Elberfeld. Die vereinigte Kammer wählte ihn dann zu ihrem Präsidenten. Anläßlich seines Rücktritts – im Verschmelzungsvertrag war die Amtszeit auf drei Jahre festgelegt worden – überreichte ihm die Kammer ein in der Königlichen Porzellan-Manufaktur hergestellte Vase. Als zugewähltes Mitglied blieb Albert Molineus noch bis zum seine Tode mit der Kammerarbeit verbunden.

Auch im geistigen Leben der Stadt nahm er eine führende Stellung ein; u.a. war er Vorsitzender der Barmer Ortsgruppe des Bergischen Geschichtsvereins und gehörte dem Vorstand der Konzert-Gesellschaft sowie des Kunstvereins an.

Seine Verdienste wurden in vielfacher Weise gewürdigt, vor allem durch die Verleihung der Titel Kommerzienrat im Jahre 1901 und Geheimer Kommerzienrat im Jahre 1912. Die Technische Hochschule in Aachen verlieh im Jahre 1922 die Würde eine Dr.-Ing. h.c. Die Stadt Barmen benannte später eine an der Barmer Bergbahn gelegene Straße nach seinem Namen.

Quelle: Festschrift zum 125 jährigen Jubiläum der Industrie- und Handelskammer Wuppertal am 17. Januar 1956