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Karl-Otto Dehnert

(kgc). Sie nannten ihn „K.-O.“ und meinten Karl-Otto Dehnert, den ausgewiesenen Wirtschaftsfachmann aus Wichlinghausen. Der gebürtige Barmer engagierte sich als Vorstandsmitglied des Nordstädter Bürgervereins für seinen Stadtteil. Wegen seiner ausgewogenen Wortwahl und ausgleichenden Art genoss er hohes Ansehen und Respekt.
Karl-Otto Dehnert wurde am 1. Januar 1919 geboren. In Wichlinghausen zuhause, waren Familienausflüge in den Nordpark üblicher als in die Barmer Anlagen. Wenn die Zeit reichte, fuhr man mit der Barmer Bergbahn (1894-1959) zum Planetarium, Luftkurhaus und Toelleturm. Später, 1958, saß Dehnert mit im Rat der Stadt, als die Stilllegung beschlossen wurde. Seine Stimme gehörte zwar zu den sechs Gegenstimmen, aber dennoch, so der Politiker und Geschäftsmann Jahrzehnte später, „gab es keine andere Entscheidungsmöglichkeit. Die Bergbahn erforderte täglich einen Zuschuss von 800 Mark, und für die dringend notwendigen Instandsetzungen der Gleise und den Neukauf von rollendem Material, gaben die Stadtwerke, in deren Aufsichtsrat ich saß, einen Investitionsbedarf von 1,5 Millionen Mark an. Dieser Betrag war nicht aufzubringen. Ich bin auch der Auffassung, dass fünf verschiedene Systeme (Schwebebahn, Eisenbahn, Straßenbahn, Bus und Bergbahn) nicht tragbar sind. Deshalb auch das Ja zur Straßenbahn-Stilllegung.“
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges schloss sich Dehnert der Deutschen Konservativen Partei an, die später in der Freien Demokratischen Partei aufging. 1954 wurde er erstmals in den Kreisvorstand der Liberalen gewählt. Von 1956 bis 1989 engagierte sich Karl-Otto Dehnert im Stadtrat. Ehrenamtlicher Bürgermeister war der Kommunalpolitiker von 1961 bis 1964 und nochmals von 1975 bis 1984.
Schwerpunkte seiner kommunalpolitischen Arbeit waren wirtschaftliche Themen. Dehnert war Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaftsförderung und Baufinanzierung, Finanzen und Verkehr.
Der engagierte Politiker wurde 1973 mit dem Großen Verdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet und erhielt 1976 den Ehrenring der Stadt Wuppertal. „Auch außerhalb des Rates hat er sich für die Belange Wuppertals eingesetzt“, erklärte Oberbürgermeister Peter Jung zum Tode Dehnerts. Am 26. Oktober 2004 hat Karl-Otto Dehnert 85-jährig für immer die Augen geschlossen.