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Initiative zum Neubau der Barmer Bergbahn

50 Jahre nach ihrer Stilllegung
Initiative zum Neubau der Barmer Bergbahn

(kgc). „Wir glauben und hoffen, dass wir eines Tages wieder hier stehen, um die Wiedergeburt unserer lieben alten Barmer Bergbahn zu feiern.“ Diese Worte wählte Dr. Herbert Krefft, als unter Bürgerprotest die Zahnradbahn am 4. Juli 1959 zum letzten Male zwischen Clef und Toelleturm verkehrte. Kaum ein anderes Ereignis der Stadtgeschichte ist den Menschen so in Erinnerung geblieben, wie dieses ungewöhnliche Verkehrsmittel, dass bei der Betriebsaufnahme am 16. April 1894 die erste elektrische, zweigleisige Zahnradbahn der Welt war. 65 Jahre später setzte eine eigenartige Legendenbildung ein.

 

Den 50. Jahrestag der Stilllegung nimmt Marcus Bennighoven im Sinne von Dr. Herbert Krefft zum Anlass, mit der Gründung eines Fördervereins „Die Barmer Bergbahn e.V.“ einen ernst gemeinten Anlauf zu wagen, die Zahnradbahn mit Trasse, Brücke, Gebäude und Wagenpark neu zu bauen und zu betreiben. Dabei ist die Zeit denkbar schlecht gewählt. Die Wirtschafts- und Finanzkrise wird von Geldinstituten zur Verknappung des Geldes genutzt. Alle öffentlichen Hände vom Bund über das Land bis zur Stadt sind überschuldet und scheiden als Förderer aus. Die Stadtwerke hatten Mühe, wenigstens drei Schwebebahnstationen zu rekonstruieren und scheiden als Betreiber aus. Die ehemalige Talstation Am Clef ist durch das Heizkraftwerk überbaut, ebenso die Wagenhalle durch die Verwaltung der Unternehmerverbände. Ebenso wichtig: das Kundenklientel würde sich allein auf den Tourismus und Verkehrsfreunde beschränken, denn im Berufsverkehr sind die nach Ronsdorf durchfahrenden Busse bequemer.

Dennoch wünscht sich Marcus Benninghofen, der in Laaken die Agentur für Kultur- und Naturförderung „Wupperscout“ betreibt, dass nach dem Beispiel der Wuppertal-Bewegung einmal Aufbau und Betrieb einer neuen Bergbahn geprüft und kalkuliert werden: „Wir brauchen eine wirtschaftliche und kulturelle Bereicherung für unsere Stadt, die aus dem Dornröschenschlaf geweckt werden muss.“ Unter Aufbruch versteht Benninghoven auch die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Er setzt auf Förderung und Unterstützung durch die lokale Industrie. Und weiter: „Wir dürfen nicht tatenlos zusehen, wie unsere Stadt immer mehr verkümmert und müssen ihr eine neue Lebensqualität geben. Eine neue Barmer Bergbahn wäre ein Anfang. Es gibt viel zu tun. Packen wir es an!“

Der Barmer Bezirksbürgermeister Hans Hermann Lücke hat aber im Laufe der Jahre Signale vernommen, dass es Ideen für einen Neubau gibt. „Die Vision muss bleiben“, waren seine Worte zur Präsentation des neuen Bergbahn-Buches. Nun bleibt spannend abzuwarten, wie viele Visionäre sich am 19. Oktober um 19 Uhr im historischen Restaurant „Zur Alten Bergbahn“ an der Sachsenstraße 2 einfinden. Ziel ist die Gründungsversammlung für einen Förderverein. „Menschen mit verschiedenen Talenten und Ideen sind eingeladen“, erklärt Marcus Benninghoven, der telefonisch via 0163/1537347 ansprechbar ist.