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Engels-Garten

Die Grünfläche, die einst im Norden von der Wuipper begrenzt wurde, war bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine Wies für die Garnbleicherei. Nach der Aufgabe der Bleicherei nutzte die Familie Engels ab etwa 1820 die freigewordene Fläche als Privatgarten. Es wurden Bäume angepflanzt, die teilweise noch heute den Park beherrschen, und ein Springbrunnen angelegt.
Nach dem Abbruch der nach dem Zweiten Weltkrieg (1939-45) entstandenen Behelfsbauten, auf den Fundamenten des 1942 zerstörten Geburtshauses von Friedrich Engels (28.11.1820-05.08.1895) stand eine Wohnbaracke, an der Engelsstraße ein profisorischer Flachbau, der zunächst ein Hotel und später das städtische Garten- und Forstamt beherbergte – erlebt der Garten 1975 eine völlige Umgestaltung als öffentliche Grünfläche. Im Zuge der „Regionale 2006“ fand eine vorsichtige Renovierung des Parks statt.

1989, Aus „Wuppertal, ein Stadtführer, Kurt Schnöring, GraphiumPress

Haus Engelsstraße 8, Friedrich Engels sen.

Das linke der beiden verschieferten bergischen Patrizierhäuser in der Engelsstrasse wurde vom Großvater Friedrich Engels 1775 erbaut und ist seit 1970 Museum. Das Geburtshaus des berühmten Kommunisten bildet heute zusammen mit dem Gebäude der ehemaligen Firma Kannegießer das Historische Zentrum. Es wurde 1961 von der Stadt Wuppertal erworben und ist zum 150. Geburtstag von Friedrich Engels eine ständige Ausstellung über sein Leben und Schaffen geworden. Darüber hinaus beherbergt das Gebäude ebenso eine Forschungsstelle zum Sozialismus sowie zur Stadtgeschichte. Aber nicht nur an ihn wird hier erinnert, sondern auch an andere Wuppertaler Persönlichkeiten, die in das Geschichtsbuch eingegangen sind. Einen weiteren Teil des Historischen Zentrums stellt das Museum für Frühindustrialisierung dar. Es ist in dem alten Werksgebäude untergebracht, das der Familie Engels als Bänder- und Litzenfabrik gedient hat und später in den Besitz der Großrösterei Kannegießer übergegangen ist. Hier wird die wirtschaftliche, industrielle und soziale Entwicklung der Stadt im 18. und 19. Jahrhundert dokumentiert. Vor den Häusern befindet sich der blumenreiche Engelsgarten, der bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine Garnbleichwiese war.

01.01.2008, Wikipedia, Wolfgang Mondorf

Engels–Monument

Die von Alfred Hrdlicka (27.02.1928-) geschaffene 3,2 Meter hohe und acht Tonnen schwere Marmorplastik wurde 1981 (Enthüllung 02.07.1981) aufgestellt. Das Monument symbolisiert die zerbrechenden Ketten der Arbeiterschaft. Damit wollte der Bildhauer und überzeugte Sozialist dem Kampfgefährten von Karl Marx ein ungewöhnliches Denkmal setzen und Denkanstöße geben.
Mit der Aufstellung der Skulptur, die Hrdlicka im Auftrag der Stadt Wuppertal schuf, wurde ein heftiger kommunalpolitischer Streit über die Aussage und Kosten des Kunstwerkes nach fünfjähriger Dauer beendet.
Als das „Denkmal für den Engelsgarten“ endlich aufgestellt und eingeweiht war, da lag auch schon Dokumentation über den mühevollen Werdegang des Engels-Denkmals auf dem Tisch. Das starke Werk, zusammengestellt von dem Wuppertaler Journalisten und Galeristen Enno Hungerland, zierte auf der Rückseite eine Röntgenaufnahme: des Künstlers Rückgrat, ruiniert bei der Arbeit an dem Denkmal aus schneeweißem Marmor. Der Wiener Alfred Hrdlicka, dessen Name der ehemalige Wuppertaler Oberbürgermeister Gottfried Gurland auch bei der Einweihung vor 1.000 Zuschauern noch nicht richtig aussprechen konnte, hat sich immer dagegen gewehrt, dass die Statue als sein Lebenswerk bezeichnet wurde. Solange der Mann noch lebt und von ungebrochener Schaffenskraft ist, erscheinen solche Einstufungen vorschnell, doch gehört die Wuppertaler Plastik gewiss zu seinen herausragenden Werken. Berühmt wurde die Arbeit jedoch durch den Rummel, der schon entstand, bevor Hrdlicka den ersten Schlag getan hatte, und der von Journalisten und Leserbriefschreibern mit Hingabe gepflegt wurde. Schuld an der Publizitätswelle waren wieder einmal die Politiker (obwohl die natürlich sagen, dass der Künstler mit seinen finanziellen Nachforderungen Schuld war) und die Marmorlieferanten im italienischen Carrara. Denn eigentlich war ein anderes Denkmal für den Engelsgarten geplant. Erste Skizzen aus dem Jahre 1976 zeigen ein aufgeklapptes Buch, aus dem Figuren hervorquellen: angeregt von dem Engels Wort „Die Metamorphose des Geschriebenen“. Eine Düsseldorfer Galerie, von der Stadt als Vermittler eingeschaltet, schloss mit Hrdlicka einen Vertrag über 130.000 Mark ab. Im Jahr darauf passierte der Katastrophe erster Teil: Um Zeit zu sparen, lässt er den Carrara ausgesuchten Marmorblock vor bearbeiten. Das misslingt so gründlich, dass der Block unbrauchbar wird. Zum Retter in der Not wird ein bei anderer Gelegenheit bestellter Marmorblock, der kurz danach in Hrdlickas Wiener Atelier angeliefert wird.. Wie besessen von der neuen Idee, „mit dem seltsamen Trick der Unklarheit die Masse auf engem Raum“ darzustellen, macht sich Hrdlicka an die Arbeit an seinem Rundum-Denkmal; armtiefe Löcher treibt er in das Gestein, zeitweise bis zu den Knöcheln in Schutt stehend und sich nebenher mit den Zerstörern in Carrara, der Düsseldorfer Galerie und den Wuppertaler Verantwortlichen streitend. Letzte haben nämlich erst aus Zeitungsveröffentlichungen erfahren, dass der Künstler mittlerweile an einem anderen Werk arbeitet. Hatte es schon beim Grundsatzbeschluss im Oktober 1976 heftige Auseinandersetzungen im Stadtrat gegeben, wird ab 1978 die Diskussion immer emotionaler. Die CDU, die von Anfang an eine kommunistische Wallfahrtsstätte im Engelsgarten befürchtete, versuchte bis zum letzten Moment, das Denkmal zu verhindern. Ein übriges taten Hrdlickas Nachforderungen. Seine Idee, das Engels-Wort „Ihr habt nichts zu verlieren als eure Ketten“ Bildnis werden zu lassen, ist nicht nur noch ambitioniert, sondern einfach auch arbeitsaufwendiger. Kunstexperten sind sich heute einig, dass die zuerst vereinbarten 130.000 Mark für das Denkmal, das jetzt in Wuppertal steht, schlicht ein Witz gewesen wären. Da Hrdlicka nun einmal Künstler und kein Verhandlungsgenie ist, bedachte er nicht, dass seine häppchenweise vorgebrachten Forderungen dem ideologischen Unmut auch noch eine materielle Dimension verschaffen mussten. Zwischendurch war Hrdlicka über das vielfältige Echo aus dem Bergischen Land so verärgert, dass er androhte, einen unbearbeiteten Block abzuliefern und diesen zum Kunstwerk an sich zu erklären. Zumal zahlungswillige Abnehmer für seine kettenhemdsprengenden Arbeiten mehrfach an die Ateliertüre klopften… 300.000 Mark, abzustottern in drei Raten, hat Hrdlicka schließlich für sein „Lebenswerk“ bekommen. Doch ehe es soweit war, gab es noch am 24. Februar 1981 eine Kampfabstimmung im Stadtrat, die von der Pro-Denkmal-Fraktion der Sozialdemokraten mit 32 zu 31 Stimmen bei zwei Enthaltungen denkbar knapp gewonnen wurde. Bei der Einweihung des Monuments, sprach Ministerpräsident Johannes Rau einen Satz, der einen gewissen Schlusspunkt der leidigen Diskussion darstellte: „Dieses Denkmal gehört an diesen Platz“.

01.01.2008, Wikipedia, Wolfgang Mondorf

Barmer Lexikon

Barmen 1070 erste urkundliche Erwähnung im Heberegister des Klosters Werden. Besiedlung hat um 800 begonnen. 1808 Verleihung der Stadtrechte. Seit 1929 Teil der damals neuen Großstadt Wuppertal.

Barmenia Aus der Barmer Ersatzkasse hervorgegangene private Sach-, Haftpflicht-, Unfall- und Krankenversicherung mit Verwaltungssitz an der Kronprinzenallee. Der frühere „Leipziger Verein Barmenia“, die heutige Barmenia Allgemeine Versicherungs-AG zog 1966 nach Elberfeld.

Barmer Amtsgericht Historisches Gebäude an der Sedanstraße.

Barmer Angriff Alliierter Luft- und Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg, in der Nacht vom 29. zum 30. Mai 1943, auf Barmen und Ronsdorf.

Barmer Anlagen Zweitgrößte deutsche Parkanlage in bürgerschaftlichem Besitz, im Barmer Süden ab 1870 durch den Barmer Verschönerungsverein angelegt.

Barmer Anzeiger Eigene Barmer Tageszeitung.

Barmer Artikel Sammelbegriff für Bänder, Litzen und Spitzen. Exportwaren.

Barmer Bahnhof Einstiger Hauptbahnhof von Barmen.

Barmer Bergbahn Verkehrte von 1894 bis 1959 als erste elektrische, zweigleisige Zahnradbahn der Welt zwischen Clef und Toelleturm. Eingebunden in ein Netz von Straßenbahnen.

Barmer Ersatzkasse Als Kaufmännischer Verein für Handelsangestellte gegründet, hat sich die Barmer Ersatzkasse, auch durch Fusion mit einer Kasse in Görlitz, zur größten deutschen Krankenkasse (Stand 2007) entwickelt.

Barmer Gesellschaft Concordia Historisches Gesellschaftshaus an Werth und Johannes-Rau-Platz; vis-a-vis vom Rathaus.

Barmer Kunsthalle Ausstellungssäle des Von-der-Heydt-Museums im Haus der Jugend.

Barmer Kunstverein 1866 mit dem Ziel gegründet, Barmen als Kunststadt ein Profil zu geben. Später Fusion mit dem Elberfelder Kunstverein.

Barmer Planetarium 1926 in den oberen Barmer Anlagen an der Unteren Lichtenplatzer Straße, damals gegenüber der Barmer Stadthalle, fertig gestellt, 800 Zuschauerplätze. 1943 schwer beschädigt und 1955 abgerissen.

Barmer Platt Platt (ursprüngliche Bedeutung „klar“, „verständlich“) ist eine Sammelbezeichnung für niederdeutsche Mundarten, die von der hochdeutschen Lautverschiebung nicht erreicht wurden; als grobe Sprachgrenze gilt die „Benrather Linie“ (nach Osten bis Magdeburg); im Niederdeutschen viele regionale und lokale Untergruppen, u.a. auch Barmer Platt

Barmer Ruhmeshalle Zu Ehren von Kaiser Wilhelm I. und Friedrich III. („100-Tage-Kaiser“) errichtet und 1900 von Kaiser Wilhelm II. eingeweiht (nebst Probefahrt mit der Schwebebahn)

Barmer Schule 1579 gegründete erste Schule in Barmen.

Barmer Sport-Club Vorläufer des Wuppertaler Sport-Clubs, der mit dem Eisenbahnsportverein Ost zum Sport-Verein Heckinghausen fusioniert hat.

Barmer Stadion 1922 mit einem Fassungsvermögen von 12 000 Zuschauern eröffnet; größere Pläne scheiterten an der Inflation. Lag auf dem heutigen Gelände der Bereitschaftspolizei auf dem Lichtenplatz.

Barmer Stadthalle An der Unteren Lichtenplatzer Straße 100-102 gelegen (auf dem alten BEK-Gelände), 1895-97 erbaut, 1943 zerstört, bot sie (nicht in städtischem, sondern im Besitz des Barmer Verschönerungsvereins) insgesamt etwa 1.800 Besuchern Platz.

Barmer Straßenbahn AG Verkehrsbetrieb ist 1940 mit anderen Unternehmen in der Wuppertaler Bahnen AG aufgegangen, die später in Wuppertaler Stadtwerke AG umbenannt wurde.

Barmer Theater Vorgängergebäude des Opernhauses im unteren Fischertal.

Barmer Theologische Erklärung Vertreter der 18 evangelischen Landeskirchen verabschiedeten im Mai 1934 Thesen, die deren Aufgehen in der nationalsozialistisch orientierten Reichskirche der „Deutschen Christen“ verhinderten.

Barmer Turngemeinde Sportverein.

Barmer Turnverein 1846 gegründet, ältester Sportverein Wuppertals, einer der ältesten überhaupt in Deutschland.

Barmer Verschönerungsverein 1864 gegründeter Verein. Eigentümer der Barmer Anlagen.

Barmer Wald Wald zwischen Barmer Anlagen und Murmelbachtal.

Barmer Zeitung Frühere Tageszeitung.

Barthels-Haus

Bayer 1863 von Friedrich Bayer und Friedrich Weskott als Farbenfabrik gegründet.

Benjamin-Engels-Haus

Bergische Bahnen Förderverein Wupperschiene e.V. Der aus zwei früheren Vereinen entstandene Club bemüht sich ehrenamtlich um die Reaktivierung der stillgelegten Eisenbahnstrecke von Rauental nach Wilhelmstal an der Wuppertalsperre. Züge sollen bald von Oberbarmen durch das Wuppertal rollen. www.bbfw.de

Berufskolleg Barmen

Bleicherbrunnen

Bleicherei Gewerbe, welches das Bleichen der Flachsgarne durch Kochen in Pottasche und Beträufeln der Garnbündel mit kalkarmem Wupperwasser auf den Wupperwiesen, den „Bleichen“, betrieb.

Bredt Alteingesessene Barmer Familie (seit 16. Jahrhundert erwähnt), aus der im 18. und 19. Jahrhundert namhafte, auch überregional bekannte Politiker hervorgingen.

Breite Burschen Barmen

Bruch Alter hochdeutscher Flurname für Feuchtgebiete (im Niederdeutschen „-breck“), z.B. Heubruch, Ottenbruch, Nächstebreck und Gennebreck.

Cäcilia

Caritas-Stadtteiltreff A-Meise

CityKirche Barmen Einrichtung der Evangelischen Kirche in Wuppertal. Betrieben von der Wuppertaler Stadtmission unter dem Dach der Gemarker Kirche.

Deutscher Alpenverein

Die Trasse

Dörner Hof Alter Herrenhof „in den Dörnen“ (heute: Unterdörnen und Oberdörnen), schon in der „Barmer Hofesrolle“ aus dem 14. Jahrhundert erwähnt.

Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft

Engels Friedrich Engels (geb. 1820), Barmer Fabrikantensohn, seit 1849 in England lebend (gest. 1895), zusammen mit Karl Marx Begründer des sog. wissenschaftlichen Sozialismus.

Engelshaus

Europaschule

Familienclub Wuppertal

Familienpaten

Fäden, Farben, Wasser, Dampf – 13 Routen

Färberei Entwicklung von einer echten Färberei zum Kommunikationszentrum in Oberbarmen.

Flechtmaschine

Flugplatz Langerfeld

Friedensheim Gemeindehaus der Evangelisch-lutherischen Gemeinde.

Friedenskirche Gotteshaus der Evangelisch-lutherischen Gemeinde.

Garnnahrung Privileg der Garnbleicherei von 1527 für Barmer und Elberfelder Bleicher im Herzogtum Berg.

Gemarke Alter Name für das heutige Barmer Stadtzentrum, der an die alte „Mark“ erinnert, das gemeinsame Eigentum aller Markgenossen.

Geopfad

Geschichtswerkstatt

Groß-Barmen Siedlung im heutigen Namibia, der früheren deutschen Kolonie „Deutsch-Südwestafrika“.

Haus der Jugend Als Begegnungszentrum für die Barmer Jugend 1958 eröffnet, aus den Trümmern der Ruhmeshalle (ohne Kuppel) wieder aufgebaut.

Historisches Zentrum Ensemble aus Museum für Frühindustriealisierung und Engelshaus.

Hochzeit im Engels-Haus

Hösterey-von Rague´ Typisch bergisches Haus am Mühlenweg, der ehemaligen Hauptverkehrsader der Gemarke.

Immanuelskirche Ein Trägerverein machte aus der Not eine Tugend. Weil die Evangelisch-reformierte das Gotteshaus in Oberbarmen nicht mehr brauchte, wurde die Kirche für kulturelle Veranstaltungen genutzt und gilt als heimliche „Barmer Stadthalle“.

Initiative für krebskranke Kinder e.V. Wuppertal

Jahrhundertplatz mit Jahrhunderteiche Wegekreuz im Barmer Wald. Dieser Platz wurde 1908 zum Jubiläum 100 Jahre Stadt Barmen angelegt und eine 17-jährige Eiche gepflanzt.

Junior Uni an der Lebensader Wuppertal

Kantorei Barmen-Gemarke Über die Region hinaus bekannter Kirchenchor der evangelischen Gemarker Kirche (heute City-Kirche), Verkündungsort der „Barmer Theologischen Erklärung“. Homepage

 

Katholische Arbeitnehmer-Bewegung
Katholische Kirche St. Antonius
Gedenktage 2009

Katholische Kirchengemeinde St. Johann Baptist

Kolpingfamilie Barmen

Kolpinghaus Für Handwerksgesellen errichtete Herberge.

Konzentrationslager Kemna 1933 wurde in der Kemna eines der ersten deutschen Konzentrationslager eingerichtet. 75 Jahre später wird in zahlreichen Veranstaltungen an die Quälerei von Menschen erinnert. www.kz-kemna.de

Kirchen

Krankenhaus Erstes Krankenhaus in Barmen.

Kreuzigungsgruppe St. Johann Baptist

Kunstgewerbeschule Schule für handwerkliche und künstlerische Ausbildung, 1894 in der Gewerbeschulstraße eröffnet.

Luftkurhaus Ausflugsgaststätte am Toelleturm.

Lütterkus Heidt, HofeshausEines der ältesten Häuser des Wuppertals steht auf dem Heidt in der Barmer Südstadt.

Männerchor Flügelrad Wuppertal 1908 weitere Information auf folgender Seit: www.maennerchor-fluegelrad.de

Männergesangverein Cäcilia Barmen

Museum für Frühindustrialisierung siehe Historisches Zentrum.

Nordbahntrasse

Oberbarmen Nach der Gründung der Stadt Wuppertal 1929 aufkommende Bezeichnung für das alte Rittershausen in Analogie zu Unterbarmen.

Opernhaus Nachfolger des ehemaligen Barmer Theaters an neuem Standort.

Pauluskirche Die Pauluskirche ist das zweite für die Vereinigt-evangelische Gemeinde Unterbarmen errichtete Gotteshaus.

Neues Buch über das Opernhaus

Pfalz

Rheinische Mission Die Rheinische Mission hat ihre Wurzeln in Barmen.

Sozialdienst Katholischer Frauen

Stadtmission Selbstständige Einrichtung der Evangelischen Kirche im Rheinland: CityKirche Barmen, Diakonische Einrichtung an der Heinrich-Böll-Straße auf der Hilgershöhe.

Stadtteiltreff A-Meise

Textilschule Noch heute besteht die Schule der Rheinischen Textilindustrie an der Kreuzung Gewerbeschulstraße/An der Bergbahn (früher Louisenstraße).

Toelleturm Aussichtsturm auf den Südhöhen mit weitem Blick ins Bergische Land. Wahrzeichen Barmens.

Trägerverein Immanuelskirche

Wuppertal-Bewegung

Vorwerkpark Einer der wertvollsten deutschen Rhododendronparks wurde vor über 100 Jahren zwischen Barmer Wald und Marper Bach gestaltet.

Vorwerk und Co. Carl und Adolf Vorwerk gründeten 1883 die Firma „Vorwerk & Co.“ zur Fabrikation von Teppichen. Im gleichen Jahr schied Adolf Vorwerk aus und konzentrierte sich auf den Familienbetrieb „Vorwerk & Sohn“. Zu Weltruhm gelangte „Vorwerk und Co.“ Durch Bau und Direktvertrieb des Kobold-Staubsaugers.

Vorwerk und Sohn Carl Vorwerk gründete 1827 das Textilunternehmen Carl Vorwerk & Sohn in Wupperfeld. Fabrikation und Verwaltung im Kohlgarten.

Werth Alter Flurname, der so viel wie Insel bedeutet, hier Flussinsel zwischen Wupper und Barmer Mühlengraben. Adolf Werth ist einer der bedeutenden Geschichtsschreiber und Mitgründer des Bergischen Geschichtsvereins.

Wupperhof Befand sich im Wupperbogen beim heutigen Wupperfeld, auf dessen Fläche sich später die Textilfirma Barthels Feldhoff ansiedelte.

Wuppermann Alteingesessene Barmer Familie auf dem Hof „Zur Scheuren“, aus der im 19. Jahrhundert namhafte Lokalpolitiker und Firmengründer hervorgingen.

Wupperschiene Der aus zwei früheren Vereinen entstandene Club bemüht sich ehrenamtlich um die Reaktivierung der stillgelegten Eisenbahnstrecke von Rauental nach Wilhelmstal an der Wuppertalsperre. Züge sollen bald von Oberbarmen durch das Wuppertal rollen. www.bbfw.de

Wuppertal-Bewegung

Wuppertaler Hof Erstmals Hotel am Bahnhof Barmen.

Wuppertaler Wirtschaft

Sammlung: Dr. Wolfgang Diepenthal, Klaus-Günther Conrads

Literatur

– Die Geschichte von Barmen, Beiträge zur Geschichte und Heimatkunde des Wuppertals Band 8, Dr. V.P. Sonderland, 1821, 1963 Nachdruck mit Ergänzungen, Born-Verlag

– Wuppertal-Barmen, Michael Magner, Reihe „Archivbilder“, Sutton-Verlag, 2001

Route Textiles

Textiles von der Bleicherei bis zum bunten Kunstgarn
Öhde – Heckinghausen – Oberbarmen – Wupperfeld – Barmen-Gemarke

 
  Bushaltestelle Werk Öhde

Weg: Öhder Straße

Bleicherhaus Öhder Straße 51

Weg: Öhder Straße

Bleicherhaus Öhder Straße 31

Weg: Öhder Straße

Bemberg

Weg: Öhder Straße, Bockmühle

Fabrik Hölkenseide

Weg: Bockmühle, Lenneper Straße

Fabrik Lucas & Vorsteher

Weg: Lenneper Straße, Erwinstraße, Bockmühle

Art-Fabrik (ehem. Robert Zinn, Engels & Co.)

Weg: Bockmühle, Kleine Straße, Lenneper Straße

Wupperbrücke

Weg: Heckinghauser Straße

Fabrik Johnson und Johnson (ehm. Fabrik Hölkenseide 1, Bayer)

Weg: Heckinghauser Straße, Auf der Bleiche

Stadtbad Auf der Bleiche

Weg: Auf der Bleiche

Fabrik Auf der Bleiche 27

Weg: Auf der Bleiche, Waldeckstraße, Rittershauser Brücke

Wasserpumpe Berliner Platz

Weg: Rosenau

  Fabrik Bemberg, ehem. Standort Rosenau

Weg: Rosen, Stennert

Die Färberei

Berliner Straße, Garnstraße

  Fabrik Barthels-Feldhoff

Weg: Querung Berliner Straße, Wupperfelder Markt

Bleicherbrunnen Wupperfeld

Vereinshaus für Kunst und Gewerbe

Weg: Berliner Straße

  Fabrik Erbslöh

Weg: Rauer Werth, Kleiner Werth, Kohlgarten

Fabrik Vorwerk und Sohn

Weg: Mühlenweg

Fabrik Ferd. Sehlbach

Weg: Paul-Humburg-Str., Bleicherstr. Zur Schafbrücke, Friedrich-Engels-Allee

Engels-Garten

Weg:

Engels–Monument

Weg:

Haus Engels

Weg:

Haus Barthels

Weg: Querung Friedrich-Engels-Allee

Ziel: Schwebebahnstation Adlerbrücke


Route Denkmal

Friedrich Engels im engen Tal der Wupper
Im wahrsten Sinne des Wortes: Denk mal

 
Schwebebahnhof Adlerbrücke

Weg: Friedrich-Engels-Allee, Engelsstraße, Engels-Garten

Engels–Monument

Weg: Wittensteinstraße, Winklerstraße, Stresemannstraße/td>

Denkmal Langemarck/Hindenburg

Weg: Winklerstraße, Fischertal, Steinweg

Künstlerisch gestalteter Kreuzweg in der Katholischen Kirche St. Antonius mit Tafeln zum 30. Mai 1943 und Chetput

Weg um Kirche

Denkmal „Wartende“ an der Katholischen Kirche St. Antonius

Weg: Steinweg, Zwinglistraße

DDenkmal „Frierende“ an der Evangelischen Kirche Gemarke

Weg: Werth

Denkmal „Barmer Theologische Erklärung“ („Fingerzeig der Geschichte“)

Weg: Werth

Stadtbrunnen

Weg: Werth

Denkmal Otto Fürst von Bismarck
Reliefs am Haus der Jugend (frühere Ruhmeshalle)

Weg: Werth, Beckmannshof

Denkmal Gitterkugel

Weg: Kleiner Werth, Rundschau-Passage, Werth

Denkmal Kugelbrunnen Werther Brücke

Weg: Querung Höhne

Ziel: Schwebebahnhof Werther Brücke

Route City

Von der Gemarke zur Großstadt
Wohnen, Industrie, Verkehr, Religion

 
Schwebebahnhof Adlerbrücke

Weg: Friedrich-Engels-Allee

Barthels-Haus

Weg: Friedrich-Engels-Allee, Engelsstraße 6

Haus Engelsstraße 6, Benjamin Engels

Weg: Engelsstraße 8-10

Engels-Haus
Historisches Zentrum

Weg: Engelsstraße

Engels-Garten mit Engels-Gedenkstein

Weg: Friedrich-Engels-Allee, Kurt-Drees-Straße 1

Opernhaus

Weg: Kurt-Drees-Straße, Winklerstraße

Bahnhof Barmen

Weg: Winklerstraße

Wuppertaler Hof

Wuppertaler Hof, Thema Thun/Janssen

Weg: Winklerstraße, Stresemannstraße

Post (-filiale, ehem. Hauptpostamt Barmen)

Weg: Stresemannstraße, Friedrich-Naumann-Straße

Denkmal für Hindenburg und Langemarck

Weg: Winklerstraße, Fischertal

Commerzbank, früher Barmer Bankverein

Weg: Fischertal, Höhne

Schwebebahnhof Alter Markt

Weg: Höhne

McDonalds, ehem. Lichtspieltheater Lichtburg

Weg: Alter Markt, Werth

Geschäftshaus Alter Markt/Werth

Weg: Zwinglistraße

Evangelische Kirche Gemarke

Weg:

Denkmal „Frierende“

Weg:

Denkmal „Barmer Theologische Erklärung“ (Fingerzeig der Geschichte)

Weg: Werth, Johannes-Rau-Platz

Stadtbrunnen

Weg: Wegnerstraße

Rathaus

Weg:

Brauhaus

Weg: Johannes-Rau-Platz, Werth 48

Concordia, Haus der Gesellschaft

Weg: Werth, Geschwister-Scholl-Platz

Denkmal Bismarck

Weg: Geschwister-Scholl-Platz

Haus der Jugend, ehem. Ruhmeshalle

Weg: Geschwister-Scholl-Platz

Schwebebahnhof Werther Brücke

Weg: Höhne, Heidter Berg

  Feuerwache

Weg: Heidter Berg, Berliner Straße, Kohlgarten

Fabrik Vorwerk und Sohn

Weg: Bachstraße 15

Volkshochschule, ehem. Krankenhaus

Weg: Bachstraße 19-21

Ehem. Polizeigefängnis

Weg: Bachstraße, Mühlenweg, Zur Scheuren

  Synagoge, Alt

Weg: Zur Scheuren, Mühlenweg

Friedensheim

Weg: Mühlenweg 39/39a

Haus Mühlenstraße 39

Weg: Mühlenweg 25

Fabrik Vorwerk und Co.

Weg: Mühlenweg

Fabrik Ferd. Sehlbach

Weg: Mühlenweg, Paul-Humburg-Str.

Synagoge, Neu

Weg: Paul-Humburg-Straße, Sedanstraße

Gymnasium Sedanstraße

Weg: Sedanstraße

Musikhochschule, ehem. Amtsgericht, ehem. Justizvollzugsschule

Weg: Sedanstraße, Viktorstraße, Steinweg

Denkmal „Wartende“

Weg:

Katholische Kirche St. Antonius

Weg: Bernhard-Letterhaus-Straße

Kolpinghaus

Weg: Unterdörnen

Seniorenresidenz, ehem. Wupperverband

Weg: Zur Schafbrücke, Friedrich-Engels-Allee

Ziel: Schwebebahnhof Alter Markt

Historisches Zentrum

Aus dem Stadtführer „wupper tal – ein Stadtporträt“, Rundschau Verlag
Wuppertals tolle, bunte Geschichte wird ganz spannend und bildhaft erzählt

Es steht ein Pferd auf dem Flur

Historisches Zentrum mit Museum für Frühindustrialisierung und Engels-Gedenkstätte

Wuppertal zählt zu den interessantesten Industriestädten Nordrhein-Westfalens. Die Entwicklung der deutschen Industriegesellschaft hat um 1750 an der Wupper begonnen und war eine Folgewirkung von ratternden Hämmern und Kotten an bergischen Bächen. Diese beispiellose Vergangenheit zeichnet das Museum für Frühindustrialisierung an der Engelsstraße eindrucksvoll nach. Wuppertal ist mehr als 500 Jahre Textilgeschichte, Keimzelle der metallverarbeitenden Industrie mit ihren technologischen Fortschritten, Heimat von verschiedenen Kirchengemeinden und religiösen Sekten, glanzvolle Kunst und Kultur, Theater und Musik, Geburtsort berühmter Sportler und des neben Karl Marx zweiten Erfinders des wissenschaftlichen Sozialismus, Friedrich Engels (1820-1895). Die Bandbreite reicht vom Bundespräsidenten Johannes Rau bis zur einmalen Schwebebahn. Technologische Neuerungen, wirtschaftliche, soziale und gesellschaftliche Umwälzungen, aber auch städtebauliche Veränderungen, haben sich im 19. Jahrhundert besonders früh und drastisch vollzogen.
Für Wuppertal reicht ein Heimatmuseum alter Prägung nicht aus. Das nach neuesten pädagogischen Erkenntnissen gestaltete Historische Zentrum in Barmen bildet den Rahmen, Geschichte nachvollziehbar und erlebbar zu machen – für Einheimische und Gäste aus Nah und Fern. Eine quasi „bewegende“ Ergänzung dazu bilden 13 themenorientierte Stadtteilrouten unter dem Titel „Fäden, Farben, Wasser, Dampf“. Unterwegs wird das Industriezeitalter bildhaft.

Museum für Frühindustrialisierung
Es steht ein Pferd auf dem Flur! Diese Karnevalsgeschichte könnte in Barmen geschrieben sein, denn auf der Museumsrampe steht ein künstliches Pferd, das daran erinnert, dass in der Remise, wo nahe der Empfangstheke das Geschwisterroß wartet, früher das Fuhrunternehmen Reddehase zuhause war. Kaltblüter zogen die ersten Fuhrwerke, bevor die Motorisierung einsetzte. Die Vierbeiner hatten ihre Boxen in der ersten Etage.
In der 1983 als Museum eröffneten ehemaligen Kannegießerschen Fabrik lassen verschiedene Maschinen den Holzboden erzittern, wenn gezwirnt, gespult und gewebt wird. Erst die Bleicherei („Garnnahrung“) an Wupper und anderen Bächen. Dann das Färben der Garnbündel und nachfolgend Handarbeit in dunklen Räumen. Mit der „Spinning Jenny“ wurde die erste Maschine aus England gestohlen und nachgebaut. Bänder und Barmer Artikel sorgten für bescheidenen Wohlstand, der allerdings mit Kinderarbeit erkauft wurde. Da blieb für Bildung und Ausruhen der Fabrikkinder nicht viel Zeit. Das „Elberfelder System“ symbolisiert das Erkennen sozialer Probleme und die Verbesserung der Armen- und Krankenpflege. Zuwanderungen aus dem Oberbergischen Land (Homburg), aus Waldeck, Schwarzenberg und dem Märkischen machten Wohnungsbau im großen Stil notwendig. Viele Pflasterer waren zur Befestigung der Straßen nötig. Kirchen schossen wie Pilze aus dem Boden. Lutheraner, Reformierte und katholische Christen erlebten hohe Zuwachsraten. Die Gesellschaft war von alteingesessenen Familien und neue Dynastien geprägt. Namen wie Bayer, Vorwerk, Mittelsten-Scheid, Duisberg und Bredt stehen dafür. Energie (Kohle, Strom, Gas), Mobilität (Pferdekutsche, Eisen-, Straßen-, Schwebebahn) und die gesellschaftlich-kulturelle Entwicklung sind weitere wichtige Stichworte, die im Museum bildhaft dargestellt werden. Ein Gang durch die Jahrhunderte ist spannend und lädt zum Mitdenken ein. Ein Stadtmodell erinnert an das Wuppertal der 1930er Jahre und zahlreiche Kriegsverluste. Ein kleiner Tunnel dokumentiert den Schwerpunkt Zeit als neue Dimension mit ihren vielen Variationen: Zeit ist Geld, Zeitbestimmung, Zeiterfahrung, Laufzeit, Zeitzone, alle Zeit der Welt, Zahn und Lauf der Zeit. Weil unser ganzes Leben von der Zeit regiert wird, kann man die Blicke in die Lebens- und Arbeitswelt mit anderen Augen betrachten.

Engels-Haus
„Marx ohne Engels ist wie Brötchen ohne Mehl!“ So wurde einmal im Tal geschrieben, denn hätte der Fabrikantensohn aus Barmen nicht seinen Freund Karl Marx finanziell unterstützt, wäre das kommunistische Manifest „Das Kapital“ dünner oder ganz ausgefallen. Dort, wo die reiche Familie im Quartier „Bruch“ residierte, verschafft das Historische Zentrum einen hervorragenden Einblick in die Aufbruchjahre 1780 bis 1850. Im industriell weiter entwickelten England wurde Engels jr. mit der Realität der Arbeiterklasse konfrontiert und prägte seine politische Haltung maßgeblich. Er träumte von einer klassenlosen Gesellschaft und stellte sich in den Dienst des so genannten sozialistischen Realismus. Im Wohnhaus des Vaters von Friedrich Engels begegnen sich fast mehr studierende Besucher aus dem fernen China, als einheimische Gäste, nutzen Bibliothek und Fotosammlung. Die Wertschätzung ist ungleich verteilt, weil ein Teil der Bevölkerung nicht zum Friedenschluss mit Friedrich Engels bereit war. Aber schließlich wird das große „Reich der Mitte“ auch noch von der Kommunistischen Partei geführt.

Engelsgarten mit gewaltiger Plastik
An der zum Opernhaus gelegenen Ecke des Engelsgartens hat einmal das Wohnhaus von Friedrich Engels jr. gestanden. Eine schlichte Steinplatte erinnert an ihn und daran. Ansonsten dehnt sich der Park auf der Fläche aus, auf der sich im Bruch früher die Fabrik der Familie Engels – „Engelsche Kolonie“ genannt – befand. Der Kontrast kann nicht größer sein. Wo einst die Fabrikanten-Dynastie Reichtum anhäufte, erhebt sich seit vielen Jahren die von Alfred Hrdlicka geschaffene, gewaltige, weiße Marmor-Plastik, die Überzeugungen und Ziele des Sozialisten Friedrich Engels visualisiert. 

Manuelskotten im Kaltenbachtal
Das historische Hammergebäude „Manuelskotten“ ist seit 1993 eine Außenstelle des Historischen Zentrums. Eine Besichtigung empfiehlt sich in Verbindung mit einer Fahrt mit Oldtimern der Straßenbahn, die alle zwei Wochen von der Kohlfurth durch das Kaltenbachtal nach Cronenberg rollt.

Industriezeitalter in 13 Routen
Nach wertvollen Grundsatzinformationen im Historischen Zentrum empfiehlt sich eine – so wörtlich – weitergehende Bildung durch das Begehen von 13 Stadtteilrouten, die nach jahrelanger Forschungsarbeit durch Mitglieder und Freunde des Bergischen Geschichtsvereins 2007 fertig gestellt wurden und anschaulich, an historischen Orten und mit informativen Tafeln, Wissen vertiefen und Lust auf Mehr machen.
In Cronenberg geht es thematische um die Entwicklung vom Erzabbau zur Werkzeugindustrie. Beyenburg kümmert sich um die Nutzung der Wasserkraft und Entwicklung des Wegenetzes. Auf der Route 3 von Oberbarmen durch Heckinghausen in die Öhde erlebt der Besucher 500 Jahre Textilgeschichte rückwärts: vom Bleichen zur Kunstseide. In Ronsdorf begibt man sich auf den Spuren der Bandwirker und einer vorindustriellen Stadtgründung. Friedrich-Ebert-Straße und Arrenberg in Elberfeld stehen für die Themenvielfalt von einer Prachtstraße mit Fabriken bis zum Arbeiterviertel und vielen armen Menschen. Aus Wichlinghausen wurden Spitzen, Litzen und Bänder in alle Welt geliefert. In Unterbarmen, entlang der repräsentativen Allee, blühte das gesellschaftliche Leben. Um Alltag und Politik geht es in der Elberfelder Nordstadt, dem berühmt-berüchtigten „Ölberg“. Westlich davon steht der Ostersbaum beispielhaft für sozialen Fortschritt mit sozialen und kulturellen Einrichtungen. Vohwinkels Schwerpunkt ist der Weg vom frühen Verkehrsknoten zur Stadtgründung. So sehr Wuppertals Westen mit dem Niederbergischen verbunden war, reichen des Ostens Bande in Form von Langerfeld weit ins Westfälische. Erst 1922 nach Barmen eingemeindet, stellt der Stadtteil die Urbanisierung und den Weg vom Dorf zu Stadt dar. Das Zooviertel ist ein konzeptionell geplantes Villenviertel vor den Toren der damaligen Stadt Elberfeld. Bestens geeignet für das Thema Gehobenes Wohnen von Fabrikanten und Kaufleuten. Den Schlusspunkt setzt die Route 13 mit dem Sedans-/Wichelhausberg in Barmen, der von der Genossenschaft „Vorwärts“ und vom Wohnungsbau der Barmer Baugesellschaft für Arbeiterwohnungen geprägt wurde.

Klaus-Günther Conrads

Weitere Informationen sind online im Internet erhältlich:
www.historisches-zentrum-wuppertal.de
www.bgv-wuppertal.de
www.engelshaus-wuppertal.de
Adresse: Historisches Zentrum mit Museum für Frühindustrialisierung und Engels-Haus, Wuppertal-Barmen, Engelsstraße 10; Telefon (0202) 563-4182
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10.00-13.00, 15.00-17.00 Uhr 

Text aus WuRu-Stadtführer

Barmer Anlagen: Wahrzeichen echten Bürgersinns

Sonderdruck als Stiftung durch Fr. Staats GmbH, W.-Barmen, „Wuppertaler Stadt-Anzeiger“, Herausgeber und Autor unbekannt, 1953:
Barmer Anlagen: Wahrzeichen echten Bürgersinns
Geschaffen aus Allgemeinsinn, Naturfreude und Opferbereitschaft von Barmer Bürgern
Es wird wohl niemand in Wuppertal geben, jedenfalls nicht unter denen, die sich noch Sinn für die Natur und ihre Schönheiten bewahrt haben, der nicht den Plan von Stadtverwaltung und Stadtvertretung begrüßen würde, aus Anlass des 25-jährigen Bestehens der Stadt Wuppertal die Hardt zu einer beispielhaften Grünanlage, zu einem „Jubiläumspark“ auszugestalten. Inzwischen sind Einzelheiten über das Projekt, das von Gartenbaudirektor Balke mit Energie und Sachkunde vorangetrieben wird, bekannt geworden, die die Hoffnung zulassen, dass sich Wuppertal hier auf der Mitte zwischen Barmen und Elberfeld eine Grünanlage schaffen wird, die von allen Bürgern als wirkliches Jubiläumsgeschenk von bleibendem Wert angesehen werden kann.
Uns ist bekannt, dass ursprünglich nicht die Hardt für dieses Werk vorgesehen war, obwohl man vor allem in der Stadtverwaltung von Anfang an gerne einen Platz finden wollte, der weder „zu sehr“ in Barmen, aber auch nicht in Elberfeld, liegen sollte. Wir, die wir immer wieder die Forderung nach kommunalpolitischer Gerechtigkeit erheben, haben für diese Sorgen ein gewisses Verständnis, hätten uns jedoch auch vorstellen können, dass die Platzwahl für den „Jubiläumspark“ auf die Barmer Anlagen gefallen wäre, wo geradezu ideale Voraussetzungen für ein solches Vorhaben gegeben sind. Andererseits müssen wir anerkennen, dass der Barmer Verschönerungsverein, der im kommenden Jahr auf 90 Jahre erfolgreicher und beispielloser Arbeit zum Wohle der Allgemeinheit zurück blicken kann, nicht bereit sein kann, seinen Bereich ohne weiteres in die Regie der Stadt zu übertragen. In einer Zeit, in der immer wieder mit Recht über mangelnde Initiative und auch Opferbereitschaft der Bürgerschaft geklagt wird, in der immer wieder der Ruf nach der „Hilfe von oben“ laut wird, sollte jede Einrichtung begrüßt und gefördert werden, in der der Bürgersinn noch lebendig ist wie in den Barmer Anlagen des Verschönerungsvereins.
So möchten wir (wer?) denn angesichts des Vorhabens auf der Hardt alle Verantwortlichen bitten, über diesen Plänen weder den Respekt vor der Leistung des Barmer Verschönerungsvereins, noch die Notwendigkeit der Förderung der Barmer Anlagen zu vergessen. Wir freuen uns, dass uns Gartenbaudirektor Balke ausdrücklich bestätigt hat, dass ihm die Barmer Anlagen immer besonders am Herzen liegen werden, wie sich denn auch die Stadt in den letzten Jahren zu einer Steigerung ihres Beitrages für diese große Erholungsstätte der Bevölkerung verstanden hat.

Die Gedanken, die der Dichter Emil Rittershaus formulierte, waren schon bei der Gründung des Barmer Verschönerungsvereins 1864 für alle Beteiligten richtungsweisend. Nachdem die ersten Zeichnungen zur Gründung eines Verschönerungsvereins für die Stadt Barmen ungefähr 1.200 Taler erreicht hatten, berief der provisorische Vorstand auf den 08.12.1864 eine Generalversammlung aller interessierten Mitbürger ein. Es erschienen u.a.: Oberbürgermeister Bredt, Wilhelm Werle´, August Engels, Johann Wilhelm Fischer, Carl Theodor Rübel, Friedrich von Eynern, Robert Barthels, Emil Blank, Oskar Schuchard und Friedrich Wilhelm Ostermann. Dem ersten Vorstand gehörten die Herren Werle´, Blank, Fischer, Barthels, Schlieper, Wemhöner und Wolff an, ferner als Ehrenmitglieder Oberbürgermeister Bredt und Stadtbaumeister Fischer. Vom 1. Januar 1866 ab bewilligte die Barmer Stadtvertretung einen jährlichen Zuschuss von 300 Talern. Zur Beschaffung der Mittel für den Grundstückserwerb fand am 05.10.1869 eine Verlosung statt, um die sich besonders Kassierer Otto Schüller verdient gemacht hat. Sie erbrachte eine Netto-Überschuss von mehr als 66.000 Mark. Gartenbaudirektor Joseph Clemens Weyhe aus Düsseldorf konnte so die unteren Anlagen anlegen. 1876 erwarb ein von Bankdirektor Hinsberg geleitetes Konsortium das Gut Fischertal. Und so ging es noch Jahr um Jahr weiter. Als 1880 Ludwig Ringel starb, vermachte er dem Verein 100.000 Mark als „Ludwig-Ringel-Stiftung“, deren Zinsen für die Zwecke des Verschönerungsvereins verwendet werden sollten. Die Stadt dankte ihrem Ehrenbürger 1886 durch den Bau des Ringeldenkmals im gleichnamigen Tal. 60.000 Mark der Stiftung, die die Stadt in Staatspapieren angelegt hatte, sind inzwischen verloren gegangen. 1886 stiftete die Familie Toelle den bekannten Aussichtsturm auf den Südhöhen. 1889 und 1890 wurden weitere Grundstücke erworben. 1891 aber überließ der Verein Gelände für den Bau der Bergbahn. Auch der Ehrenfriedhof liegt auf Vereinsgelände. 1895 wurde der Grundstein für die Stadthalle gelegt, die dem Zweiten Weltkrieg (Angriff auf Barmen am 30.05.1943) zum Opfer gefallen ist. 1896 wurden weitere Grundstücke am Marper Bach erworben. Wie groß die Opferfreudigkeit war, beweist das Ergebnis eines 1901 in der Stadthalle abgehaltenen Basars, bei dem vor allem der Vorsitzende Robert Barthels mitwirkte: über 34.000 Mark betrug der Überschuss. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Vereins stifteten 30 Mitglieder 1914 den Alpengarten im Fischertal. In diesem Jubiläumsjahr verfügte der Verschönerungsverein über 405.000 Mark an Stiftungsgeldern, zu denen noch die Zinsen aus einer 100.000 Mark-Stiftung von Ludolph Hoesch kamen. Die Stadt Barmen erhöhte 1913 ihren jährlichen Zuschuss auf 13.000 Mark, während 2.500 Mitglieder 17.000 Mark Beiträge zahlten.
Wir haben mit Absicht die ersten 50 Jahre des nunmehr fast 90-jährigen Bestehens so ausführlich geschildert, weil heute viele unserer Mitbürger, die in den Barmer Anlagen Freude und Erholung suchen, sich zweifellos nicht mehr bewusst sind, dass sie dieses wunderschöne Fleckchen Erde vor allem den Männern jener Zeit zu verdanken haben. Mit Recht aber hat Emil Rittershaus in seinem Gedicht ausgerufen, dass es nicht nur zu schaffen, sondern auch zu erhalten und zu mehren gilt. Dieser Forderung ist der Barmer Verschönerungsverein bis heute gerecht geworden. Nie darf dabei vergessen werden, welche Schäden der Zweite Weltkrieg hinterlassen hat, nicht nur in den Anlagen selbst, sondern auch in den alten Barmer Familien, die traditionsgemäß dem Verschönerungsverein besonders verbunden waren. Jede Stiftung – und es sind in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg außerordentlich viele Stiftungen gemacht worden – ist heute wesentlich höher zu veranschlagen  als in längst vergangenen, glücklicheren Zeiten. Dass die Barmer Anlagen wieder ein Schmuckstück unserer Stadt sind, dessen Glanz sich in fleißiger Arbeit mehr und mehr steigert, ist vor allem das Verdienst der vielen Freunde und Förderer des Verschönerungsvereins, nicht zu vergessen aber auch die unermüdliche Arbeit der Geschäftsführerin Fräulein Kugel.
Vor allem das letzte Jahr brachte bei der Behebung von Kriegsschäden sichtbare Erfolge. So konnte mit erheblichen Kosten der untere Teich entschlammt werden. So wurden aber auch  150 Bänke und 7 neue Schutzhütten gestiftet. Wir erinnern auch an die prachtvolle Dahlienschau am Toelleturm und manche andere Bepflanzung in den Anlagen. Die Stadt will das beschädigte Ringel-Denkmal instandsetzen lassen, während die Arbeitskräfte des Verschönerungsvereins dabei sind, unterhalb des Denkmals einen neuen Promenadenweg zu schaffen, der eine herrliche Aussicht auf die Stadt bietet. Parallel zur Straßenbahn der Linie 4, im Wald längs der Lönsstraße, ist ein weiterer Promenadenweg im Bau, der einmal den Namen des verstorbenen Förderers, Direktor Schwarzschild, tragen wird.
Viele Probleme hat der Barmer Verschönerungsverein noch zu lösen, bis die Barmer Anlagen dem Idealbild entsprechen. Mehr noch als bisher sollten sich immer weitere Kreise der Bürgerschaft an diesem Werk für die Allgemeinheit beteiligen, um diesem Schmuckstück unserer Stadt zu weiterem Glanz zu verhelfen.
Nicht unerwähnt bleiben darf auch die hochherzige Stiftung des Kinderspielplatzes und des Trinkbrunnens durch Wuppertaler Firmen, ferner die zahlreichen Geschenke in Gestalt von Sach- und Dienstleistungen für die Barmer Anlagen. Heute umfassen die Barmer Anlagen ein Gebiet von etwa 300 Morgen.

Barmer Bürger schufen sich ihren Park selbst

Sonderdruck der „Westdeutschen Rundschau“ zum 90-jährigen Bestehen des Barmer Verschönerungsverein im Dezember 1954:
Barmer Bürger schufen sich ihren Park selbst
90 Jahre Verschönerungsverein Barmen / Weitsichtige Planung
Wenn es nicht schon längst ein Gewohnheitsrecht wäre, dass jedermann durch die Park- und Waldanlagen des Verschönerungsvereins Barmen spazieren gehen darf, dann könnte dieser Verein rings um sein stattliches Gelände einen Zaun ziehen und an den verbleibenden Zugängen Kassenhäuschen aufstellen. Entweder müsste man dann seinen Mitgliedsausweis oder aber Eintrittsgeld zücken. Der Zaun wäre mehrere Kilometer lang. Er würde – grob skizziert – an der Ottostraße entlang laufen, die Josef-Haydn-Straße hinauf, dann bis hinab ins Murmelbachtal (am „Bunten Stein“) und jenseits schließlich wieder an der Rudolf-Ziersch-Straße hinab und dann entlang der ganzen Oberen Lichtenplatzer Straße bis zur Bergbahn. Das alles – und auch das Gelände des Barmer Ehrenfriedhofes gehört dazu – ist im Besitz des Barmer Verschönerungsvereins, eines gemeinnützigen Vereins, der in beispielloser Art dieses Riesenareal hegt und pflegt und der gesamten Bürgerschaft zur Erholung und Entspannung zur Verfügung stellt.
Aller Anfang ist schwer
Die Gründer, unter denen man Namen wie Engels, Rübel, von Eynern, Barthels, Blank, Schuchard, Ostermann, Schlieper, Wemhöner und Wolff findet, waren weitsichtige Stadtplaner. Das ist umso bemerkenswerter, als in unserer Stadt zwar vielerlei Weitsicht am Werke war – nimmt man nur die Stadtplanung und den Verkehr aus. Gerade an diesen beiden vernachlässigten Problemen haben wir heute unsere Beißprobe zu bestehen. Und gemeinhin wissen die Wuppertaler nur von der vorausschauenden Idee der von der Heydts zu berichten, die sich um unser Eisenbahnwesen verdient gemacht haben, und von der Weitsichtigkeit unserer Väter und Großväter, die eine Schwebebahn projektierten, als Barmen und Elberfeld noch durch grünes Wiesenland voneinander getrennt waren. Würdig zu diesen zwei Muster-, aber auch Ausnahmebeispielen gesellt sich die Weitsicht der Gründer des Barmer Verschönerungsvereins.
Hofgarten-Direktor hilft
Die Initiatoren des Jahres 1864 hatten mit der Wahl ihres 1. Vorsitzenden Werle´ aber auch einen mehr als guten Griff getan. Im Verein mit dem (automatisch dem Vorstand angehörenden) Barmer Oberbürgermeister Bredt, wurde es gleich von Anfang an festgelegt: man will stadtnahe (!) Erholungsgebiete für die Bevölkerung schaffen.
So kommt denn auch schon 1869 zu der „Keimzelle“ des Vereinsgeländes – das soeben vorbildlich wiederhergestellte Gelände zwischen der „Forsthausbahn“ und der heutigen Lönsstraße – das Gebiet der so genannten Unteren Anlagen hinzu. Dieses Gelände wurde von dem Düsseldorfer Hofgarten-Direktor Joseph Clemens Weyhe zu einem unübertrefflich schönen Park gestaltet, dessen Schwanenteiche seit Jahrzehnten täglich Hunderte und Tausende von Bürgern anziehen.
Die grüne Zunge
Wie eine grüne Zunge schieben sich die Anlagen hinunter zur Talsohle. Vom Alten Markt aus sind sie in wenigen Minuten erreicht. Und von diesen Unteren Anlagen aus gelangt man direkt in das prächtige Waldgelände, das sich hinauf zieht bis ins Murmelbachtal. Von dort aus kann man weiter über Wiesen und durch Wälder ins Schmalenhofer Bachtal und ins Blombacher Tal wandern und weiter ins Bergische und Oberbergische Land. Und nur die Silhouetten vom Lichtenplatz oder von Remscheid und Solingen, und ab und an ein einzelner Fabrikschornstein, der aus dem Tal ragt, erinnern daran, dass Natur und Gewerbefleiß in diesem Land so eng miteinander verflochten sind.
Die stete Entwicklung des gemeinnützigen Verschönerungsvereins zeigt sich schon daran, dass sein 1. Vorsitzender, der Präsident der Wuppertaler Industrie- und Handelskammer, Wilhelm Vorwerk, nur fünf Vorgänger gehabt hat: Wilhelm Werle´, Otto Schüller, Robert Barthels, Otto Budde, Paul Neumann (oft und später ganz von Rudolf Lundt vertreten). Soeben erst fand ein wichtiger Punkt in der Grünflächenpolitik des Vereins seinen Abschluss, in dem städtische Enklaven innerhalb des Vereinsgebietes gegen Enklaven des Vereins in städtischen Gebieten ausgetauscht wurden. Diese Bereinigung ermöglicht es, ein weit gestecktes Ziel des Vereins zu realisieren: die horizontale Wegeverbindung von der Bergbahnhaltestelle „Talblick“ hinüber zur Einmündung der Rudolf-Ziersch-Straße in die Obere Lichtenplatzer Straße.
Zwischen gestern und morgen
Damit ist der Anschluss an die Kothener Waldungen hergestellt, von denen man dann – am Hang entlang wandernd – über die Böhle bis hin zur Elberfelder Friedenshöhe gelangen kann, ohne nennenswerte Höhenunterschiede überwinden und Wald und Flur verlassen zu müssen.
Daneben soll die parallel zur Lichtenplatzer Straße verlaufende Promenade über die Meierei Fischertal hinaus bis zur Rudolf-Ziersch-Straße verlängert werden. Und schließlich verspricht sich der Verein einen besonderen Anziehungspunkt von einem Aussichtsplateau (später Panoramaplatz und Plutte-Platz genannt), das er in Höhe des einstigen Augusta-Viktoria-Heims anschütten möchte, um dem Besucher ein Panorama bieten zu können, das von Vohwinkel bis weit nach Schwelm reicht.
Dieses Plateau denkt sich der Verein als Ersatz für das einstige Stadthallenplateau, auf dem nunmehr die Hauptverwaltung der Barmer Ersatzkasse ihren Verwaltungsbau errichten wird. Dieses einstige Stadthallenplateau war früher der Ort, wo die Bürgerschaft glanzvolle Feste feierte. Die „Stadthalle“ selbst hätte richtiger „Bürgerhalle“ heißen sollen, denn ihre Bauherrin war nicht die Stadt Barmen, sondern der Verschönerungsverein. 600.000 Goldmark kostete sie und war 1897 – Stolz der Barmer! – drei Jahre vor der städtisch erbauten Elberfelder Stadthalle fertig.
Was sind in der Stadthalle und auf ihrem Plateau einst für tolle Feste gefeiert worden! Vor wie nach ihrer Erbauung! 1872 brachte eine einzige Tombola 54.000 Goldmark in die Vereinskasse. Drei Jahre zuvor waren es gar 66.000 Goldmark! Es gehörte damals einfach zum so genannten guten Ton, Mitglied des Vereins zu sein. Jeder halbwegs wohlhabende Bürger vermachte ihm testamentarisch ein stattliches Sümmchen, wobei Ludwig Ringel, der unter anderem auch die Christuskirche in Unterbarmen und den Kindergarten in der Gronaustraße stiftete, mit einem Betrag von 100.000 Mark den Vogel abschoss. Ihm zu Dank und Ehren wurde das Formetal in Ringeltal umbenannt und dort ein stattliches Denkmal errichtet.
Das war immer eine Herzenssache
Man sieht: die Vereinskasse war gut gefüllt. Und da das laufend anwachsende Kapital jeweils zur Hälfte in Grund und Boden angelegt wurde, kam im Laufe verhältnismäßig weniger Jahre ein stattliches Areal zusammen.
Der Zweite Weltkrieg fügte dem Vereinsbesitz schwere Einbußen zu. Es ist eine imponierende Sache, wie trotzdem im Lauf der Jahre alles wieder in Schuss kommt. Als es gilt, den Toelleturm wieder so herzurichten, dass ihn die Baupolizei zum Besteigen freigeben kann, stiftet ein Handwerker die Tür, ein anderer das Treppengeländer, ein dritter das Zinkblech für den Ausstieg hoch oben, ein vierter das Glas für die Fenster, und die Werbegemeinschaft Wuppertal spendet noch einen Geldbetrag hinzu.
Eine steht fest: wenn es in unserer Stadt einen Bürgerverein gibt, dessen Wirken arm und reich, jung und alt, Gesunden und Kränklichen nützt, dann ist es der Barmer Verschönerungsverein. Zu welcher Tageszeit man auch durch die Anlagen geht, ob im Frühjahr, wenn das erste Grün sprießt, im Sommer, wenn Blumen, Sträucher und Bäume in voller Pracht stehen, oder jetzt, in dieser (Dezember 1954) Jahreszeit, wenn die bizarren Silhouetten der Äste gegen den Himmel stehen und am Abend das Gefunkel und Geflimmer der „Licht- und Märchenstadt“ das Tal in eine Kette aus Flitter verwandelt – immer ist es schön und erholsam, still und gut in den Barmer Anlagen. Und selbst an Sonntagen, wo die Städter zu vielen Hunderten hinaus pilgern, liegen die abseitigeren Waldwege einsam da. Und das alles hat ein Teil der Bürgerschaft für die ganze Bürgerschaft gemacht und pflegt es tagaus, tagein.
Am Ringeldenkmal sind ganz neue Wegeverhältnisse geschaffen worden. Auch eine neue Schutzhütte steht dort. Der Weiher im Ringeltal ist entschlammt. Längs des Durchstichs der Straßenbahn durch den Wald, zwischen Forsthaus und Ehrenfriedhof, hat der Verein die vorbildliche Promenade, den Schwarzschildweg angelegt. Gleich darunter ist noch eine schmale lange Senke im Waldboden: die alte Kohlenstraße. Kein Stück aus der Römerzeit, aber eben doch ein Stück Historie. Und das lässt man ebenso. Denn, wenn auch Barmens Geschichte nicht gar so alt ist – man hält auf sie und die Vergangenheit ebenso wie auf sich.
Es gab einmal eine Zeit, da waren auch die wenigen grünen Flecken in der Barmer Innenstadt dem Verein in Obhut gegeben: der Platz an der Ruhmeshalle (heute: Haus der Jugend), der kleine Garten vor der Badeanstalt (heute. Brauhaus) in der Kleinen Flurstraße, die paar Bäume, die damals am Wupperfelder Markt standen. Und so ist in dieser Stadt, die in wenigen Jahren so über alle Maßen gewachsen ist, oft ohne jede Überlegung und Planung, die aktive Liebe zur Natur immer eine Herzenssache der Bürgerschaft gewesen.