Home » Barmer Köpfe » Karl Dittmann

Karl Dittmann

Karl Dittmann wurde am 16. Juli 1932 in der Appellstraße in Wichlinghausen geboren. 1937 ist er mit der Familie in die Einfamilien-Heimreichstätte Konradswüste umgezogen und lebte seit 1954 in der Straße Am Hufeisen 15, gemeinsam mit seiner Frau Margret, geborene Reith. Gestorben ist Karl Dittmann nach langem Leidensweg am 12. April 2009. Die Urnenbeisetzung fand auf dem Friedhof Norrenberg an der Theodor-Fontane-Straße statt.

Nach Grundschule und Gymnasium kam Karl Dittmann 1943 ins KLV-Lager Holland und 1944 ins Ost-Erzgebirge. Von dort machte er sich – Ende des Zweiten Weltkrieges – am 6. Mai 1945 zu Fuß auf den Heimweg an die Wupper und war 16 Tage unterwegs. Im September 1945 schloss er die Volksschule ab und machte von 1946 bis 1949 eine Lehre als Gärtner. 1954 folgte eine zweieinhalbjährige Lehre zum Großhandelskaufmann. 1960 begann die 46-jährige Zeit der Selbstständigkeit (Gala-Bau, Wasserpflanzen- und Zierfischgroßhandel).

Die Liebe zur Musik wurde 1963 in geregelte Bahnen gelenkt, als Karl Dittmann mit einem Gesangsstudium bei Kammersänger Ph. Rasp. begann. Die Fortsetzung folgte 1967 an der Musikhochschule Köln, mit dem Abschluss als Opernsänger 1969. Von 1970 bis 1974 sang der Baß0-Bariton Karl Dittmann am Landestheater Coburg und bewährte sich in 16 Hauptpartien als Charakter- und Heldenbariton. Karl Dittmann blickte einmal zurück: „In dieser Zeit führten meine Frau und mittlerweile zwei Kinder den Betrieb mit drei Angestellten alleine.“ 1975 kehrte er nach Wuppertal zurück. Der OTB-Gesangsabteilung gehörte Dittmann seit 1959 an.

1947 ist Karl Dittmann in die TSG 1888 Oberbarmen, einem Vorläuferverein des Oberbarmer Turnerbundes, beigetreten und spielte in der Handball-Jugend B. 1848 entstand der OTB. Dittmann wurde ab 1. Oktober 1948 als Mitglied geführt, 1949 zum Senioren erklärt und spielte bis 1956 in der ersten Mannschaft, wechselte dann zu Grün-Weiß in die Feldhandball-Oberliga. Wegen der Leichtathletik ging Dittmann zum BTV. Ab 1950 startete er für den OTB und wurde über 3.000 Meter Kreisjugend- und Niederrheinmeister. Bei der Westdeutschen Meisterschaft belegte er den zweiten Rang, bei der „Deutschen“ lief er auf den 4. Platz. Die sportliche Bilanz lässt sich noch ergänzen. Zwischen 1951 und 1959 29mal Kreismeister, 12mal Niederrheinmeister, 3mal westdeutscher Meister, in den Disziplinen 3.000 Meter, Speerwurf, Diskuswerfen, Fünfkampf.
Zwar gehörte Karl Dittmann zum deutschen Vorbereitungsteam für die Olympischen Spiele 1952 in Helsinki, doch beim letzten Vorbereitungsrennen über 3.000 Meter in der Berliner Funkturmhalle im April stürzte Dittmann auf der Holzbahn. Die sechswöchige Pause bedeutete das Aus für den Olympiatraum. Die Legende Arthur Lambert trainierte Karl Dittmann!

Für den Tennisclub Wuppertal-Beyenburg-Bemberg war Karl Dittmann von 1975 bis 1995 aktiv und spielte in der Senioren-Verbandsliga.

Mit der Kombination aus Musik und Sport hatte Karl Dittmann schon zu Lebenszeiten einen Platz in der Galerie der „Barmer Köpfe“ verdient.