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Heinrich Eisenlohr

(kgc). Südlich des Unterbarmer Friedhofes zweigt von der Oberbergischen Straße ein Weg Richtung Gartenanlage „Waldfrieden“ ab, der von zwei Steinsäulen gesäumt wird. Beide Denkmäler auf der Kaiser-Friedrich-Höhe waren früher von Büsten gekrönt und erinnern noch heute an verdiente Barmer Bürger, die scheinbar viele Gemeinsamkeiten im unermüdlichen Einsatz für ihre Heimat- und Vaterstadt hatten: Heinrich Eisenlohr und Otto Jäger.

Heinrich Eisenlohr lebte vom 15. April 1816 bis 8. Januar 1899 und war mit Garnen handelnder Barmer Kaufmann. Er wirkte 33 Jahre in der städtischen Armenverwaltung und war 1873 Mitbegründer einer Anstalt für verlassene Kinder, für die er 23 Jahre (Vorsitz von 1871 bis 1880) aktiv war. Eisenlohr war Mitglied der Direktion des Barmer Krankenhauses im Kleinen Werth, des Kuratoriums der Unterbarmer höheren Töchterschule, der städtischen Schuldeputation und der Sanitätskommission. Er förderte den „Krieger-Hilfs-Verein“. In der Barmer Baugesellschaft für Arbeiterwohnungen saß er dem Aufsichtsrat vor.

Im Barmer Verschönerungsverein (28 Jahre Vorstandsmitglied) folgte Heinrich Eisenlohr Otto Jäger im Vorsitz des Komitees zur Verschönerung der Unterbarmer Anlagen nach. Vor der Einrichtung eines Barmer Garten- und Forstamtes betreute der Verschönerungsverein die städtischen Grünflächen und war deshalb auch für Unterbarmen zuständig.

Ab dem 1. Juli des Dreikaiserjahres 1888 war Heinrich Eisenlohr Abgeordneter des Provinziallandtages. Am 14. April 1896, dem Vorabend seines 80. Geburtstages, wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Barmen ernannt, weil er ab dem 1. Januar 1854 45 Jahre ununterbrochen als Mitglied der nationalliberalen Partei der Stadtverordnetenversammlung angehörte. Als Dank wurde ihm eine Straße beim Toelleturm „geschenkt“. Für seine hervorragenden Dienste um die Verwundeten und Kranken im Jahre 1870/71 verlieh der Kaiser Eisenlohr den Kronenorden 4. Klasse mit rotem Kreuz am erinnerungsband. Im September 1893 erhielt er den Roten Adlerorden 4. Klasse.

Ein Jahr nach seinem Tod wurde ein Denkmalkomitee unter Vorsitz des Barmer Oberbürgermeisters Dr. August Lentze gebildet, das vermutlich eine Spendenaktion durchgeführt hat. Die Einweihung des Eisenlohr-Denkmals, einer grabähnlichen Anlage im Schatten eines mächtigen Baumes mit überlebensgroßer Büste auf einem etwa zwei Meter hohen Granitsockel, fand am 22. Mai 1900 statt. An das Denkmal umgebende niedrige Eisengitter erinnert heute nur noch ein Steinrahmen. Die Bronzebüste schuf ein Lehrer der Barmer Kunstgewerbeschule: Wilhelm Giesecke. 1961/62 ist das Denkmal instandgesetzt worden und die Büste danach in Verlust geraten.